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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Junge.«
    »Nicht freiwillig, verdammt! Bloß wegen dieser lausigen Ärzte in Miami.«
    »Aber könnte es dazu kommen?« sagte der CIA-Agent nachdenklich, während Antonia ins Haus ging. »Könnte es wirklich dazu kommen?«
    »Dafür liefert die Geschichte mehr Beispiele, als wir beide aufzählen können, Cameron. Eine Fusion nach der anderen, Firmen, die aufgekauft werden, feindliche oder einvernehmliche Übernahmen. Globale Monopole, junger Mann. Das geht zurück bis zu den Pharaonen im alten Ägypten, die sich einfach über ihre Provinzfürsten hinwegsetzten, und den Römern, die ihren Senat schließlich heimschickten, so daß die herrschenden Cäsaren allein das Sagen hatten. Daran ist nichts Neues, es ist nur modernisiert und computerisiert. Die Mistkerle, die alles haben wollen, werden alles bekommen, wenn man sie nicht daran hindert.«
    »Und wer wird sie daran hindern?«
    »Ich nicht, weiß Gott. Mir ist das inzwischen egal. Vielleicht wachen eines Tages die Leute – die Leute, denen immer alles gleichgültig ist – auf und sehen, daß ihre ganzen Freiheiten verschwunden sind, vom Schlund einer finanziellen Oberhoheit verschlungen. Das ist es, worauf die Matarese abzielen. Das Ergebnis sind Polizeistaaten – überall. Anders können sie nicht überleben.«
    »Und Sie glauben wirklich, daß es dazu kommen könnte?«
    »Es kommt darauf an, wie groß ihr Vorsprung ist und wer in ihrem Aufsichtsrat sitzt. Offengestanden, ja, es könnte dazu
kommen. Wenn Sie es genau untersuchen, sprechen wir hier von einer Art Terrorismus in Nadelstreifen, von internationalen Absprachen, die den Kartellgesetzen auf der ganzen Welt Hohn sprechen. Es ist, als würden General Motors, Ford, Chrysler, Volkswagen, Toyota, Mercedes und zwei oder drei andere Hersteller sich zusammentun und ein gewaltiges Autokartell bilden. Es ist gar nicht so weit hergeholt.«
    »Und sobald sie das geschafft haben, sind die Regierungen ihr nächstes Ziel«, sagte Pryce.
    »Oh, ich vermute, daß einige von ihnen schon in den Startlöchern sitzen, wie es vor dreißig Jahren der Fall war. Einer der Matarese wäre beinahe Präsident der Vereinigten Staaten geworden. Sie hatten bereits solchen Einfluß im Kongreß und im Senat, daß sie fast das Außenministerium und das Pentagon an ihrem Schnürchen tanzen ließen. Und jetzt, wo alles international läuft – stellen Sie sich einmal vor, sie würden das Foreign Office in England, den Quai d’Orsay in Frankreich und die entsprechenden Stellen in Rom, Ottawa und Bonn kontrollieren, ein hübsches Bild, nicht wahr? Herr im Himmel, in ein paar Jahren, wenn sie die Politiker erst einmal in ihrer Tasche haben, brauchen wir nur noch ein paar von den Matarese arrangierte Gipfeltreffen, und dann marschieren wir alle nach ihrer Musik, glücklich und zufrieden wie die Muscheln, bis wir begreifen, daß dann, wenn der Trommelwirbel aufhört, auch mit unseren Alternativen Schluß ist. Wir kaufen das, was die uns verkaufen wollen, wir nehmen, was sie uns geben wollen … wir glauben das, was sie uns erzählen … sonst geht es uns dreckig.«
    »›Terrorismus in Nadelstreifen‹, ein toller Begriff.«
    »Und ebenso tödlich wie jede andere Art von Terrorismus, Cam. Denn sobald sie sich einmal eingekrallt haben, hier ein Monopol, dort eine Megafusion, ineinander verschachtelte Konglomerate hier und dort, werden sie keine Opposition mehr hinnehmen.«
    »Das tun sie anscheinend jetzt schon nicht mehr«, sagte Pryce.
    »Meinen Sie damit die Morde, von denen Sie gesprochen haben?« fragte Scofield. »Der französische Finanzier, der spanische
Arzt, die englische Lady und der italienische Polospieler auf Long Island?«
    »Wir wissen, daß der Franzose mit den Matarese in Verbindung stand, das ist aktenkundig, allem Anschein nach hat er das selbst gesagt. Und was die anderen angeht, so gibt es recht verwirrende Lücken in ihren finanziellen Unterlagen, sagte wenigstens Frank Shields.«
    »In dem Punkt täuscht sich mein alter Freund mit den kleinen Augen sicherlich nicht«, räumte Scofield ein. »Wenn es um Lücken ging, hatte er immer einen sehr klaren Blick. Er suchte immer nach einem Schema, und wenn er keines fand, suchte er nach etwas anderem.«
    »Dieses andere hier sind die Matarese. Die Morde haben alle in einem Zeitraum von achtundvierzig Stunden stattgefunden. Die Killer sind verschwunden, ohne irgendeine Spur zu hinterlassen…«
    »Das paßt zu ihnen«, unterbrach ihn Scofield.
    »Und warum ist die Spur ihres

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