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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Stadt gefahren bin. Ich habe dort von einem öffentlichen Telefon aus Frank in Langley angerufen und ihn gefragt, ob er die Nummern feststellen könne, die Montrose von ihrem Handy aus angerufen hat. Er sagte, das sei kein Problem, weil ja alle Anrufe berechnet würden. Ich solle einen Augenblick warten – und in ein, zwei Minuten war er wieder dran.«
    »Und was hat er rausgefunden?« fragte Scofield ungeduldig. »Wen hat sie angerufen?«
    »Das ist das Komische. Niemanden.«
    »Aber Sie haben sie doch gesehen«, wandte Antonia ein.
    »Natürlich habe ich das, und das habe ich Frank auch klargemacht. Shields ließ mich noch mal kurz warten, und dann hatte er eine verblüffende Information. Auf Montroses Telefon waren keine Gespräche registriert, wohl aber drei auf dem Apparat von Colonel Bracket.«
    »Diese Telefone sehen alle gleich aus«, sagte Bray. »Sie hat sie vertauscht!«
    »Aber warum?« fragte Antonia.
    »Aus Gründen der Tarnung, Liebes. Aber sie hat nicht damit gerechnet, daß Bracket getötet werden würde. Sein Handy oder jedenfalls das, das er bei sich trug, ist doch mit der Leiche nach Langley gebracht worden, oder nicht?«
    »Jetzt kommt die nächste Überraschung«, sagte Cameron Pryce. »Das war nicht der Fall. Frank glaubte, daß einer von uns beiden es an sich genommen hat, weil wir ja als erste bei Brackets und Dennys Leichen waren.«
    »Aber das haben wir nicht. Mir ist das nicht mal in den Sinn gekommen.«

    »Mir auch nicht.«
    »Dann gibt es hier also ein unbeaufsichtigtes Telefon. Wir sollten es ruhig dabei belassen.«
    »Der Ansicht ist Frank auch. Sie werden jetzt beide abgehört.«
    »Und wen hat sie jetzt angerufen? Montrose, meine ich?«
    »Überraschung Nummer drei.«
    »Was?«
    »Das Weiße Haus. Sie hat das Weiße Haus angerufen.«
     
    In Abständen von zwanzig Minuten landeten nacheinander acht Privatmaschinen auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Die Besitzer stiegen aus und wurden nacheinander von muskelbepackten Männern, die man zuletzt in den Hügeln von Porto-Vecchio über den Wassern des Tyrrhenischen Meeres gesehen hatte, zu wartenden Limousinen geführt. Sie wurden zu dem eleganten vierstöckigen Haus an der Keizersgracht gefahren, jenem Kanal, der durch die wohlhabendsten Viertel der Stadt führt. Schließlich führte man die acht Nachkommen des Baron von Matarese nacheinander in den riesigen Speisesaal im ersten Stock.
    Die Umgebung erinnerte verblüffend an die große Halle des palastähnlichen Herrenhauses in Porto-Vecchio. Der Tisch war lang, das edle Holz auf Hochglanz poliert, und die weit auseinander stehenden Stühle machten den Eindruck, als solle jedem Gast genug Platz zum Nachdenken gegeben werden. Lediglich die Kristallschalen mit Kaviar fehlten. An ihrer Stelle lagen kleine Notizblocks mit silbernen Kugelschreibern auf dem Tisch. Alle Notizen würden nach der Konferenz verbrannt werden.
    Sobald die Nachkommen des Barons Platz genommen hatten, trat Jan van der Meer Matareisen ein und nahm seinen Platz am Kopfende der Tafel ein. »Ich stelle mit Freuden bei dieser unserer zweiten Konferenz eine gewisse kameradschaftliche Stimmung im Raum fest.« Er machte eine kurze Pause. »Das ist auch durchaus angemessen. Sie haben alle hervorragende Arbeit geleistet.«
    »Herrgott, alter Junge, ich würde sagen, daß wir alle gewaltige
Profite erzielt haben«, sagte der Engländer. »Der Wert unserer Investitionen hat sich vervielfacht!«
    »Meine Maklerfirma hat derartige Zuwachsraten seit den achtziger Jahren nicht mehr erlebt«, sagte die blonde Frau aus Kalifornien. »Das ist umwerfend.«
    »Es sind auch nur Papiergewinne«, mahnte Matareisen. »Wir werden Ihnen sagen, wann Sie verkaufen sollen. Tun Sie es dann sofort, denn es wird einen Crash geben.«
    »Das ist kaum vorstellbar, Kumpel«, sagte der Amerikaner aus New Orleans. »Meine Immobilien und meine Kasinos boomen. Alle wollen einsteigen.«
    »Und nach all den Fusionen und dem Personalabbau ist unsere Bank schlanker – und härter – geworden«, fügte der Bankier aus Boston hinzu. »Wir sind im Begriff, ein Wirtschaftsfaktor von internationalem Gewicht zu werden. Man kann uns nicht aufhalten.«
    »Oh, doch, das muß man sogar«, sagte Matareisen. »Das gehört zum großen Plan, und es darf keine Abweichungen geben. Wir werden Ihnen sagen, an wen Sie Ihre wichtigsten Aktiva verkaufen sollen; im wesentlichen aber nicht an die höchsten Anbieter.«
    »Sie maßen sich an, der Banco Vaticano Vorschriften

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