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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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›Hundert Tage.‹«
     
    »Pryce!« brüllte Scofield und rannte, so schnell seine Beine das zuließen, über den Rasen oberhalb des Bootshauses. Pryce drehte sich um; er war scheinbar ziellos durch das Gelände gegangen, aber in Wirklichkeit hatte er durchaus ein Ziel. Er hielt nach jemandem Ausschau, der aus einem Versteck hervorkommen würde, jemandem, der vielleicht ein verschwundenes Handy bei sich trug.

    »Hey, langsam«, sagte Pryce, als Scofield atemlos bei ihm eintraf. »Sie haben nicht gerade die Kondition für einen Sprint.«
    »Meine Kondition ist genauso gut wie Ihre, mein Junge!«
    »Warum bin ich dann hier?«
    »Ach, halten Sie den Mund«, herrschte Scofield ihn an, atmete ein paarmal tief durch und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Hören Sie, diese Zeitschriften, die Sie aus Easton mitgebracht haben – ich habe angefangen, sie zu lesen. Wie lange läuft das schon?«
    »Wie lange läuft was schon?«
    »Diese Fusionen, diese Firmenaufkäufe, ganze Industrien und Versorgungsunternehmen, die sich zusammentun?«
    »Ich würde sagen, vielleicht zwanzig oder dreißig Jahre, vielleicht sogar wesentlich länger.«
    »Nein, Sie Idiot. Ich meine jetzt! In den letzten Wochen oder vielleicht Monaten?«
    »Keine Ahnung«, sagte Pryce. »Ich interessiere mich nicht sonderlich für diese Dinge.«
    »Verdammt noch mal, das sollten Sie aber! Das ist Matarese in Reinkultur!«
    »Was?«
    »Der Stil, die Strategie! Das ist Korsika, Rom, Paris, London, Amsterdam und ja, weiß Gott, Moskau, alles fängt von vorne an! Das sind die Spuren, die Taleniekov und ich bis nach Boston, Massachusetts, verfolgt haben. Neulich in der Karibik habe ich vorgeschlagen, daß Sie sich um die Opfer kümmern, ihre Familien, ihre Freunde, ihre Anwälte, und soviel wie möglich in Erfahrung bringen…«
    »Da bin ich dran. Frank Shields hat zwei Leute darauf angesetzt, mir Hintergrundmaterial über den italienischen Polospieler zu beschaffen, der in Long Island ins Gras gebissen hat, über den spanischen Wissenschaftler, der in Monaco vergiftet worden ist, und die adelige Philanthropin in London, die ihr zweiter Ehemann ermordet hat. Wenn in den nächsten paar Tagen nichts dabei herauskommt, besorgt mir Frank eine Militärmaschine nach England.«

    »Dann möchte ich jetzt einen anderen Vorschlag machen«, sagte Scofield. »Stellen Sie das alles auf Sparflamme, und kümmern Sie sich um das, was hier gerade vor unserer Nase abläuft!«
    »Wie bitte?«
    »Diese Zeitschriften, dieser ganze Finanzmist; diese Zauberer in Nadelstreifen. Diese Geldhaie und ihre Profite. Und, wenn Sie schon dabei sind, setzen Sie die Rechercheure auf diese Firmen an, in unserem Land, aber auch außerhalb – die Namen sind alle da, und ich wette, es gibt da noch eine ganze Menge Artikel, die ich nicht gesehen habe – Artikel mit weiteren Namen, weiteren Spuren!«
    »Das meinen Sie ernst, nicht wahr?«
    »Da haben Sie verdammt recht. Als ich den Namen Waverly sah, wußte ich Bescheid! Ich kann sie riechen, und der Gestank ist überwältigend, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Wenn Sie recht haben, könnte uns das eine Menge Zeit sparen.«
    »Wir suchen doch immer nach Abkürzungen, nicht wahr?«
    »Na klar, nur müssen Sie zum Ziel führen.«
    »Die führen zum Ziel, Cam. Ich kann mich da nicht täuschen. Ich habe das schon mitgemacht, ehe Sie gelernt haben, Ihren Namen in den Schnee zu schreiben, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich werde Frank in Langley anrufen, mal hören, was er meint.«
    »Den Teufel werden Sie!« widersprach Scofield. »Ich werde ihn selbst anrufen. Ihnen fehlt die rechte Überzeugung, und ich bin immer noch der Leiter dieser Operation.«
    »Ich dachte, ich sei dafür zuständig, sie durchzuführen«, sagte Pryce. »All die Dinge, die Sie nicht tun wollen – oder zu denen Sie nicht imstande sind, wie z. B. ein 60-Meter-Lauf über den Rasen.«
    »Jetzt werden Sie nicht kleinlich. Ein Gutes hat die Geschichte jedenfalls«, sagte Scofield, packte Pryce am Arm und zerrte ihn zum Hauptgebäude und dem sicheren Telefon zurück. »Statt daß Sie ziellos in Europa rumeiern, werde ich Sie im Auge behalten können und Ihnen sagen, wo′s langgeht.«

    »Kann ich statt Ihnen nicht Daffy Duck haben? Der würde mich besser beraten. Und leichter auszukommen wäre weiß Gott mit ihm auch.«
     
    Keiner der beiden Männer, die bei Sonnenuntergang an der Chesapeake Bay entlanggingen, wußte, daß sich im gleichen Augenblick auf einem auf den

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