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Das Meer in deinem Namen

Das Meer in deinem Namen

Titel: Das Meer in deinem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Koelle
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Zimmer nehmen und mir einen Job suchen und mich als Hauswart um Naurulokki kümmern.“ Carly hob die Hand, als Ralph den Mund aufmachte. „Ich weiß, ich weiß. Ich würde nichts verdienen und nichts aus meinem Leben machen, ich bin Astronomin, und billige Zimmer und lohnende Jobs, die ich kann, gibt es hier nicht. Aber es ist nur ein Feuertraum, und den wolltet ihr doch hören? Also. Wenn ich dann in diesem nichtexistenten Job genug verdient hätte, würde ich oben auf dem Grundstück eine Art runde Hütte bauen, vielleicht aus dem Holz einer alten Buhne, so wie die Terrassenumrandung. Darauf kommt ein Dach, das man öffnen kann.“
    „Eine Cabriolet-Hütte?“, fragte Harry.
    „Hicks. Ja, so könnte man es nennen. Da rein kommt dann Hennys Fernrohr, oder sogar ein Besseres. Und an die Wände hängen wir das, was von Hennys Bildern übrig ist, am besten welche mit Sternenhimmel drauf, und vielleicht spendiert Myra Bilder, oder Elisa leiht welche als eine Art Ausstellung. Vielleicht gibt es hier Künstler, die Abend- und Nachtbilder gemalt haben. Wir könnten sie auch zum Verkauf anbieten, wenn die Künstler das wollen. Wir würden die Hütte mit den Kerzen beleuchten, die ich gemacht habe, und wir könnten sie dabei auch verkaufen – falls Daniel die Probeexemplare loswird. Und dann würde ich den Touristen, die herkommen, die Sterne zeigen und erklären, wie ich es heute für euch gemacht habe. Ich könnte auch Geschichten zu den Sternbildern erzählen oder vorlesen, wie es Thore oft getan hat. Eine Art Mini-Sternwarte, versteht ihr. Der Himmel ist hier so grandios dunkel, das bietet sich einfach an, und wir haben die Hügellage. Und im Urlaub haben die Leute Zeit für so was.“
    Jakob setzte sich gerader.
    „Hey, ich könnte den Leuten Nachtfahrten mit dem Zeesboot anbieten! Fahrten unter dem Sternenhimmel. Ich versetze sie in die richtige Stimmung und bringe sie dann zu dir, wo sie sich die Sterne noch näher betrachten und etwas über sie erfahren können.“
    Carly prostete ihm zu und schwappte dabei Punsch auf sein Knie. „Hoppla. Das ist großartig, Jakob!“
    „Ich könnte einen Sternentee herstellen“, fiel Daniel ein. „Synne kann kunstvolle Verpackungen dazu bemalen, mit Sterne-über-dem-Meer-Motiven, stimmts, Synne?“
    „Na, aber! Wenn hier geträumt wird, will ich auf jeden Fall mitmachen. Orje könnte gelegentlich Musik machen, falls er eine Walze mit passenden Melodien auftreiben kann, Klassik vielleicht – sonst müssen die Shantys herhalten.“
    „Und ich mache Fischbrötchen“, verkündete Ralph. „Die Leute haben Hunger nach der Bootsfahrt, und dann bekommen sie schlechte Laune. Da muss was angeboten werden. Ich mache Fischbrötchen mit Sternendeko. Sternfrüchte und so. Oder Häppchen aus Brot in Sternenform, wir haben doch noch diese Ausstecher von früher bei dir zuhause, Carly, oder?“
    „Klar. Spitze.“
    „So eine Attraktion kann Ahrenshoop sehr gut gebrauchen. Viel los in Sachen Entertainment ist hier nicht“, sagte Synne.
    Miriam räusperte sich.
    „Ich will ja kein Spielverderber sein. Aber für so was braucht man einen Gewerbeschein und Genehmigungen, und wenn es Catering gibt auch eine Toilette, die der Norm entspricht, undsoweiter undsoweiter.“
    Ralph drehte sich erstaunt um.
    „Wer ist denn jetzt spießig?“
    „Miri. Es ist doch nur ein Feuer-und-Punsch-Traum! Morgen werde ich wieder ganz brav Bewerbungen schreiben. Aber hey, es ist doch ein schöner Traum, oder?“
    „Henny hätte er gefallen“, meinte Jakob. „Wir könnten noch mehr Windspiele machen wie das von Joram und sie vom Tor den ganzen Hügel herauf bis zum Fernrohr hängen, dann würden die Leute bei Sternenmusik den Weg finden.“
    „Und wir könnten eine Bahn aus weißen Blumen an dem Weg entlang pflanzen, die im Dunkeln leuchten. Eine Erd-Milchstraße!“, fiel Carly ein.
    „Perfekt. Dann brauchst du nur noch einen Namen für die Sternwarte.“ Harry breitete die Arme aus. „Wer hat eine Idee? Jeder Traum verdient einen Namen.“
    „Sternwarte ist zu hoch gegriffen. Vielleicht einfach Kunst und Sterne “, meinte Carly.
    „ Sterne, Striche, Staunen “, schlug Miriam vor.
    „ Meersterne klingt gut“, fand Synne.
    „Nein!“, sagte Ralph. Er legte seine Hand auf Carlys. „Seh-Sterne! Mit H.“
    Sie dachte an den Seestern, den ihnen das Meer in ihres Vaters Namen nach so vielen Jahren vor die Füße gespült hatte.
    „Ralph! Das ist es! Genau das!“
    „Ich könnte ein Schild

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