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Das Meer in deinem Namen

Das Meer in deinem Namen

Titel: Das Meer in deinem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Koelle
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Größe, auf bizarren Ständern befestigt, auf den hölzernen Treppenstufen Naurulokkis.
    „Cool!“, fand Miriam.
    „Das kann man wohl sagen.“
    Sie waren so beschäftigt gewesen, dass sie nicht bemerkt hatten, dass Daniel den Gartenweg heraufgekommen war. Mit Harry Prevo im Schlepptau. „Harry hat mir von deiner Kerze erzählt, die er gestern Abend bewundern durfte. Ich wollte dich gerade bitten, noch welche herzustellen. Henny hat sie immer nur für den Eigenbedarf gemacht. Gelegentlich machte es ihr Spaß, aber sie malte lieber. Ich habe mehrfach versucht, sie zu überreden, mir Kerzen für den Laden zu machen. Ich könnte sie bestimmt verkaufen. Sie würden zwischen dem Tee wunderbar aussehen, und es ist Kunst von hier – vor allem so.“ Er hockte sich hin und betrachtete die Steine und Muscheln an den Kerzen. „Die Idee mit den Treibholzständern ist genial.“
    „Ich könnte aber auch ...“, begann Harry.
    „… Ständer töpfern, ich weiß.“ Daniel lachte. „Dafür scheint erst mal kein Bedarf zu sein. Das hier ist origineller.“
    „Weißt du doch nicht, wie originell meine Ständer sind!“, protestierte Harry.
    Miriam lachte laut auf. Harry betrachtete sie interessiert.
    „Hier ist ja was los“, sagte Miriam zu Carly. „Wenn ich nicht so entschlossen wäre, eine Dänemark-Tour zu machen, würde ich glatt hierbleiben und dir auf die Nerven gehen.“
    „Dänemark? Ich könnte dir Tipps geben!“, bot Harry an.
    „Danke. Ich fahr gern ins Blaue.“
    „Da hast du was mit Ralph gemeinsam. Neuerdings“, meinte Carly. „Der will auch irgendwo hin, er weiß nur nicht, wo.“
    „Komm doch mit!“, sagte Miriam zu Ralph. „Wäre lustiger als allein.“
    „Ich mit dir?“
    „Früher hätte ich dich nicht mitgenommen. Da warst du langweilig und spießig. Aber jetzt fände ich es ganz vielversprechend.“
    „Sie ist so erfrischend ehrlich“, sagte Ralph zu Carly. „Was sagst du dazu?“
    „Ich lehne jede Verantwortung ab.“
    Ralph dachte nach.
    „Okay. Gerne. Wenn du meinst, der alte Käfer hält uns beide aus. Wenn ich das Benzin bezahlen darf. Und wenn mir hier jemand ein Zelt leihen kann.“
    „Meins reicht für zwei.“
    „Nein. Wenn, dann nur mit einem eigenen Zelt.“
    „Ich kann dir eins leihen“, sagte Daniel. „Kein Problem. Bekomme ich nun Kerzen, Carly? Ich mache auch eine Anzahlung, und wenn sie verkauft sind, kriegst du den Rest. Ich gehe jede Wette ein, das dauert nicht lange.“
    „Du kannst die Hälfte haben. Der Rest ist für einen anderen Zweck gedacht.“
    „Ich helfe dir beim Einladen“, sagte Ralph. „Und beim Ausladen, dann kannst du mir gleich das Zelt geben. Wann willst du los, Miriam?“
    „Eigentlich heute, aber jetzt ist es zu spät. Morgen früh – wenn ich auf dem Sofa schlafen darf, Carly?“
    „Klar.“

    „Bleibt doch noch ein bisschen, Daniel, Harry“, sagte Carly. „Es ist bald dunkel, dann könnten wir das Teleskop ausprobieren, das Ralph gefunden hat. Ich rufe noch Jakob an, das wär doch was für Anna-Lisa.“
    „Wir fahren die Kerzen in den Laden, holen das Zelt und bringen Fischbrötchen für alle mit“, schlug Daniel vor. „Bis dahin ist es dunkel genug.“

    So trafen sie sich, als die Nacht den Hang herauf schlich, wie zu einer Verschwörung. Der Himmel meinte es gut mit Carly. Er war so klar, dass der nahende Herbst zu spüren war. Daniel und Ralph brachten nicht nur Fischbrötchen, sondern auch Synne mit. Harry hatte unterdessen in Hennys Küche Zutaten aufgestöbert, die Carly auch beim Aufräumen nicht entdeckt hatte, und daraus mit Jakobs Hilfe, der noch einiges von nebenan holte, einen Punsch gezaubert.
    Sie versammelten sich unter der Trauerbirke. Miriam stellte Teelichter in alten Gläsern um den Stamm, damit man wenigstens sah, was man in den Mund steckte.
    „Der Punsch ist lecker“, fand Ralph.
    Carly murmelte vor sich hin, als sie versuchte, das Teleskop einzustellen.
    „Irgendwas stimmt mit dem Fadenkreuz nicht.“
    Anna-Lisa hüpfte aufgeregt herum. „Du musst dein Ziel ein bisschen rechts vom Fadenkreuz einstellen, damit es im großen Rohr zu sehen ist. Hat Henny mir mal erklärt.“
    „Okay. Ein bisschen rechts. Tatsächlich! Klasse aufgepasst, Anna-Lisa. Dafür darfst du zuerst gucken.“
    Wahnsinn! Wie dunkel es hier war! Carly hatte schon seit dem ersten Abend darüber gestaunt. Sie konnte diese Schwärze nicht fassen, und die Anzahl der Sterne, die hier mit bloßem Auge zu sehen waren. Ein Wunderwerk aus

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