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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Goldene. »Die Gardarene Swines! Ich hab Anteile von ihnen! Oder hatte. Irgendein Hurensohn hat sie mir inzwischen wahrscheinlich abgekauft. Sie machen eine Menge von meinen alten Nummern. Meistens drei gleichzeitig. Ich frag sie, ob sie was davon spielen können.«
    »Siehst du sonst noch jemanden, den du kennst?«
    Elvis spähte angestrengt in die Menge. Sicherlich tausend Menschen waren auf der Tanzfläche, und alle waren eifrig bei der Sache. Die meisten wirkten entschlossen, das Jahrhundert mit einem beachtlichen chemischen Hoch abzuschließen.
    Die Kostüme waren angemessen fantasievoll und entsprachen den Körpern darin. Sie waren mit chirurgischen Implantaten und kosmetischen Prothesen ausgestopft. Breite Männerschultern waren gegenwärtig wieder stark im Kommen. Lange Hälse und hervorspringende Wangenknochen standen ebenfalls hoch oben auf der Wunschliste derer, die sonst schon alles hatten. Gewaltige Penisse drückten gegen samtene Hosenlatze. Büstenhalter sprengende Brüste sprachen jeder Vernunft genauso Hohn wie der Erdanziehungskraft. Das Motto lautete wie immer - wenn du es hast, stell es zur Schau. Oder, wenn du es nicht hast, dann kauf es und stell es zur Schau. Es war das reinste Sodom und Gomorrha.
    »Ich sehe nichts außer Titten!«, sagte der rechtschaffene E.
    »Das ist alles höchst eigenartig«, antwortete Rex. »Du glaubst doch wohl nicht, dass Mr. Smiths Großes Schwungrad außer Kontrolle geraten ist?«
    »Ich weiß immer noch nicht, was ich von diesem Hokuspokus glauben soll und was nicht. Aber wir sind irgendwie hier reingekommen, und das beweist irgendetwas, oder? Ich meine, wenn wir nicht hier wären, wären wir irgendwo anders, richtig?«
    »Äußerst profund. Was machen wir als nächstes?«
    »Nun, was hältst du davon, wenn wir uns ein wenig unters Volk mischen? Ein gewisser Du-weißt-schon-wer wird sich bald zeigen.«
     
    Du-weißt-schon-wer traf letzte Vorbereitungen für seinen großen Auftritt. Der Thronsessel hatte einst Rodrigo Borgia gehört, der sich in einer Zeit, als Päpste noch gewusst hatten, wie sie sich zeigen mussten, auf diesem Sitz über den Petersplatz hatte tragen lassen. Der gegenwärtige Pontifex half Wayne L. Wormwood auf den Thron.
    »Macht sich gut mit dem neuen Anstrich«, sagte er.
    »Freut mich, dass er Ihnen gefällt.« Wayne machte es sich zwischen den aufblasbaren Kissen bequem.
    Die Halle, in der er sich nun befand, ist einer beiläufigen Erwähnung wert. In ihr lagerte die größte Sammlung schöner Künste auf dem gesamten Planeten. Die Meisterwerke eines Leonardo da Vinci, Richard Dadd, Burne Jones, Don Van Vliet, Salvador Dali und Max Ernst, vermischt mit denen von Peter Blake, Andy Warhol und Dave Carson. Jedes einzelne war fantasievoll vom Präsidenten persönlich hergerichtet worden. Der persönliche Stil, Sie wissen schon.
    Ausgestopfte Tiere waren ebenfalls in Massen zu bestaunen. Auch hier hatte Wormwood die seiner Meinung nach erforderlichen Verbesserungen vorgenommen. Die geflügelten Bären und krokodilsköpfigen Schildkröten mögen manch einem Betrachter seltsam erscheinen, doch wo Wormwood herkam, waren sie ganz gewöhnliche Haustiere zum Kuscheln und Schmusen.
    Rauchfässer, gehalten von noch mehr nackten Disposablen, schwängerten die ohnehin überladene Luft mit ihren Düften. Moschus, Sandelholz, Iriswurzeln, Bergamotte, Zitronenmelisse, Mandeln, Chypre, Zibet und Kampfer. All das übliche Zeugs.
    »Was die Fernsehsendung angeht«, plapperte der Papst munter drauflos, »vertraue ich darauf, dass die Jesuit Inc. die Exklusivrechte an den Feierlichkeiten erhält. Wie wir vereinbart hatten.«
    »Würde ich Sie belügen, Pete?«
    »Nein, nein, selbstverständlich nicht! Es ist nur, dass ich draußen Nachrichtenteams der Fundamentalisten gesehen habe, und auch die Leute von Buddhavision laufen überall herum.«
    »Gäste, weiter nichts.« Wormwood richtete das Diadem auf seiner Stirn. »Spaß für alle, lautet das Motto. Die letzte Nacht des Jahrhunderts. Die gewaltigste Fete, die es jemals gegeben hat. Wir verlassen das alte Jahr mit einem Knall, nicht mit einem Winseln, glauben Sie mir«.
    »O ja. Ja, natürlich. Selbstverständlich.« Papst Peter rang die beringten Finger. »Die Schuhe sind sehr schön«, sagte er.
    »Mögen Sie sie? Sie sind wirklich ziemlich schick, nicht wahr? Vielleicht übertrieben viele Diamanten, was meinen Sie?«
    »O nein. Völlig unaufdringlich.«
    »Glauben Sie?«
    »Nun ja, vielleicht ein ganz klein

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