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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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endlich gedreht?«
    »Ist er, Euer Lordschaft.«
    »Dann zurück an den Besen. Byron!«
    »Euer Lordschaft?«
    »Byron, Sie nehmen besser ganz schnell ein oder zwei Korrekturen vor, sonst wird Rex Mundi das Gehirn geröstet.«
    »Euer Lordschaft?« Byrons Unterkiefer hing schlaff herab.
    »Begeben Sie sich an die Arbeit, Junge. Wie oben, so auch unten. Man kann einem alten Hund nicht mehr beibringen, wie man Eier aussaugt. Sehe ich vielleicht aus wie ein Salat, eh? Hüa, Pferdchen, und davon!«
    Byron und Smith blickten dem humpelnden Kurrikulum hinterher, das sich über die Galerie entfernte.
    »Er weiß Bescheid«, flüsterte Byron. »Der Aufseher weiß alles!«
    »Drehen Sie das verdammte Rad, und zwar schnell!« rief Mr. Smith.
     
    »Alles in Ordnung mit dir, Rex? Du siehst ein wenig käsig aus.«
    »Nein, nein, alles in Ordnung, Jack. Noch einen Drink vielleicht?«
    Rex fand sich an einem Tresen aus Onyx wieder.
    »Ich kriege ständig so merkwürdige Blicke mit diesem Kostüm«, sagte Jack.
    »Ah. Was dieses Kostüm betrifft…«
    »Eine Frau mit gewaltigen Möpsen hat Elvis gerade auf die Nase geboxt«, sagte Jack. »Zwei Drinks bitte hierher, Barmann.«
    Der einäugige Barkeeper eilte herbei. »Tomorrowman Bräu?«, fragte er.
    »Zwei«, sagte Rex. »Große, wenn ich bitten darf.«
    »n’ Abend, Rex. Was für eine Nacht, eh?« Der Barmann schlurfte davon, um die Biere zu zapfen.
    »Alles fällt auseinander, Jack. Ich kenne diesen Mann. Er dürfte nicht hier sein.«
    »Möchtest du mir mehr erzählen?«
    »Damit du alles aufschreiben kannst? Und dir wieder den besten Teil zuschanzt? Meinen Teil? Nein, mein Freund. Diesmal nicht.«
    »Das ist nur eine Vermutung von dir.«
    »Jack, ich habe nicht vermutet. Mein Onkel hat mir deine Bücher vorgelesen, als ich ein Kind war. Was ich nicht wusste war, dass es um mich ging.«
    »Sorry«, sagte Jack. »Aber es wird keine weiteren Bücher mehr geben, oder?«
    Rex schüttelte den Kopf. »Nein. Du wirst nicht mehr schreiben.«
    »Ich weiß. Du hast es vor langer Zeit einmal gesagt. Ich sterbe heute Nacht, nicht wahr?«
    Rex drehte sich zu ihm um, und plötzlich überwältigten ihn Schuldgefühle. »Wir alle werden heute Nacht sterben, Jack.«
    »Das dachte ich mir. Jack Doveston, der berühmte Schriftsteller. Geboren am 29. Juli 1949, gestorben am 31. Dezember 1999. RIP.«
    »Es ist nicht meine Schuld, Jack. Es ist Geschichte. Du hattest deinen Ruhm. Was willst du mehr?«
    »Ich will leben.«
    »Vielleicht wirst du ja diesmal weiterleben.«
    Der Barmann kehrte zurück. »Vielleicht willst du einen Blick auf den Schirm werfen Junge?« Rex nahm seinen Drink entgegen. Der einäugige Barmann löste sich auf, wurde zu einer wasserstoffblonden weiblichen Disposablen. Sie lächelte matt und schlenderte davon, um irgendeinen goldenen Jüngling am anderen Ende des Tresens zu bedienen.
    »Alles fällt auseinander«, sagte Rex. Er nahm sein Glas und trank.
    Und die Band spielte: »Believe it if you like.«

28
    Was hat das alles zu bedeuten, Chef?
    Taxifahrer zu Bertrand Russell
     
    Gort! Klaatu barada nikto!
    Patricia Neal
     
    In einem weit entfernten Land ging Christeen in ihrer Hütte auf und ab. Oben am Himmel machte der Thunderbird ungeduldig BRUUUMMM, BRUUUMMM. Christeen blieb stehen, um mit Mobiliar um sich zu werfen. Fido gab sein pelziges Fersengeld. Christeen schleuderte Geschirr.
    »Du musst Hilfe holen!«, rief der Hund aus sicherer Entfernung.
    »Nein!« Christeen stampfte mit dem Fuß. »Wenn ich das tue, bin ich weniger als Geschichte!« Sie trat gegen den Küchentisch.
    »Es gibt da etwas, das könntest du vielleicht versuchen.«
    »Ach ja? Wo steckst du überhaupt?«
    »Hier oben. Hör auf zu werfen!«
    Christeen zerschmetterte eine kostbare Vase auf dem Boden. »Sag es!«
    »Es ist nichts Besonderes.« Fido duckte sich hoch oben auf einem Regal.
    »Sag es!«
    »Na ja. Ich meine, du bist doch allgegenwärtig, oder nicht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Also, du bist heute hier, und morgen auch. Und gestern.«
    »Offensichtlich.«
    »Richtig. Also, was hältst du davon, wenn du und ich einen Spaziergang machen? Genau herausfinden, wo und wann das Problem entstanden ist? Ich könnte wetten, dass wir dort auf Rex stoßen.«
    »Aber wir wissen nicht, wo und wann er ist!«
    »Das könntest du herausfinden, wenn du dich wirklich anstrengst. Ich meine, du musst schließlich nicht mehr und nicht weniger tun, als es zusammen mit dem Aufseher zu überprüfen.«
    Christeen

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