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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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anzulocken, wissen sie auf der Stelle, wo wir uns versteckt haben.«
    »Das stellt allerdings ein Problem dar, wie ich gestehe. Doch ich glaube, dass ich bereits eine Lösung dafür besitze.«
    »Ach ja?«, fragte Jack ohne Begeisterung.
    »Ja. Wir werden einen Köder starten, ganz allein für die Ohren des Militärs.«
    »Wie denn das?«
    »Von einem Notebook aus einer öffentlichen Telefonzelle heraus, in gehöriger Entfernung zu der Stelle, wo unser richtiges Programm laufen wird.«
    »Das könnte funktionieren. Wir könnten es so einrichten, dass es sich direkt zum Computer der nächstgelegenen militärischen Basis durchwählt. Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem, das wir meiner Meinung nach nicht übersehen sollten. Wir besitzen absolut nichts von der Ausrüstung, um dieses Wunder zu vollbringen, genauso wenig, wie wir eine Kopie der K 2 -Karbon aus der Bibliothek besitzen.«
    »Wir werden die Ausrüstung zusammenstehlen«, sagte Rex leichthin. »Und was eine Kopie der Daten angeht, benutzen wir einfach die, die Sie in Ihrem Haus aufbewahren.«
    Jacks Unterkiefer sank herab. »Woher wissen Sie, dass ich eine Sicherungskopie bei mir zu Hause aufbewahre?«
    »Ach, kommen Sie, Jack. Sie arbeiten seit fünf Jahren an diesem Projekt. Kein Programmierer auf der ganzen Welt wäre dumm genug, von einem so wichtigen Projekt nur eine einzige Kopie anzufertigen. Was, wenn irgendetwas mit dem Original schief läuft? Was, wenn in der Universität ein Feuer ausbricht? Was, wenn Diebe in die Bibliothek einbrechen oder Vandalen? Die Logik diktiert, dass es eine Sicherheitskopie gibt. Und der gesunde Menschenverstand sagt, dass Sie diese Kopie bei sich zu Hause aufbewahren.«
    »Ein richtiger Sherlock Holmes sind Sie, wie?«
    Rex machte sich nicht die Mühe zu antworten. »Was mir Sorgen macht«, sagte er, »das ist die Tatsache, dass das Militär wahrscheinlich genau in diesem Augenblick Ihr Haus nach dieser Sicherungskopie durchwühlt.«
    Jack spuckte sich mit Ei voll. Rex zuckte die Schultern. »Andererseits arbeitet der militärische Verstand nicht sonderlich schnell. Er ist beharrlich und gründlich, und er geht genau nach Vorschrift vor…« Rex grinste. »Aber das können wir auch.« Er grinste. »Sie haben sich von oben bis unten mit Ei bekleckert«, beobachtete er.
    Jack schnitt eine Grimasse. Und dann kam ihm ein böser und verräterischer Gedanke in den normalerweise gelassenen Sinn. Und dort begann er zu gären.

8
    ALOPECIA : Es ist seit langem allgemein etablierter Fakt, dass die so genannten ›Großen Männer‹ unserer Epoche viel Zeit mit der Kultivierung exotischer Frisuren verbringen.
    Männer wie Albert Einstein (dieser prinzipienlose Schuft), Karl Marx und sein Bruder Harpo sind die besten Beispiele, und es gibt zahllose weitere. Vorsicht vor diesen Männern. Kahlköpfigkeit ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung. Der Brauch der Kahlköpfigkeit gestattet dem Gehirn, vitale Essenzen zu absorbieren, während der Schädel dem Ether gleichzeitig minimalen Reibungswiderstand entgegensetzt.
    Hugo Rune, Das Buch der Allerletzten Wahrheiten
     
    Einstein und Rune sind sich nur bei einer einzigen Gelegenheit persönlich begegnet, obwohl man annimmt, dass sie über Jahre hinweg Korrespondenz geführt haben. Als Einstein für seine Arbeiten über photoelektrische Emissionen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, weigerte sich Rune, zu dem allgemeinen Schulterklopfen und Festgelage und Partygeschlemme zu gehen, mit der Begründung, Einstein hätte ihn beklaut.
    Allerdings traf er einige Monate später in einem Chinarestaurant zufällig mit Einstein zusammen. Die Berichte über die Begegnung und das damit verbundene Gespräch gehen auseinander, doch man ist sich einig, dass es eine ›ziemlich hitzige Debatte‹ gegeben haben muss. An einer Stelle soll Rune schließlich aufgesprungen sein und Einstein aufgefordert haben, mit ihm nach draußen zu gehen und die Sache ein für alle Mal ›von Mann zu Mann zu regeln‹. Offensichtlich hat Einstein die Rechnung bezahlt.
    Sir John Rimmer,
Die Wunderbare Welt des Hugo Rune
     
    Sie nannten sich selbst die Zen-Terroristen. Und inzwischen besaßen sie weltweite Verbindungen. Die erste Generation von Computerkids aus den frühen 1980ern hatte ihnen den Weg gezeigt. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ein internationales Netzwerk von jugendlichen Computerpiraten, die Informationen austauschten, Programme verbesserten, Sicherheitskodes knackten und mit allem

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