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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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von Kingsport fest ohne jede Aussicht darauf, dass sich irgendetwas änderte. Die jüngste Doveston, Jade, war irgendwo im Mittleren Westen im College. Die Älteste war auf Jobsuche in New York. Die fernen Küsten des guten alten Albion riefen Diane nach Hause. Und Jack war die ganze Nacht über weggeblieben.
    »Ich sollte mir keine Sorgen machen«, antwortete Diane auf Moonchilds ungestellte Frage. »Wahrscheinlich ist er in einer Ausnüchterungszelle bei der Polizei.«
    »Ich hab mir keine Sorgen gemacht«, sagte Moonchild. »Ich hab mich nur gefragt…«
     
    »Ich frage mich schon die ganze Zeit«, fragte Jack, während das Gespann mit gefährlicher Geschwindigkeit über die Straßen ratterte, »wie es eigentlich kommt, dass ein Mann aus der Zukunft weiß, wie man antike Jeeps und Motorräder fährt?«
    »Das ist alltägliches Zeug. Nach dem NHE gab es keinen großen Fortschritt mehr, jedenfalls nicht in dieser Hinsicht.«
    »NHE?«
    »Das Nukleare Holocaust-Ereignis. Am einunddreißigsten Dezember 1999.« Er biss sich auf die Lippe.
    »Was sagen Sie da?«
    »Nichts. Vergessen Sie’s. Aber Autos und diese Sachen. Die Antriebssysteme wurden verbessert, sicher, Kernfusion und was weiß ich. Die grundlegenden Dinge wie Getriebe und so weiter sind geblieben.«
    Die Antwort schien Jack viel zu bequem. Unter anderem. »Haben Sie vielleicht einen Plan?«, fragte er.
    »Ich arbeite daran«, sagte Rex, der alles andere als daran arbeitete. »Ich habe das Gefühl, dass etwas sehr Großes geschehen wird, und irgendwie bin ich ein Teil davon geworden. Ich wurde in dieses Jahrhundert zurückversetzt, also muss es einen Sinn hinter allem geben. Wahrscheinlich göttlicher Wille. Ich bin ein Mann des Schicksals geworden, Jack.« Rex duckte sich tief über den Lenker, und das Gespann raste weiter.
    Ein Mann des Schicksals!, dachte Jack. Selbstherrlicher Trottel, würde ich sagen. Was angesichts des Tages eine halbwegs vernünftige Schlussfolgerung war.

7
    ASTRALE PROJEKTION : Die angewandte Wissenschaft vom willentlichen Verlassen des eigenen Körpers. Während der etherische Geist umherwandelt und in die Badezimmer der Damenwelt späht, verbleibt der physische Körper in einer Art künstlichem Koma. Diese unerfreuliche Angewohnheit findet man häufig bei Kellnern.
    Hugo Rune, Das Buch der Allerletzten Wahrheiten
     
    Der Knabe Rizla, Runes Akolyth und Laufbursche für chinesisches Fastfood, brach einst auf Geheiß seines Meisters hin die Hecktür eines Fernsehdetektorwagens auf. Der Lieferwagen erwies sich – wie nicht anders zu erwarten – als leer mit Ausnahme einer Handkurbel zum Ausfahren der falschen Peilantenne, ein paar leeren Bierdosen und einem schmuddeligen dänischen Hochglanzmagazin mit dem Namen Eselskapriolen . Rune schlussfolgerte zu Recht, dass die Wagen nichts weiter als eine Fassade waren und dass es in Wirklichkeit eine vom Staat finanzierte organisierte Gruppe astraler Projektionisten war, die sich um das Aufspüren unangemeldeter Fernsehapparate kümmerte.
    Sir John Rimmer, Rune: Mensch und Mythos
     
    Das Kurrikulum des Aufsehers kam schwankend zum Halten. Der Alte legte einen goldenen Hebel um, und das Cockpit neigte sich nach vorn, sodass er einen jungen Mann mit eifrig-gerötetem Gesicht erblicken konnte.
    »Inter-Rositer Prestidigitent KK Byron Wheeler-Vegan, Mylord.« Der junge Mann salutierte steif.
    »IP Vegan. Was gibt es?«
    Der junge Mann hüpfte aufgeregt auf und ab. Er besaß blaue Haare und blonde Augen, was nicht ganz richtig schien. »Ich habe eine Herabstufung um zwei Mikrograd in einem lateralen Augmentor. Ich bitte um Austausch und Wartung, und zwar jetzt.«
    »Das ist wohl kaum eine Angelegenheit, zu der Sie mich benötigen, IP Vegan.« Das Cockpit ruckte zurück in die Waagerechte. Das Kurrikulum machte Anstalten, weiterzuschwanken.
    Byron tanzte vor ihm herum. »Aber Mylord…!«
    »Dieses Benehmen ist höchst outré! Aus dem Weg!«
    »Mylord, ich habe diese Bitte schon früher geäußert.«
    »Früher?« Das Gefolge des Aufsehers begann zu kichern. Der Aufseher blieb ernst. »Was verstehen Sie unter dem Konzept ›Früher‹?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich habe um einen Austausch des Augmentors gebeten und ihn nicht erhalten.«
    Das Kurrikulum schwang herum. Der Aufseher starrte sein Gefolge an. »Nun?«
    »Undenkbar!«, riefen sie im Chor.
    Der junge Mann spähte zwischen den Beinen des Kurrikulums hervor. »Das habe ich auch gedacht.«
    Das Kurrikulum schwang zurück. »Nanu?

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