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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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berührte eine Flasche geheiligten Wassers aus Lourdes.
    Der Dämon hob die Köpfe, um sich an Rex’ finalen Agonien zu weiden. Rex zog den Korken aus der Flasche und goss den Inhalt in das nächste offene Maul.
    Asmodeus stieß ein überraschtes Krächzen aus. Ein Ausdruck von beinahe komischer Überraschung erschien auf seinem furchtbaren Gesicht. Und dann faltete sich der Ether selbst, Dimensionen überschnitten sich, und Asmodeus verwandelte sich in ein Gewirr faseriger Stränge, die in hauchdünnen Fragmenten ausliefen. Und dann war er verschwunden.
    Rex’ Sitz gab dem drängenden Verlangen der Gravitation nach und fiel.
    Der Kopf unseres Helden schlug gegen die dämonensichere Qualitätswindschutzscheibe, und Rex Mundi hielt endlich sein wohlverdientes Nickerchen am Straßenrand.

19
    Der Herr ist mein Hirte, aber wir haben die Schäferhundwettbewerbe trotzdem verloren.
    Tony O’Blimey
     
    »Ich fürchte, das ist im Augenblick ganz und gar unmöglich«, sagte Eric Todesklinge. »Der göttlich Inspirierte ist viel zu beschäftigt.«
    »Fette Lippe oder Fatwa oder was?«
    »Ich werde einfach gehen und sehen, ob er Zeit hat, was halten Sie davon? Wenn Sie sich freundlicherweise so lange hierher setzen und gedulden würden?«
    Christeen setzte sich auf einen der wenigen freien Stühle in dem großen Anbau, den Rambo Blutaxt seiner Hütte hinzugefügt hatte. Eine Menge anderer Leute wartete ebenfalls auf einen Termin.
    »Wollen Sie einen Antrag stellen, Süße?« Die alte Frau trug einen gigantischen Federturban und einen Plastikregenmantel.
    »Einen Antrag? Für was denn?«
    »Um Ihre neue Religion registrieren zu lassen, was denn sonst?«
    »Oh, natürlich. Was denn sonst.«
    »Ich wurde auserwählt«, erzählte die Alte redselig. »Sie sind zu mir gekommen. Mir ganz allein.«
    »Wer ist zu Ihnen gekommen?«, fragte Christeen ohne wirkliches Interesse.
    »Die Außerirdischen.«
    »Ach, die.«
    »Sie haben zu mir gesagt, dass ich die Sprecherin des interplanetarischen Parlaments sein soll.«
    »Was denn, Sie auch?« Ein junger Bursche in orangefarbenem Overall und mit kahlrasiertem Kopf beugte sich über Christeen hinweg, um mit der alten Alien-Kontaktfrau zu reden. »Ich hab unter diesem Bodhi-Baum gesessen, als ich ganz plötzlich alles gesehen habe. Alles, die ganze verdammte Geschichte! Das ist kein Scherz, wirklich nicht.«
    »Sie haben es auch gesehen?« Christeen kannte den Akzent des dünngesichtigen Burschen mit dem konischen schwarzen Hut und dem sternengesprenkelten Umhang nicht, der ein paar Stühle weiter saß. »Ein Engel hat direkt zu mir gesprochen. Er hat gesagt, geh und grab die beiden goldenen Gesetzestafeln aus. Und das hab ich getan. Ich hab sie dabei. Nun ja, nicht hier bei mir, weil sie verdammt schwer sind. Aber ich hab den Text abgeschrieben. Und den habe ich hier bei mir, als Beweis.«
    Christeen knirschte mit den Zähnen. »Babylon!«, rief ein dunkelhäutiger Dreadlock ganz am Ende der Reihe. »Der Löwe von Judäa sagt, er plant das große Comeback, als war er niemals weg gewesen. Du Rasta?«
    »Der göttlich Inspirierte möchte Sie jetzt sprechen, Ma’am«, sagte Eric, als er zurückgekehrt war.
    Der göttlich Inspirierte hatte die Innenausstatter in seinem Heim gehabt. Luxuriöser früher Großmogulstil. Woher er die Handwerker genommen hatte, um das alles zu bewerkstelligen, konnte Christeen nur raten. Andererseits – woher hatte die alte Frau ihren Plastikregenmantel?
    »Sind Sie gekommen, um sich einzuschreiben?«, fragte Rambo. Er trug einen sehr schicken Tweedanzug.
    »Das muss aufhören!«, entgegnete Christeen höchst entschieden.
    »Meinen Sie nicht manchmal auch, dass unser Schicksal von einer Macht gelenkt wird, die größer ist als wir selbst?«
    »Ich habe Augenblicke von nahezu physischer Vorahnung, wenn die Mächte der Präkognition von mir Besitz ergreifen. Diese besonderen Fähigkeiten ermöglichen mir, eine unmittelbar bevorstehende Expansion deiner Lippengegend zu sehen, Rambo.«
    »Möge die Macht mit Ihnen sein«, sagte der Bursche und wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Wenn du nicht augenblicklich mit diesem Unsinn aufhörst, werde ich keine Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen.«
    »Sie können den Fortschritt nicht aufhalten, Ma’am«, sagte Rambo. »Schon eine Nachricht von Rex?«
    »Du bist auf dem besten Weg, dir große Schwierigkeiten einzuhandeln. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    Die Tür machte nicht viel, außer

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