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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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näher zu sich heran. »Ja?«, fragte Jack. Rex versetzte ihm einen mächtigen Schlag gegen den Schädel.
    Jack sank schlaff zu Boden.
    »Du könntest mir für den Anfang deine Klamotten geben«, sagte Rex.
     
    »Ich weiß, es ist noch früh«, grinste Elvis. »Aber was würden Sie zu einem trockenen Martini sagen?«
    »Ich würde sagen: ›Danke sehr, Mr. Never‹.«
    »Gütiger Gott. Nehmen Sie Platz, Süße. Machen Sie es sich bequem.«
    Kim nahm auf dem teuren Conran Platz. Der Saum ihres ohnehin kurzen Lederröckchens erreichte neue erotizistische Höhen.
    »Was ist in dem Paket?«, fragte Elvis, während er die Drinks mixte.
    »Soll ich es öffnen?«
    »Sicher, machen Sie mir die Freude.«
    Kim stellte das Päckchen auf ihre schlanken Oberschenkel, knotete die Schnur auf und nahm die Pistole hervor.
     
    Rex stieg gerade aus dem Bett, als sich die Tür öffnete. »Frühstück«, sagte die junge Krankenschwester mit dem kurzen Rock und der chirurgischen Maske.
    »Ah«, sagte Rex. Die Krankenschwester bemerkte den gefallenen Jack.
    »Machen Sie sich keine Gedanken wegen meines Freundes. Er hat eine lange Nacht hinter sich. Er hat sich zu einem Nickerchen hingelegt.«
    Die Krankenschwester stieg über Jack hinweg und stellte Rex das Tablett in den Schoß. »Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?«, fragte sie.
    »Alles. Prima, danke.«
    »Wenn Sie dann vielleicht kurz den Ärmel hochkrempeln könnten? Der Doktor hat mich gebeten, Ihnen eine Spritze zu geben.«
    Rex krempelte gehorsam den Ärmel hoch und begann zu essen, während die Schwester ihn piekste. »Vitamine, nehme ich an?«, fragte er mit vollem Mund.
    »So etwas in der Art, ja«, antwortete die Krankenschwester Kim.
     
    »Hubba hubba«, sagte Elvis. »Und was ist das?«
    »Eine fünfzig Millimeter Granatwerferpistole. Ideal zur Verteidigung von Hab und Gut«, erklärte Kim. »Los, stell die Drinks auf den Tisch. Du kommst mit mir.«
    »A-ha. Sicher. Und wohin?«
    »Du hast eine Verabredung mit Präsident Wayne L. Wormwood.«
    »Langsam verstehe ich.« Elvis hatte wieder diesen Ausdruck im Gesicht. »Mr. Russell hat Sie geschickt. Er hat mir nicht vertraut, wie? Nun ja, kein Schweiß. Ich wollte sowieso gerade zu ihm. Alles bereit?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Oh, sicher. Ich verstehe.« Elvis stellte die Drinks auf dem Tisch ab und tippte sich vielsagend an die Nase.
    »Die Wände haben manchmal Ohren, wie?«
    »Zieh dich endlich an, und komm mit mir!«
    »In dieser Reihenfolge?« Elvis grinste und zwinkerte anzüglich.
    »Mach es einfach.«
     
    »Das ist ja schrecklich!« Byron kaute auf den Fingernägeln. »Was sollen wir nur machen?«
    »Etwas Drastisches.« Der dicke Oberkehrer schenkte Byron Tee nach.
    »Vielleicht gibt es ja in dem einen oder anderen Lagerraum ein paar Ersatzteile, die man die ganze Zeit übersehen hat.« Byrons Gesicht hellte sich hoffnungsvoll auf.
    Der Oberkehrer schüttelte den Kopf, und Byrons Miene verdüsterte sich wieder. »Sie haben bereits daran gedacht.«
    »Habe ich?«
    »Bei einem Ihrer zahlreichen Versuche, ein Ersatzteil zu erhalten.«
    »Ich habe all meine Bestellformulare gesehen. Es müssen wenigstens fünfzig sein.«
    »Fünftausend«, sagte der dicke Oberkehrer.
    »Fünftausend?«
    »Und Sie haben niemals aufgegeben. Sie konnten nicht, verstehen Sie? Jedes Mal war es ganz neu für Sie. ›Jetzt und sogleich‹.«
    »Aber der Aufseher. Wenn ich es so häufig getan hätte, würde er doch etwas gesagt haben!«
    »Er ist der Aufseher, Byron. Es ist seine Aufgabe, alles zu beaufsichtigen. Ganz gleich, wie oft sich etwas wiederholt. Er ist für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts verantwortlich. Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Sie ist sehr kurz, aber nichtsdestotrotz erzählenswert. Sitzen Sie bequem?«
    Byron nickte.
    »Dann fange ich jetzt an. Vor langer, langer Zeit, da gab es einmal einen Mann, und dieser Mann hieß Mr. Smith. Eines Sonntag morgens wachte Mr. Smith auf, erhob sich aus seinem Bett, wusch sich, zog sich an, frühstückte und ging nach draußen, um sein Auto zu waschen. Seine Frau hatte in der Küche zu tun, da ihre Freunde, die Theakstones, zum Essen eingeladen waren. Die Kinder spielten draußen im Vorgarten, und alles war so normal, wie man sich das nur vorstellen kann.
    Irgendwann mittags trafen die Theakstones ein, man aß in angenehmer Stimmung und verbrachte den Nachmittag mit freundlichem Geplauder. Später gingen die Theakstones wieder, die Smiths

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