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Das Midas-Kartell

Das Midas-Kartell

Titel: Das Midas-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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ertönten Schritte draußen auf dem Flur – von hohen Absätzen, ein Klang, den man sonst in diesem Haus nicht hörte. Die Bank war extrem konservativ; er hatte schon überlegt, ob in den Verträgen der weiblichen Mitarbeiter die Absatzhöhe auf zwei Komma fünf Zentimeter begrenzt war. Die Schritte hielten vor seiner Tür, dann klopfte es kurz.
    Â»Herein«, sagte er, die Tür sprang auf, und eine Frau trat ein, aber was für eine Frau: Sie trug Abendgarderobe, ein elegantes, trägerloses schwarzes Kleid, das sich eng an ihren Körper schmiegte, und eine Perlenkette um den Hals; ihr Haar war hochgesteckt, nur ein paar lose Lockensträhnchen hüpften auf ihrer Schulter, als sie auf ihn zukam.
    Â»Ich bin Samantha. Ich glaube, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Sie sind der junge Mann, der die Revision macht?« Sie streckte ihm die Hand entgegen und zeigte lächelnd ihr strahlend weißes Gebiss.
    Â»Hallo, äh, ja, ich bin Daniel. Ich wusste gar nicht, dass außer mir noch jemand hier ist. In welcher Abteilung arbeiten Sie denn?« Daniel hielt ihr ziemlich schlapp die Hand hin, die sie ergriff und schüttelte, ehe sie sich zu ihm vorbeugte, mitsamt ihrem Ausschnitt. Daniel erhaschte einen kurzen Blick auf nackte Haut, sah dann rasch weg und sortierte seine Unterlagen.
    Samantha setzte sich auf die Schreibtischkante, schlug langsam ihre Beine übereinander und ließ lässig einen Stiletto von ihrer Fußspitze baumeln. »Im Bereich Kundenevent«, sagte sie und schenkte ihm erneut ein strahlendes Lächeln.
    Daniel legte die Stirn in Falten. Er wusste nicht recht, was er sagen sollte. »Und? Haben Sie viel zu tun heute Abend?«, fragte er schließlich.
    Statt zu antworten, glitt Samantha vom Schreibtisch und trat hinter ihn, um ihre Finger auf seine Schläfen zu legen und sie sanft zu massieren. »Das kommt ganz auf dich an.«
    Daniel schlug das Herz bis zum Hals. So etwas war ihm noch nie passiert. Er war einfach nicht der Typ, dem so etwas passierte. Ihre Hände wanderten vorsichtig über seine Schultern, unter seinen Hemdkragen, und beschrieben kleine Kreise, während sie seine Knöpfe öffneten.
    Â»Du bist ganz verspannt«, hauchte sie. »Bestimmt arbeitest du viel zu viel.«
    Daniel zuckte innerlich zusammen. Emily wartete auf ihn, er hatte versprochen, spätestens um elf Uhr zu Hause zu sein. Er nahm Samanthas manikürte Hand von seinem Nacken. Schluss jetzt mit dem Unsinn. Er stand auf, um ihr ins Gesicht zu sehen, doch dann stand ihm der Mund offen, als er sah, dass sie bis auf die Perlen, die auf ihrer olivfarbenen Haut schimmerten, splitternackt war. Das Kleid war lautlos an ihr herab zu Boden geglitten. Zwei kleine, aber wohlgeformte Brüste erwiderten kokett seinen Blick. Er wich zurück, doch sie legte ihre Hand auf seine Wange.
    Â»Komm schon, Daniel. Entspann dich. Genieß es«, sagte sie und legte die andere Hand auf die rasch wachsende Wölbung in seiner Hose. Sie zog den Reißverschluss auf, schob ihre Finger in den Schlitz und holte seine Erektion heraus. Daniel versuchte zurückzuweichen, stieß jedoch erneut gegen den Schreibtisch. Während sein Verstand noch zu protestieren versuchte, hatte sein Körper schon längst kapituliert.
    Eine Stunde später kehrte er in seine Wohnung zurück, mit dem sicheren Gefühl, dass noch immer der Geruch der Frau an seinem Hals und seinen Wangen haftete. Die Begegnung hatte ihn völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, ja regelrecht geschockt. Das hatte nichts mit den vibrierenden, männlichkeitsfördernden Abenteuern zu tun gehabt, mit denen sich seine virilen Mitstudenten von der Verbindung gebrüstet hatten. Hoffentlich war Emily nach Hause gegangen. Der Gedanke, sie jetzt anzutreffen, versetzte ihn in blinde Panik. Sie würde ihn sofort durchschauen.
    Emily war nicht nach Hause gegangen. Sie war auch nicht zu Bett gegangen, sondern wartete auf ihn. Er warf ihr ein schwaches Lächeln zu. Sie legte ihre Arme um ihn, doch er erwiderte den Druck nur kurz und schob sie dann rasch beiseite.
    Â»Entschuldige, Em, ich bin total fertig. Und morgen um acht Uhr muss ich schon wieder dort sein. Allmählich wird es absurd.«
    Â»Ich weiß, Schatz. Die nehmen dich ganz schön hart ran. Aber das wird ja nicht ewig so gehen. Komm, ich hol dir ein Glas Wein.«
    Sie war so nett, so warmherzig. Sie hatten sich bei Hausmann

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