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Das Midas-Kartell

Das Midas-Kartell

Titel: Das Midas-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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Isaiah? Wissen Sie, wie viel Grad Celsius es an diesem bestimmten Punkt auf dem Äquator zu dieser bestimmten Tageszeit hat? Haben Sie eine Ahnung, wie viele Fliegen, Moskitos und Käfer gerade um mich herumschwirren und versuchen, sich in meinen Schädel zu bohren? Haben Sie eine Ahnung, was ich dafür geben würde, dieses stinkende Loch von einer Ranch verlassen zu dürfen, um in meiner Wohnung in Santa Barbara bei einem Jack Daniel’s auf Eis den Blick aufs Meer zu genießen? Scheiße, ich wäre sogar lieber in London als hier.«
    Â»Ich hätte ihn fast gehabt«, sagte Isaiah schließlich. Er hatte den Satz kaum beendet, als er ein klirrendes Geräusch hörte, als würde ein Glas an der Wand zerbrechen.
    Die Stimme im Hörer war nur noch ein Flüstern. »Fast reicht nicht, verdammt noch mal.« Es klang wie das Zischen einer Schlange. »Na los, Mann«, fuhr Malcolm fort, »erzählen Sie schon, warum es so verflucht schwer für Sie ist, einem Krüppel die Krücken zu klauen.«
    Isaiah erklärte, was passiert war, wobei er die hinzugekommenen Verluste unterschlug, den Mann in der Sozialsiedlung und den Unbekannten in der Flughafentoilette. »Es wäre sinnvoll, wenn Sie uns genauere Auskünfte über das Ziel geben würden. Aus dem Bericht, den Sie uns geschickt hatten, ging nicht hervor, dass sich der Typ ziemlich gut wehren kann.«
    Â»Soll das heißen, es ist mein Fehler? Hab ich das richtig verstanden? Sie sagen Ihrem Boss, er ist schuld, dass Sie trotz jahrelanger Ausbildung beim Mossad nicht in der Lage sind, einen ganz normalen Überwachungsauftrag auszuführen?«
    Â»Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte nur, es wäre sinnvoll, mehr über seinen persönlichen Hintergrund zu wissen.«
    Â»Ich werde jemanden beauftragen, die Infos weiterzuleiten«, fauchte Malcolm.
    Â»Ach, übrigens, er hat eine Tochter. Das könnte sich als wirkungsvolles Druckmittel erweisen«, fügte Isaiah hinzu.
    Malcolm hoffte, dass er zu solchen Mitteln erst gar nicht zu greifen brauchte – und wenn das Londoner Team ordentlich arbeiten würde, bestünde dazu auch kein Anlass. Aber von ordentlicher Arbeit konnte hier keine Rede sein. Wenn das hier alles vorbei war, würde er ihre Einsatzfähigkeit genauestens unter die Lupe nehmen. Er musste an seinen eigenen Ruf denken. Die Zentrale war gar nicht zufrieden mit dem Verlauf dieser Operation.
    Â»Unternehmen Sie erst einmal nichts. Behalten Sie seine Frau – oder seine Ex, was auch immer sie ist – und das Kind im Auge. Kundschaften Sie ihre täglichen Gewohnheiten aus, erstellen Sie einen Plan. Und lassen Sie Jacob die Passagierlisten durchgehen, um zu sehen, wohin Cartright geflogen ist. Ich will sehen, ob ich nicht jemanden finde, der ihn am Flughafen in Empfang nimmt.«
    Malcolm schob das Telefon in die Lederhalterung an seinem Gürtel. Einen Schimmer Hoffnung gab es jetzt – wobei Isaiah das sicher nicht bewusst war: Offenbar nahm Markus Cartright die Sache jetzt selbst in die Hand und folgte den Hinweisen, die man ihm geschickt hatte. Vielleicht führte er sie auf die Spur des Geldes. Ein kleiner Trost dafür, dass sie so schlecht vorankamen. Besser als nichts.

31
    12a Calle 21, Guatemala City, zwei Uhr nachts
    Gloria Ferrovia griff nach dem Wecker und drückte den Knopf, doch das Klingeln hörte nicht auf. Schlaftrunken angelte sie ihr Handy aus den Tiefen ihrer Tasche.
    Â»Gloria.«
    Den amerikanischen Akzent erkannte sie sofort. Sie setzte sich auf. »Ja?«
    Â»Wir haben wieder einen Job für Sie, falls Sie noch interessiert sind.«
    Â»Natürlich. Einen Moment.«
    Â»Â¿Qué pasa? Estoy durmiendo .« Die Stimme ihrer Mutter drang von der anderen Seite des Zimmers zu ihr herüber. Statt zu antworten, schaltete sie die kleine Nachttischlampe neben sich an und griff zu ihrem Notizbuch.
    Â»Morgen kommt jemand mit dem Flugzeug aus London. Behalten Sie ihn im Auge, genauso wie den Amerikaner. Wir treffen uns morgen um zehn Uhr an der Plaza Mayor. Dann erhalten Sie mehr Informationen über ihn.«
    Â»Okay, verstanden.«
    Â»Und, Gloria, diesmal müssen Sie unbedingt auf Tuchfühlung gehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Kann ich mich darauf verlassen, Gloria?«
    Â»Natürlich«, erwiderte sie trotzig. Wenn er das hören wollte, dann würde sie es eben sagen. »Aber diesmal will ich im Voraus

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