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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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eine dunkle Stelle. Sie schwamm hin. Es war eine geräumige, annähernd quadratische Vertiefung, die in den Stein gehauen war. Sie leuchtete mit ihrer Taschenlampe hinein und entdeckte einen steinernen Hebel, der aus der Mauer hervorragte. Daneben befand sich eine flache Scheibe vom Durchmesser eines Fußballs. Darüber war ein schmaler schwarzer Schlitz in den Fels gehauen. Sie legte ihre Hand
darauf und fühlte einen Sog. An dieser Stelle floss das Wasser ab.
    Die Luft ging ihr aus, und sie schwamm schnell zurück an die Oberfläche.
    »Etwas gefunden?«
    Stacy spuckte Wasser aus. »Ich glaube, ja.«
    »Wie sieht es aus?«, fragte Tyler.
    Sie erklärte es ihm.
    »Klingt einfach. Man zieht am Hebel, die Scheibe schwingt zur Seite, und das Wasser fließt ab.«
    »Verstanden.«
    »Pass aber ja auf, dass du nicht mitgerissen wirst. Wenn das Wasser abläuft, kann ein starker Sog entstehen.«
    »Ich schaff das schon.«
    Sie tauchte wieder ab. Bei der Vertiefung in der Wand angekommen, leuchtete sie noch einmal den Hebel an, um sich zu orientieren, diesmal erlosch die Lampe aber nach wenigen Sekunden. Sie war anscheinend undicht geworden. Immerhin hatte das Licht gereicht, um die Hand auf den Griff zu legen und sich mit dem Rücken gegen die Seitenwand der Vertiefung zu stemmen.
    Stacy drückte mit aller Kraft auf den Hebel, und er verschob sich um einige Zentimeter. Das Wasser floss nun kräftiger ab. Sie drückte noch einmal, und er bewegte sich noch etwas weiter. Jetzt ergoss sich das Wasser bereits in einem Sturzbach nach hinten. Mit letzter Kraft schob sie nun noch den Verschluss zur Seite. Als ihr die Luft ausging, wollte sie sich abstoßen, aber in dem Moment wurde ihr Fuß weit in das Loch gezogen.
    Das mit einem gewaltigen Sog ablaufende Wasser drohte sie festzuhalten. Vor Entsetzen drehte sie sich mit einer letzten Kraftanstrengung um und stieß sich mit aller Gewalt mit ihrem
Fuß von der Wand ab. Es gelang ihr, den anderen Fuß zu befreien und aus der Strömung zu schwimmen.
    Ihre Lunge schrie nach Luft. In panischer Angst schlug sie wild mit den Armen um sich.
    Kaum war sie an der Oberfläche, packten sie zwei kräftige Hände an den Schultern und hoben sie aus dem Wasser. Vorsichtig legte Tyler sie hin, ließ sie aber nicht los, sondern zog sie fest an sich. Von der Wärme und dem Gefühl der Geborgenheit überwältigt, barg sie ihr Gesicht an seiner Brust, damit niemand merkte, dass sie schluchzte.
    »Jetzt kann dir nichts mehr passieren«, tröstete Tyler sie. »Du hast es geschafft. Das Wasser läuft ab.« Dann flüsterte er ihr ins Ohr. »Es ist so weit. Halt dich bereit.«
    Gaul brachte Stacys Sprengstoffgürtel und ging dann wieder zu Orr, der am anderen Ende der Höhle fasziniert beobachtete, wie das Tor langsam sank.
    »Gürtel anziehen«, befahl Gaul und hielt den Taser auf Stacy gerichtet. »Ich will hören, dass es klickt.« Tyler half der noch immer zitternden Stacy.
    Als hätte jemand die Tür zu einem Backofen geöffnet, schlug ihnen auf einmal feuchtheiße Luft entgegen.
    Langsam näherten sie sich dem offenen Tor.
    Innerhalb von fünf Minuten war es bis auf den Boden gesunken. Sie überquerten die Schwelle zu einem kleinen Vorraum, der mittlerweile leicht abgekühlt war, und betraten von dort eine Art Balkon mit einer Steinbrüstung. Vor ihnen lag eine Höhle, größer als alle, die sie bisher durchquert hatten.
    Bei ihrem Anblick stockte Stacy der Atem. Jeder Zentimeter, vom Boden bis zur Decke, war aus purem Gold.

59. KAPITEL
    Das schwache Licht ihrer Laternen spiegelte sich tausendfach im Glanz der Wände. Tyler glaubte einen Moment, auf der Schwelle zum Eingang des sagenumwobenen Landes Eldorado zu stehen. Fußboden, Wände, Decke, alles war aus reinem Gold.
    Man schien den Tuffstein speziell für die Grabkammer ausgehöhlt zu haben. Der Balkon schwebte über einer Vertiefung, die mehr als die Hälfte des Raumes in Anspruch nahm. Zu Tylers Linken führte eine Treppe hinunter. In der Mitte dieser Vertiefung lag die Statue eines Mädchens auf einem Podest aus purem Gold. Dem Mädchen fehlte eine Hand.
    Aus einer Öffnung in der Wand ergoss sich ein dampfend heißer Wasserstrahl in einen sprudelnden kleinen See, der sich hinter dem Podest bis zum Ende des Raumes erstreckte. Das kochende Wasser musste aus einer vulkanischen Quelle stammen. Dampf schwebte über dem See. Bei geschlossener Tür war es in dem Raum vermutlich unerträglich heiß. Eine weitere Treppe am anderen Ende führte zu

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