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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hatte etwas abseits gestanden und war nicht sofort umgekommen. Auf einmal begann er zu husten und brach dann in entsetzte Schreie aus.
    »Sono infiammato! Sono infiammato!«
    Weißer Rauch wälzte sich auf Grant zu. Er zog Gia Cavano auf die Füße.
    »Was ist los? Brennt es?«
    Grant wusste sofort, womit sie es hier zu tun hatten. »Phosphor! Zurück! Schnell! Schnell! Der Rauch ist giftig!«
    Gia Cavano und Salvatore rannten so schnell sie konnten. Der Rauch wälzte sich auf Grant zu. Wenn er ihm nicht entkam, würde er wochenlang Blut spucken, der Phosphor würde seine
Lunge versengen. Jede Berührung mit Luft würde ein qualvolles Brennen auslösen.
    Er schob Gia Cavano vor sich her. Sie war zu langsam. Beinahe wäre sie gestolpert. Selbst als sie die Zisterne erreicht hatten, von der aus sie losmarschiert waren, hielt Grant noch nicht an. Er rannte in einen der anderen Tunnel und blieb erst in der nächsten Zisterne stehen. Die beiden anderen waren ihm gefolgt. Auf ihren Mienen spiegelte sich eine Mischung aus Angst, Wut und Verwirrung. Auch Gia Cavano hatte aufgehört, ihn zu verfluchen.
    Grant wandte sich ihnen zu. »Hier dürften wir in Sicherheit sein.«
    »Was ist denn überhaupt passiert?«
    »Orr hat Ihnen in jener Zisterne eine Falle gestellt. Ihre Jungs sind blindlings hineingetappt.«
    »Sind sie tot?«
    »Wenn sie es nicht sind, werden sie es sich wünschen. Weiße Phosphorgranaten lösen entsetzliche Verbrennungen aus. Ich habe sie in Kombination mit Sprengstoff eingesetzt. Sehr wirksam und sehr gemein.«
    Cavano biss sich auf die Lippen. Hasserfüllt zog sie ihre Brauen zusammen. »Was machen wir jetzt?«
    »Im Augenblick können wir gar nichts tun. Selbst wenn wir Gasmasken hätten, würde unsere Haut verbrennen und unsere Kleider würden Feuer fangen. Wir müssen warten, bis sich die Wolke aufgelöst hat.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Vielleicht zehn Minuten. Das hängt davon ab, wie gut die Luft in den Gängen zirkuliert.«
    Cavano erklärte Salvatore, was geschehen war. Er schien mit jedem Fluch zu antworten, den seine Muttersprache kannte. Grant brauchte keine italienischen Sprachkenntnisse, um zu
verstehen, dass Salvatore und Gia Cavano alles daran setzen würden, Orr seine Tat aufs Grausamste heimzuzahlen.

57. KAPITEL
    Tyler hatte das Gefühl, schon seit Tagen unter der Erde zu sein, aber auf seiner Uhr war erst eine gute Stunde vergangen. Auf halber Strecke hatte er ein gedämpftes Donnergrollen gehört. Das musste die Falle gewesen sein, die Orr vermutlich gemeint hatte, als er sagte, eine böse Überraschung warte auf Gia Cavano. Orr lächelte zufrieden, als er das Echo hörte. Tyler konnte nur hoffen, dass Grant seine Warnung gefunden hatte.
    Ein Großteil der Gänge war breiter als der erste Durchgang, und so konnten sie die meiste Zeit nebeneinander gehen. Einmal hatte Tyler Orr dabei überrascht, wie er ihre Route markierte. Er musste sich sehr sicher sein, dass Gia Cavano ihn nicht mehr verfolgte, aber Tyler zwang sich, fest daran zu glauben, dass Grant die Explosion überlebt hatte und Orrs Zeichen nachgehen würde.
    Wenn man Archimedes’ Methode einmal verstanden hatte, war die Benützung des Geolabiums verhältnismäßig einfach. Tyler hütete sich aber davor, Orr einzuweihen.
    Meistens schnitten sich nur zwei Gänge, gelegentlich gab es aber auch Kreuzungen, von denen aus man drei oder mehr Richtungen einschlagen konnte. Um die richtige zu finden, musste man den oberen Knopf des Geolabiums im Uhrzeigersinn drehen, und zwar um so viele Sternzeichen, wie sich Gänge an der jeweiligen Kreuzung trafen. Den unteren Knopf drehte man um die gleiche Anzahl Sternzeichen weiter, aber gegen den Uhrzeigersinn. Hinterher sah Tyler auf der Rückseite nach, in welche Richtung der Zeiger wies, wobei sechs Uhr jeweils die
Richtung war, aus der sie kamen. Nach der zehnten Kreuzung war sich Tyler ziemlich sicher, dass er Archimedes’ Anweisungen richtig verstanden hatte. Nie hatte der Zeiger in die Richtung gewiesen, aus der sie gekommen waren. Das wertete er als ein gutes Zeichen.
    Zweimal kamen sie zu Zisternen, in denen noch teilweise das Wasser stand. Tyler erklärte sich das so, dass sich einige Gänge bei starken Regenfällen füllten. Vielleicht waren die Wasserleitungen auch schon in der Antike nicht immer voll gewesen, das hätte es dem Späher des Hieron sehr viel leichter gemacht.
    Tyler beobachtete Stacy. Sie war schweigsam, äußerte nur das unbedingt Nötige, damit sie auf dem

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