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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Feldflasche von Orrs Gürtel und reichte sie Stacy, die einen Schluck daraus nahm und sie ihm dann zurückreichte.
    Während Tyler trank, fragte Stacy: »Woher wusstest du, dass Orr log, als er behauptete, ich arbeitete für ihn?«
    »Zwei Gründe. Erstens, Orr wusste, wo er uns auf der Piazza del Plebiscito finden konnte. Wir sind jedoch direkt vom Brunnen zur Piazza gegangen. Ich war die ganze Zeit bei dir, du hattest keinerlei Gelegenheit, ihn zu informieren. Er wusste auch, dass der gesuchte Brunnen im Kreuzgang von San Lorenzo Maggiore war, weil das der letzte Brunnen war, den wir überprüft hatten. Es lag auf der Hand, dass wir nicht weitersuchen, wenn wir fündig geworden waren.«
    »Und der zweite Grund?«
    »Er wollte ein Foto von deinem Telefon mit dem Geolabium. Ich fand seinen Wunsch damals eigenartig, mittlerweile ist mir der Grund dafür eingefallen. Der Tracker des Geolabiums und dein Telefon befanden sich an zwei verschiedenen Orten.«
    »Mein Telefon?«, fragte Stacy.
    »Meines ist in England kaputtgegangen, als wir auf der Flucht waren und mein Pferd in den Fluss sprang. Danach hatte Orr keine Gelegenheit, es zu manipulieren. Hattest du in den vergangenen Wochen irgendwann einmal dein Telefon verlegt?«
    Stacy dachte nach. »Ja, in der vergangenen Woche war ich in einem Restaurant, und plötzlich war mein Handy weg. Ein Mann, der an einem Nebentisch saß, sagte später, er habe es auf dem Boden gefunden. Damals dachte ich bloß, es sei mir aus der Handtasche gerutscht.«

    Tyler nickte. »Das wird es gewesen sein. Es dauert nur Sekunden, um eine SIM-Karte zu klonen. Orr hat uns an der Nase herumgeführt, und zwar gleich von Anfang an, als er mich mit dem Tracker im Geolabium auf die falsche Spur setzte. Dann hat er Misstrauen zwischen uns säen wollen. Es tut mir leid, dass ich nicht eher etwas gesagt habe, aber es lag mir daran, dass er sich in Sicherheit wähnte.«
    »Das verstehe ich«, sagte Stacy lächelnd. »Ich bin nur froh, dass du mir vertraust.«
    Sie zog den Reißverschluss von Gauls Tasche auf. Beim Anblick dessen, was darin war, hätte sie sie beinahe fallen lassen.
    »Schau dir das an.« Tyler sah drei Behälter mit Sprengstoff, die bereits mit Zeitschaltuhren verbunden waren. Die Menge reichte nicht, um die ganze Höhle zum Einsturz zu bringen, aber wenn man die Bomben an den richtigen Stellen platzierte, wäre davon auszugehen, dass ein Großteil der Decke einstürzte.
    »Orr hatte anscheinend beabsichtigt, den Eingang zur Grabkammer zu sprengen, wenn er am Ziel seiner Wünsche war.«
    »Was für eine Tragödie das gewesen wäre.« Stacy reichte Tyler seine SIG Sauer, die sie ebenfalls in der Tasche gefunden hatte. »Ich könnte mir vorstellen, dass du damit etwas anfangen kannst.«
    »Danke.« Er durchsuchte den Rest der Tasche, fand aber keine weitere Waffe, und der Taser lag bereits im sprudelnden Wasser. Eine Pistole hatte Orr nicht mitgenommen, er hatte sich ganz auf die Sprengstoffgürtel verlassen.
    Zuunterst stieß er auf einen Lederbeutel mit einem uralten Buch, dessen Einband unbeschrieben war. Er wollte es öffnen. Stacy hielt ihn jedoch zurück.
    »Fass es lieber nicht an«, bat sie. »Das dürfte der Codex des Archimedes sein. Er ist viel zu empfindlich, als dass man ihn in die Hand nehmen dürfte. Orr hat bestimmt schon genug Schaden
angerichtet. Du könntest ihn womöglich noch mehr beschädigen. «
    Tyler legte das alte Buch zurück in den Beutel. Er besah sich den restlichen Inhalt. Zwei Flaschen, die mit Wasser gefüllt waren. Salzwasser stand auf der einen, Süßwasser auf der anderen. Zwei Paar strapazierfähige Gummihandschuhe. Eine leere verschließbare Plastikdose. Und eine digitale Videokamera.
    »Wofür soll die gut sein?«, fragte Stacy.
    »Wenn er wirklich vorhatte, ›die Berührung des Midas‹ zu verkaufen, dann brauchte er einen eindeutigen Beweis, dass er seinen Käufer nicht über den Tisch zog. Deshalb hatte er vermutlich vor, die Höhle zu filmen und auch ein Beispiel, wie sich ein Gegenstand zu Gold verwandelt.«
    Stacy nickte. »Und nachdem er seine Probe genommen hatte, wollte er filmen, wie er den einzigen Eingang zu der Grabkammer sprengte.«
    »Er hat aber auch wirklich an alles gedacht.«
    Stacy sah Orrs blutendes Gesicht an. »Nicht an alles.«
    Tyler reichte ihr die Kamera. »Mach ein paar Aufnahmen.«
    »Warum?«
    »Ohne handfeste Beweise wird es uns nicht gelingen, die italienische Polizei zu überzeugen.«
    »Stimmt«, sagte Stacy.

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