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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Wenn die Polizisten geahnt hätten, was er vorhatte, hätten sie ihm nicht den Weg geebnet.
    Er kannte sich nicht gut aus in New York, aber er hatte den Stadtplan auf seinem Smartphone zu Rate gezogen, als ihm die Idee gekommen war, wo er den Lastwagen vielleicht wider alle Erwartungen relativ gefahrlos loswerden könnte.
    Albany Street lag am Nächsten. Alles in allem war sein Ziel nur elf Straßenzüge entfernt.
    Nun lagen noch vier vor ihm, und er konnte von der Höhe seiner Fahrerkabine aus in der Ferne bereits blaues Wasser ausmachen.
    Er würde den Lastwagen im Hudson versenken.
     
    Tylers Rechnung ging auf. Orr konnte der Verlockung nicht widerstehen. Er feuerte eine Salve auf das Bauholz ab, hinter dem sich Tyler versteckte, rannte zum Empfangspult und suchte dahinter Deckung.
    Orr wähnte sich hinter dem massiven Holz des Pults in Sicherheit. Und in der Tat, Tylers Kugeln konnten es nicht durchdringen, aber Orr war der entscheidende Punkt entgangen.
    Als Tyler hörte, wie Orr den Reißverschluss des Rucksacks öffnete, um sich zu überzeugen, dass die Hand des Midas tatsächlich
noch vorhanden war, stieß er die Karre mit aller Wucht gegen das Pult.
    Als er sie losließ, hatte sie durch den schweren Bleikasten so viel Schwung bekommen, dass sie wie ein Geschoss auf das Pult zurollte.
    Orr hörte die Karre und spähte hinter dem Pult hervor. In diesem Moment rammte sie das Pult, das noch nicht am Boden befestigt war, und warf es nach hinten auf Orr. Während der Rucksack in hohem Bogen durch das Gewölbe flog, rannte Tyler um sein Leben.
     
    Grant hatte nur noch eine Minute. Er röhrte mit über achtzig Stundenkilometern die Straße hinunter. Den Fuß nahm er nicht mehr vom Gas. Je höher sein Tempo, desto höher die Erfolgschance.
    Albany Street, schmal und von Bäumen gesäumt, endete in einem kleinen Wendekreis. Dahinter verlief die Esplanade, ein Fußweg am Ufer des Hudson.
    Grant donnerte über die South End Avenue, die letzte Kreuzung vor dem Fluss. Danach war die Straße leer. Er drückte auf die Hupe in der Hoffnung, dass die Polizisten ihn verstanden und ihm den Weg freigaben.
    Um den Wendekreis standen mehrere kleine Bäume, aber auch noch sieben aus Ziegelsteinen gemauerte Pfosten. Die Polizei hatte direkt davor gehalten.
    Zwischen den letzten Pfosten und dem Block links davon war gerade genug Platz für den Lastwagen. Grant hielt darauf zu, die Fahrertür vorsorglich geöffnet. Sein Tacho zeigte noch immer über sechzig Stundenkilometer. Er hupte kräftig, falls irgendwelche Fußgänger nicht damit rechneten, dass ein Achtzigtonner über die Esplanade raste.
    Dann sprang er.

    Benommen lag Orr auf dem Boden. Er hörte Tyler rennen. Ein Blick überzeugte ihn, dass sein Widersacher durch die Gewölbetür entkommen war.
    Vor Wut und Enttäuschung brüllte er auf wie ein Tier.
    »Nein!«
    Er ballerte hinter Tyler her, bis seine Pistole leer war. Aber Tyler hantierte bereits mit den Riegeln.
    Da sprang Orr auf, griff nach seinem Rucksack und rannte zur Tür. Er drückte mit aller Macht dagegen, um zu verhindern, dass Tyler sie vollständig schloss. Erst in diesem Moment fiel sein Blick auf den Bleikasten zu seinen Füßen.
    Er hatte völlig die Zeit vergessen! Ungläubig vor Entsetzen starrte er auf seine Uhr.
    Acht, sieben, sechs …
     
    Tyler drückte mit letzter Kraft. Die Tür war gut geölt, aber sie bewegte sich im Schneckentempo. Er hörte Orrs Schreie. Dann Schüsse. Gemächlich glitt die Tür zu. Als sie plan mit der Wand war, drehte Tyler das Rad bis zum Anschlag. In diesem Augenblick spürte er die Explosion. Nun war das Gewölbe verseucht. Es würde verschlossen bleiben müssen, bis der Katastrophenschutz eintraf.
    Tyler legte das Ohr an die Tür, erwartete aber nicht, einen Laut zu hören. Er fragte sich kurz, was er wohl empfände, wenn er doch etwas hörte. Dann merkte er, dass er es gar nicht wissen wollte, und machte sich auf den Weg nach draußen. Warum sollte er über einen Verbrecher nachdenken, der seit einer Woche ihr Leben zur Hölle machte?
    Die Suppe, die Orr jetzt auslöffeln musste, hatte er sich selbst eingebrockt.

    Grant hatte als Ringer reichlich Gelegenheit gehabt zu lernen, wie man einen Sturz abfedert, aber mit einem Tempo von über sechzig Stundenkilometern auf dem Grünstreifen der Esplanade zu landen, war auch für ihn ein ganz neues Erlebnis. Er verfehlte um Millimeter einen Baum, prallte hart mit dem linken Knie auf und zog sich etliche Schrammen und Kratzer

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