Das Midas-Komplott - Thriller

Kopf.
    »Die Zahnräder!«, platzte er heraus, noch bevor er richtig wusste, was er sagen wollte.
    »Was?«
    »Schnell! Gibt es eine Ecke mit der Nummer siebenunddreißig? «
    Stacy suchte die Teile ab. Tyler hielt die Luft an. Wenn das nicht klappte, wären sie tote Leute.

    Nach einer Ewigkeit nahm Stacy ein Stück in die Hand. »Ich hab’s! Siebenunddreißig.«
    »Okay. Dann geben Sie mir auch noch das Stück mit der Vierundzwanzig.«
    Sie reichte ihm das Teil. Er legte die beiden Stücke zusammen, die Zahlen passten perfekt.
    »Was ist? Haben Sie die Lösung gefunden?«
    Tyler nickte. »Es sieht so aus. Eines der Zahnräder hatte siebenunddreißig Zähne und ein anderes, in das es passte, hatte vierundzwanzig. Kein Zahnrad hatte vier oder siebzehn Zähne, diese Zahlen sollen uns bloß irreführen. Nur jemand, der jedes Zahnrad eigenhändig hergestellt hat, sieht den möglichen Zusammenhang. Jetzt schnell. Es bleiben uns nur noch vier Minuten. «
    Er sagte ihr, welche Zahlen er brauchte. Ihm waren einige in Erinnerung geblieben, weil sie ihm so seltsam vorgekommen waren. Er hoffte, dass er sich an eine ausreichende Menge erinnerte, damit die anderen nicht mehr nötig waren.
    In einer Minute hatte er die Puzzle-Teile zu einem Quadrat gelegt. Sie drehten es um, damit sie die Buchstaben auf der Rückseite lesen konnten.
    »Ergibt noch immer keinen Sinn«, seufzte Tyler.
    »Doch!«, schrie Stacy. »Schauen Sie mal, die Buchstaben verlaufen in einer Art Spirale.«
    »Was für ein Wort ergeben sie?« Tylers Blick huschte zu dem Timer an der Bombe. Noch drei Minuten.
    »Alpha Löwe. Beta Waage. Alpha Fische. Beta Skorpion … Alles in allem sind es zwölf Wörter. Sie müssen sich auf die Tierkreiszeichen auf den Scheiben des Geolabiums beziehen. Aber worauf sich die Alphas und Betas beziehen, weiß ich nicht.«
    »Aber ich. Sie können es von Ihrer Seite aus nicht erkennen. Der obere seitliche Knopf ist mit einem Alpha und der untere
mit einem Beta versehen. Ich muss die Knöpfe nacheinander drehen, um die Scheiben zu justieren. Lesen Sie von Anfang an.«
    »Alpha Löwe.«
    »Wo steht Löwe?«
    Stacy zeigte es ihm.
    Tyler drehte den Knopf. Die Zeiger beider Scheiben drehten sich gleichzeitig. Tyler hörte erst auf, als der obere Zeiger auf ›Löwe‹ wies.
    »Nächstes?«
    »Beta Waage.«
    Sie zeigte ihm wieder das Tierkreiszeichen, und Tyler drehte den Knopf. Sie fielen bald in einen Rhythmus, aber trotzdem kamen sie nur quälend langsam voran.
    Es blieb weniger als eine Minute Zeit.
    Stacy fuchtelte mit den Händen, damit Tyler einen Zahn zulegte. »Beta, Krebs. Schnell!«
    »Wie viele noch?« Tyler drehte wie wild an dem Beta-Knopf.
    »Zwei. Alpha Schütze.«
    Stacy wies auf das Zeichen bei zwölf Uhr, aber Tyler drehte schon die Zeiger.
    Bevor Stacy noch Beta Wassermann sagen konnte, drehte er schon an dem unteren Knopf. Der Wassermann musste das Zeichen in der Zwölf-Uhr-Stellung sein.
    »Noch fünfzehn Sekunden!«
    Obwohl Tyler sein Möglichstes tat, schien sich die Scheibe im Zeitlupentempo zu bewegen. Er fühlte sich wie in einem Albtraum, er wollte rennen, blieb aber im flüssigen Asphalt stecken.
    »O Gott!«, schrie Stacy. »Schnell!«
    Als alle drei Scheiben so standen, dass ihre Zeiger auf zwölf Uhr wiesen, fühlte Tyler, wie es klickte.
    Ein ohrenbetäubendes Piepsen ertönte hinter dem Gerät des
Archimedes. Stacy packte Tylers Arm und schrie auf. Aber die Zeitschaltuhr stand still. Vier Sekunden später, und es wäre zu spät gewesen.
    Beiden wurde flau. Sie waren dem Tod von der Schippe gesprungen.
    Stacy hielt sich den Kopf. Tyler legte eine Hand auf ihre Schulter.
    »Geht es Ihnen gut?«
    Sie sah auf, blinzelte ein paar Mal, dann sagte sie: »Blendend! «
    Tylers Handy läutete.
    Er stellte den Anruf auf Lautsprecher, damit Stacy mithören konnte.
    »Okay, wir haben getan, was Sie wollten. War’s das nun?«
    »Ob es das war?« Die Heiserkeit war verschwunden und hatte der geschmeidigen Stimme Platz gemacht, die Tyler von Orr kannte. »Dass ich nicht lache! Locke, wir haben noch nicht einmal angefangen.«

8. KAPITEL
    Der General lachte so dröhnend, dass alle Köpfe am Tisch herumfuhren. Er schenkte dem jedoch keine Beachtung, sondern schnitt, noch immer schmunzelnd und den Kopf über das Angebot schüttelnd, das Miles Benson ihm soeben unterbreitet hatte, ein großes Stück von seinem Steak ab.
    Das Restaurant Capital Club war für höhere Offiziere, wichtige Redner und Sponsoren der Konferenz