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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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siebenundvierzig Zahnräder im Inneren des Geolabiums bedeuteten, dass es Millionen möglicher Stellungen gab. Um diejenige herauszufinden, die die Bombe entschärfte, kämen sie nicht darum herum, vorher das Puzzle zu lösen.

    »Noch acht Minuten«, meldete Stacy mit deutlich belegter Stimme.
    Tyler schwieg. Er war in die Puzzle-Teile vertieft.
    »Denken Sie nach, oder sind Sie vor Schrecken gelähmt?«, fuhr sie fort.
    »Der Ausbilder, der mir das Entschärfen von Bomben beibrachte, hatte das Motto: ›Tu nicht einfach irgendetwas, sondern mach die Augen auf.‹ Nichts tun heißt nicht, dass man nichts tut.«
    »War nur eine Frage. Und wenn wir einfach alles über Bord werfen?«
    »Geht nicht, wir stehen unter Beobachtung.«
    Sie drehte sich rasch um die eigene Achse. »Ich kann keine Kamera entdecken.«
    »Ich hatte keine Zeit, sie zu suchen, aber es muss eine geben. Er hat gesagt, dass er uns im Auge behält.«
    »Wer ist der Typ eigentlich?«
    »Sein Name ist Jordan Orr.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Er hat mich beauftragt, das Geolabium zu bauen«, erwiderte Tyler und warf einen kurzen Blick auf die Zeitschaltuhr, die auf weniger als sieben Minuten zeigte. »Ich erzähle Ihnen die ganze Geschichte, wenn wir das hier überleben.«
    »Sie haben das Ding gebaut, wissen aber nicht, wie man es benutzt?«
    »Stellen Sie sich vor, dass es so etwas wie der Zauberwürfel ist. Bloß weil man ihn zusammenbauen kann, kann man noch lange nicht damit umgehen. Genau in dieser Lage befindet sich Orr. Er weiß, dass die drei Zeiger auf zwölf zeigen müssen, weiß aber nicht, wie er sie dahin bewegen kann. Er weiß jedoch, dass die Puzzle-Teile mit Anweisungen versehen sind, wie man die Scheiben aufeinander ausrichtet. Er baute die Bombe, um uns
zu testen. Wir müssen das Puzzle lösen, um zu erfahren, wie man das Geolabium bedient und damit die Bombe entschärft.«
    »Es leuchtet ein, dass Archimedes seine Anweisungen in einem Puzzle versteckt. Die Griechen haben die Steganografie erfunden.«
    Davon hatte Tyler schon gehört. Im Zweiten Weltkrieg hatte man beispielsweise Mikropunkte auf der Rückseite von Briefmarken zur Übermittlung von Nachrichten verwendet. Heute versteckten Terroristen Botschaften in Bildern und Videos, die auf öffentlichen Foren wie Facebook oder YouTube gezeigt werden. Man muss nicht nur wissen, wie man die Nachrichten liest, man muss erst einmal wissen, dass überhaupt welche vorhanden sind.
    »Erinnern Sie sich an eine spezifische Form von Steganogramm, auf die Archimedes zurückgegriffen haben könnte?«
    »Entwickelt wurde die Methode vor rund zweitausendfünfhundert Jahren. Man tätowierte beispielsweise eine Botschaft auf den geschorenen Kopf eines Boten. War sein Haar nachgewachsen, konnte er sie ohne Risiko überbringen. Manchmal wurden solche Botschaften auch hinter Wachstafeln versteckt.«
    »Wie?«
    »Normalerweise schrieb man mit einem Metallstift auf das Wachs. Wollte man die Nachricht löschen, erwärmte man es und glättete es mit einem Spachtel. Für eine Geheimbotschaft schrieb man auf das Holz und bedeckte es anschließend mit Wachs, in das man eine harmlose Botschaft ritzte. Um an die Geheimbotschaft zu kommen, entfernte man einfach das Wachs.«
    »Man kodierte die Nachricht also nicht. Der Empfänger musste nur wissen, wonach er Ausschau halten musste?«
    »Ja.«
    »Noch sechs Minuten.«

    Tyler fuhr sich nachdenklich mit der Hand durch das Haar. »In der Bauanleitung steht: ›Nur der Erbauer des Geolabiums kann das Puzzle lösen.‹ Darüber habe ich lange gegrübelt, habe aber nie herausgefunden, was der Satz bedeutet. Jetzt liegt das Puzzle hier vor mir, und mir fällt etwas auf, das kein Zufall sein kann.«
    Stacy beugte sich über die Teile. »Was?«
    »Der Mechanismus besteht aus siebenundvierzig Teilen. Ich weiß das, weil ich mich einige Monate lang damit beschäftigt habe.«
    »Und?«
    »Das Puzzle besteht aus elf Dreiecken, einem Viereck und zwei Fünfecken. Wenn man die Ecken zusammenzählt, erhält man ebenfalls die Zahl siebenundvierzig.«
    »Verdammt! Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »›Nur der Erbauer des Geolabiums‹. Nennen Sie mir ein paar der Nummern in den Ecken. Sie müssen eine Bedeutung haben.«
    »Also, vierundzwanzig, siebenundfünfzig, vier, zweiunddreißig, siebzehn …«
    »Halt. Sie sagten ›vierundzwanzig, siebenundfünfzig und zweiunddreißig‹?«
    »Und vier und siebzehn.«
    Nur der Bauer des Geolabiums löst das Puzzle, ging es Tyler durch den

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