Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks

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reserviert. Gordian Engineering war ein maßgeblicher Sponsor, weshalb Miles, der Präsident der Firma, am besten Tisch sitzen durfte. Sherman Locke wusste, dass Benson etwas Geschäftliches mit ihm besprechen
wollte und hatte sich auch gern dazu bereiterklärt, aber mit dem Vorschlag, den er ihm soeben gemacht hatte, hatte er nicht gerechnet.
    Der General nahm einen Schluck Eistee und fragte: »Das sollte wohl ein Scherz sein?«
    »Hören Sie mich zu Ende an, General«, bat Miles.
    »Tyler wird sich niemals darauf einlassen.«
    »Nicht er ist für die Einstellungen verantwortlich, sondern ich.«
    »Nun kommen Sie schon, Miles. Was bringt Sie auf den Gedanken, wir hielten es zwei Wochen im selben Unternehmen aus?«
    »Sie würden noch nicht einmal in derselben Stadt arbeiten. Wir würden uns überglücklich schätzen, einen Verbindungsmann wie Sie in Washington zu haben.«
    »Nicht alle in der Firma würden sich überglücklich schätzen. «
    Nachdem Sherman fünf Jahre als Zwei-Sterne-General in der Air Force gedient hatte, war ihm keine andere Wahl geblieben als auszuscheiden. Die Zahl der Generäle war begrenzt, er musste entweder aufsteigen oder den Dienst quittieren, und da keine Drei-Sterne-Posten frei geworden waren, suchte Generalmajor Locke nach fünfunddreißig Jahren zum ersten Mal einen Job.
    »Hat Ihnen die Defense Threat Reduction Agency schon ein Angebot gemacht?«
    Sherman Locke war zuletzt der stellvertretende Leiter der strategischen Kommandozentrale zur Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen gewesen. In Koordination mit der zivilen Agentur für Verteidigung DTRA war er für die Entwicklung neuer Strategien und Taktiken zur Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen zuständig gewesen.

    »Noch nicht«, erwiderte der General, der seinen letzten Bissen Lende kaute.
    »Was immer man Ihnen bietet, ich zahle Ihnen das Doppelte.«
    »Mir gehen derzeit eine Menge Tätigkeiten durch den Kopf. Woher wissen Sie übrigens, dass Sie mich bezahlen können?«
    »Was immer Sie verlangen, Sie sind es uns wert. In den vergangenen zehn Jahren waren Sie in maßgebliche Waffenentwicklungsprogramme involviert. Sie kennen Gott und die Welt, und man hört auf Sie. Eine größere private Ingenieurfirma als Gordian gibt es nicht. Wir können bei jedem Projekt mithalten, das das Militär an Unternehmen der Zivilverteidigung zu vergeben hat. Wenn Sie bei uns einsteigen, sind wir unschlagbar.«
    »Weiß Tyler von Ihrem Angebot?«
    »Er wird aus allen Wolken fallen, wenn er davon erfährt.« Miles sah dem General in die Augen. Direkt und ohne Umschweife. Keine Ausflüchte. Das gefiel Sherman Locke. Von einem ehemaligen Offizier wie Miles hatte er nichts anderes erwartet.
    Man konnte das Verhältnis zwischen ihm und seinem Sohn, vorsichtig formuliert, als gespannt beschreiben. Es zeichnete sich in letzter Zeit zwar eine gewisse Aussöhnung ab, aber seine Anstellung in dem Unternehmen, das Tyler mitgegründet hatte, könnte zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Bogen überspannen. Ohne Zweifel würde Tyler ihn als Eindringling empfinden. Andererseits ließen sich vielleicht auch ein paar Dinge wieder einrenken, wenn sie beide mehr Zeit miteinander verbrächten. Und daran lag Sherman Locke immer mehr, je älter er wurde.
    »Okay. Nur damit ich etwas zu lachen habe, was müsste ich tun?«
    »Sie würden mit ranghohen Offizieren im Pentagon zusammenarbeiten, wenn Projekte bewilligt werden, die für Gordian interessant sein könnten. Ein Teil Ihrer Aufgabe bestünde darin,
sich über Waffenentwicklungsprogramme auf dem Laufenden zu halten, um festzustellen, wo Gordians Expertise am besten greifen würde. Sie hätten natürlich einen eigenen Mitarbeiterstab zu Ihrer Verfügung, und wir würden Ihnen nach zwei Jahren anbieten, bei uns als voller Teilhaber einzusteigen.«
    »Ich wäre also Verkäufer?«
    »Nein, dafür haben wir Leute. Ich brauche jemanden, der sich darin auskennt, wie Vorschläge im Pentagon bewertet werden und wie das Geld verteilt wird.«
    Sherman lehnte sich zurück und studierte die Decke. Er hatte Jagdgeschwader kommandiert, die gesamte First Air Force und eine Behörde mit Tausenden von Leuten befehligt, deren Aufgabe es war, das Land vor den schrecklichsten Waffen zu schützen, die sich die menschliche Phantasie ausmalen konnte. Der Gedanke, eine Art aufgemotzter Schreibstubenhengst zu werden, reizte ihn nicht gerade.
    »Ich weiß nicht«, sagte er schließlich.
    »Versprechen Sie mir nur, dass Sie darüber