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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wusste er allerdings nicht, und es war ihm auch egal. Ihn interessierten nur Ergebnisse, und Locke war der Typ, der sie lieferte.
    Wenn Locke und Benedict die Sache vermasselten, würde er auf einen weniger lukrativen, dafür aber umso simpleren Ersatzplan setzen. Er würde Gia erpressen, ihr androhen, sie bei der italienischen Polizei zu verpfeifen, sofern sie ihn nicht beteiligte. Es wäre zwar nur ein Trostpflaster, aber immerhin besser
als gar nichts. Gia würde Gift und Galle spucken, er hatte sie ja schon bei dem Raub geleimt. Auf sich selbst konnte Orr bauen. Pannen waren immer die Schuld seiner Komplizen. Deshalb hatte er diesmal seine Leute besonders sorgfältig ausgewählt. Auf Gaul und Philipps war hundertprozentig Verlass. Natürlich hatten auch sie ihre Schwächen. Gaul war ein Spieler und immer verschuldet, aber Orr konnte seine ständige Geldnot nur recht sein. Philipps wunder Punkt waren die Frauen. Er brachte Tausende in exklusiven S&M-Clubs durch. Orr schauderte bei dem Gedanken an die Krankheiten, die er sich eingefangen haben mochte. Ihn mit Carol Benedict allein zu lassen, hatte er allerdings keine Bedenken gehabt. Philipps war Masochist. Eine hilflose Frau reizte ihn nicht.
    Von ihren Obsessionen einmal abgesehen, waren beide absolute Profis. Orr hatte schon so manches Ding mit ihnen gedreht, und sie hatten ihn nie enttäuscht.
    Crenshaw hingegen stand auf einem ganz anderen Blatt. Er war unberechenbar. Ein brillanter Bombenbastler zwar, aber so exzentrisch, dass er ein Risikofaktor war. Philipps würde sich um ihn kümmern müssen, wenn die Zeit reif war.
    Orr zweifelte keine Minute daran, dass Gaul und Philipps ihre zwei Millionen verpulvern und ihm dann auf die Pelle rücken würden. Bis dahin wäre er jedoch Milliardär. Sollten sie von Erpressung träumen, würde er die Mittel haben, sie zum Schweigen zu bringen.
    Er hatte lange geschwankt, ob er sich mit Gia zusammentun sollte. Als der Codex des Archimedes auftauchte, hatte sich die von seiner Seite nur halbherzige Allianz jedoch ausgezahlt. Sie hatte jemanden mit seinen einschlägigen Einbrucherfahrungen gebraucht, er jemanden mit dem nötigen Kleingeld. Hätte er jedoch nach dem Überfall die Handschrift an sie ausgehändigt, wäre er automatisch zu einem ihrer Handlanger geworden. Er
wäre zwar beteiligt gewesen, hätte aber letzten Endes nur eine Nebenrolle gespielt.
    Das wäre nichts für ihn gewesen. Nach dem Tod seiner Eltern hatte er bei den amerikanischen Behörden den Namen seiner neapolitanischen Verwandtschaft angegeben. Gia Cavanos Vater hatte es aber strikt abgelehnt, seinem kleinen Neffen zu helfen. Er empfand den Selbstmord seines Schwippschwagers als Familienschande, ganz zu schweigen, dass er seine Tante, Orrs Mutter, ermordet hatte. Ob Gia der Verrat ihres Vaters bekannt war, wusste Orr nicht, und es war ihm auch egal. Sie würde für seine Sünden büßen müssen.
    Seinen ursprünglichen Plan, sie eigenhändig umzubringen, hatte er verworfen, als er entdeckte, dass ihre Stellung in der Camorra auf der Kippe stand. Er brauchte ihr nur das Gold zu nehmen, und ihr letztes Stündlein hätte geschlagen.
    Er leerte sein Champagnerglas und stellte seinen Sessel in Schlafposition. Noch knapp sechs Stunden bis Rom. Er malte sich aus, wie Gias Welt in Scherben ging. Mit ihrem Leben in Saus und Braus würde es dann vorbei sein. Es würde ihr ergehen wie Orr vor so vielen Jahren.
    Die Bosse der Camorra würden sie absetzen und den schmutzigen Rest an seiner Stelle erledigen.

39. KAPITEL
    Kaum hatte das Archäologische Nationalmuseum in Athen seine Pforten geöffnet, kaufte Grant drei Tickets und ging hinein. Er sollte schon einmal die Lage erkunden, während Tyler und Stacy noch etwas in der Stadt besorgten. Den Tracker hatten sie im Flugzeug gelassen, damit Orr keine Informationen darüber erhielt, an welchen Stellen in Athen sie sich aufhielten.

    Der Flug hatte nur zwei Stunden gedauert. Den Rest des Abends hatten sie überlegt, wie sie den Nachbau des Mechanismus von Antikythera in ihren Besitz bringen konnten. Sie waren alle drei bereit, die damit verbundenen Risiken einzugehen, aber letztlich war Tyler derjenige, der seine Haut zu Markte tragen musste, auch wenn Grant heftig dagegen protestierte.
    Mit Hilfe von Fotos und einem Gebäudegrundriss, den er im Internet gefunden hatte, entwickelte Tyler einen einfachen Plan. Narrensicher war er nicht, aber durchaus praktikabel. Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen dabei zu

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