Das Midas-Komplott - Thriller
hat, damit er uns zwingen kann, eine
Karte des Archimedes zu finden, die ihn angeblich zu der ›Berührung des Midas‹ führt. Nur, wenn dieser Jordan Orr wirklich zu allem Überfluss auch noch im Besitz von radioaktivem Material ist und eine schmutzige Bombe bauen kann, müssen wir alles in unseren Kräften Stehende tun, um ihn davon abzuhalten. «
Stacy überlegte. »Wozu braucht er die schmutzige Bombe, was meinst du?«
»Ich habe mir schon stundenlang den Kopf darüber zerbrochen. Vielleicht ist das so eine Art Ersatzplan. Wenn ich nicht mehr mitmachen will, droht er mit der Bombe. Oder er will Washington damit erpressen, wenn er den Schatz nicht findet.«
»Vielleicht haben die beiden Dinge aber auch gar nichts miteinander zu tun.«
Tyler schüttelte den Kopf. »Ich bin mir absolut sicher, dass Orr etwas vorhat, das nicht astrein ist, nur habe ich keinen Schimmer, was es sein könnte.«
»Bist du dir denn sicher, dass SR-90 für Strontium steht?«
»Nicht hundertprozentig. Aber auf diesem Gebiet ist mein Vater der große Experte. Wenn er mich vor Strontium warnen wollte, wusste er, dass ich den Hinweis kapiere.«
Stacy sah ihn eine Weile nachdenklich an, dann lächelte sie.
»Also sollten wir jetzt die Fernbedienung kaufen gehen, die du brauchst«, sagte sie.
»Klingt gut«, erwiderte er und zog seinen Helm auf.
Stacy hielt ihm den Rucksack hin und die geöffnete Hand.
»Was ist?«
Sie zwinkerte ihm zu und klappte das Helmvisier herunter.
»Ich bin an der Reihe.«
41. KAPITEL
Gia Cavano stürmte in die Eingangshalle ihrer Villa und griff nach dem erstbesten Gegenstand. Eine kostbare Vase aus Murano landete mit voller Wucht an der Wand. Glasscherben spritzten in alle Richtungen.
Sie fühlte sich etwas erleichtert, kochte aber noch immer vor Wut.
Ein Dienstmädchen kam gerannt, um die Splitter zusammenzukehren, aber Gia war schon durch das Wohnzimmer auf die Terrasse gelaufen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf das weite Meer hatte. Salvatore folgte ihr. Er war nicht der Hellste, aber er war effizient und kräftig wie kein Zweiter. Seit ihr Mann ermordet worden war, hatte er ihr ergeben gedient.
»Quell’idiota, Pietro!«, schrie sie und trat gegen einen der Stühle, sodass er umkippte. »Wenn er nicht schon tot wäre, würde ich ihn eigenhändig umbringen!«
»Locke wird dafür zahlen. Dafür sorge ich.«
»Ist dir klar, was mich der gestrige Tag gekostet hat? Für den schrottreifen Gallardo und die Reparaturen an meinem Ferrari werde ich über dreihunderttausend Euro hinblättern müssen. Da habe ich den BMW und den Zonda noch nicht einmal mitgezählt. «
»Und wir haben drei Männer verloren.«
»Richtig. Das macht drei weitere Familien, die durchgefüttert werden wollen.« Die Cavanos kümmerten sich um ihre Verwandtschaft, besonders wenn jemand zu Tode kam. Das war die beste Garantie für Loyalität.
Rödel hatte einen Wagen geschickt, als dem Zonda das Benzin ausgegangen war. Den Ferrari hatte er in ihrem Namen als
gestohlen gemeldet, denn sie hatte sich abgesetzt, bevor die Polizei ihr Fragen stellen konnte.
Das Gesundheitsministerium gehörte nun ihr, aber die Durchbrucharbeiten konnten erst am Montagvormittag in Angriff genommen werden. Selbst sie war nicht mächtig genug, das Bauunternehmen zu zwingen, die Bedienung für das schwere Gerät an einem Wochenende einzusetzen.
So lange musste sie Jordan noch in Schach halten.
Warum nur war ihr Locke nach München gefolgt? Den Videoaufnahmen, die Rödel ihr zur Verfügung stellte, war zu entnehmen gewesen, dass er sich den BMW vorgeknöpft hatte, dabei mit Pietro aneinandergeraten war und anschließend das Auto von der Plattform geschoben hatte. Die Polizei würde ihn nicht identifizieren können, er hatte eine Mütze getragen. Sie selbst dachte nicht daran, ihn anzuzeigen. Sie hatte noch ein ganz privates Hühnchen mit ihm zu rupfen.
Warum bloß hatte er so viel aufs Spiel gesetzt, um dieses Bronzeding in seine Hände zu bekommen? Es musste bei seiner Suche nach dem Gold eine entscheidende Rolle spielen. Wie die Wachstafeln, die er ihr gestohlen hatte. Egal. Irgendwann würden ihre Widersacher in Neapel eintreffen. Er und Orr. Daran führte kein Weg vorbei.
»Lässt du den Flughafen beobachten, und die Bahnhöfe?«, fragte sie.
»Überall stehen unsere Leute. Wenn Orr oder die drei anderen aufkreuzen, werden wir es erfahren.«
Sie selbst war sich dessen nicht so sicher. Ihr Cousin Jordan war ein Chamäleon, und er
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