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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bloß.
    »Wie lange steht er schon?«, fragte Grant.
    »Seit zweitausendfünfhundert Jahren. Damals waren die Reliefs um den Tempel herum bunt bemalt.«
    »Das kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Die meisten Leute denken, der Tempel sei immer weiß gewesen.
Spektrografische Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass er farbig war, auch wenn Wind und Wetter alles spurlos abgewaschen zu haben scheinen.«
    »Wo sind die Skulpturen, die Lord Elgin nicht gekauft hat?«
    »In dem neuen Museum zu Füßen der Akropolis. Das alte ist dort drüben.« Sie zeigte in die Richtung westlich des Parthenons.
    »Das Gebäude hat schon mal bessere Tage gesehen.«
    »Es war zu klein und zu alt, um die Schätze angemessen zu beherbergen. Das neue Museum soll aber nicht nur ein hochmodernes Prestigeobjekt sein, sondern auch eine Antwort auf die Behauptung des Britischen Museums, in London seien die Plastiken besser aufgehoben.«
    »In Griechenland sieht man das anders?«
    »Die Kontroverse ist zweihundert Jahre alt, aber vor der Fertigstellung ihres neuen Museums hatten die Griechen keine guten Karten.«
    Sie gingen am östlichen Ende des Parthenon entlang. Das dortige Giebeldreieck war fast vollständig zerstört, nur die seitlichen Winkel des Daches waren erhalten. Die einzige noch vorhandene Statue war der lagernde Herakles am linken Ende. Da sich das Original im Britischen Museum befand, hatte man eine Kopie angefertigt. Acht Säulen trugen das Dach. Begann man von links zu zählen, befand sich Herakles oberhalb der zweiten und dritten Säule.
    Stacy holte eine Ansicht des Giebeldreiecks aus der Tasche, wie es in der Antike ausgesehen haben dürfte. Aphrodites Füße wären genau links oberhalb der siebten Säule gewesen.
    Tyler ging noch einige Schritte weiter, dann holte er das Geolabium aus seinem Rucksack. Stacy hatte ihm noch einmal geholfen, es mit Hilfe des Puzzles zu justieren. Die drei Zeiger wiesen wieder auf zwölf Uhr. Er legte es auf die Seite, wie von
Archimedes vorgeschrieben, und hielt es hoch. Stacy sah auf einen Blick, dass sie noch zu nahe vor dem Tempel standen. Er war überhaupt nicht mehr zu sehen. Sie mussten sich so weit entfernen, bis das Geolabium nur die Säulen von einer Seite zur anderen bedeckte und die untere Seite des Giebeldreiecks parallel zu einer seiner Seiten verlief.
    Am Rande des Akropolis-Plateaus, hinter einer kleinen, um eine runde Plattform gezogenen Steinmauer, ließ sich das Geolabium perfekt in die Tempelfront einpassen. Tyler drehte den ersten Knopf, bis der Zeiger der linken Scheibe auf den Torso der Heraklesstatue wies. Dann drehte er das Gerät um und las ab, auf welchen Winkel der Zeiger der rückwärtigen Scheibe wies.
    »Zweiunddreißig Grad.«
    Grant schrieb sich die Zahl auf.
    Tyler drehte das Gerät wieder um. Diesmal musste der Zeiger der rechten Scheibe auf die Füße der Aphrodite weisen.
    »Einundsiebzig Grad.«
    Grant holte eine Karte von Neapel aus der Tasche und breitete sie auf dem Steinmäuerchen aus. Im Castel Dell’Ovo, das heute den Platz des antiken neapolitanischen Parthenons einnimmt, legte er den Winkel an und im Castel Sant’Elmo auf der Halbinsel Megaride. Dann verlängerte er die beiden Schenkel, bis sie sich schnitten.
    »So. Das wäre geschafft. Lasst mich mal sehen. Ja … hier … der Eingang zu den Stollen, die zur Schatzkammer des Midas führen, muss irgendwo in der Nähe der Piazza San Gaetano liegen.«
    Er wies auf einen Platz im Herzen Neapels.
    Stacy war verblüfft.
    »Im Ernst? Ist das schon alles?«
    »Nein«, meldete sich da Tyler. »Leider nicht.«

    Er fixierte einen Punkt rechts vom Parthenon. »Keine schnelle Bewegung!«
    »Warum nicht?«
    »Grant, würdest du den Typ dort für einen Touristen halten? «
    Ohne den Kopf zu drehen, richtete Stacy ihren Blick auf einen Mann, der in ihre Richtung geschlendert kam. Er trug ein Seidenhemd und dunkle lange Hosen. Grant drehte seinen Kopf im Zeitlupentempo.
    »Sieh mal einer an!«, sagte er. »Der ist garantiert kein Tourist. Das ist eins von den italienischen Hackbällchen, die ich vor dem Britischen Museum plattgemacht habe.«

45. KAPITEL
    Grant war sich ganz sicher, denn selbst aus der Ferne war der spitze Haaransatz unverwechselbar. Sie hatten sich automatisch gegen die Mauer gedrückt. Der Neapolitaner mochte sie noch nicht erkannt haben, aber nun fragte er sich vermutlich, warum sie so plötzlich verschwunden waren.
    »Wie haben die uns überhaupt gefunden?«, wunderte sich Stacy.
    »Wenn

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