Das Midas-Komplott - Thriller
du mich fragst, hat Lumley sie auf unsere Spur gesetzt. Gia Cavano hat wahrscheinlich von dem Einbruch in das Archäologische Museum gehört und hat zwei und zwei zusammengezählt. «
»Flüchten können wir nicht, es gibt zu wenig Deckung«, sagte Tyler.
»Was machen wir dann?«
»Wir fangen den Kerl ab. Stacy soll ihn ausfragen, wir müssen wissen, wer sonst noch auf der Lauer liegt.«
»Das übliche Verfahren?«
Tyler nickte. »Nur dass du dieses Mal den Köder spielen musst, denn dich kennt er.«
»Allein ist er mit Sicherheit nicht hier«, sagte Grant. »Wahrscheinlich ist ein Kerl mit einem Schnurrbart bei ihm, der wie mit dem Messer gezogen aussieht.«
»Geh um das alte Museum herum. Wenn er dir folgt, komme ich von hinten.«
»Und was ist mit mir?«, wollte Stacy wissen.
»Du bleibst hier.« Tyler reichte ihr den Rucksack und steckte sich seine Kopfhörer ins Ohr. »Du hältst für uns Ausschau. Wenn du den Schnurrbärtigen siehst, gib mir Bescheid.«
Sie rief ihn an, und sie waren verbunden. »Verstanden.«
Er sah Grant auffordernd an. »Komm, los.«
Grant glitt über die Brüstung und ließ sich ein Gerüst hinunterrutschen, das man errichtet hatte, um diesen Teil der Mauer zu reparieren. Der Mann konnte ihn nun nicht mehr sehen. Grant stieg über die Felsen, bis er die Rückseite des alten Museums erreicht hatte.
Ihr Verfolger war nur noch etwa zehn Meter von Tyler entfernt. Grant stieß mit Absicht gegen einen Stein. Der Kopf des Mannes flog herum. Grant rannte hinter das Gebäude. Ein Berg von blauen Müllsäcken türmte sich in einer Ecke neben einem unbenutzten Kran.
Grant bog um die Ecke. Ein kurzer Blick nach hinten zeigte ihm, dass der Mann ihm nicht folgte. Er schien Grant den Weg abschneiden zu wollen.
Grant rannte an einem Gleis entlang, das für die Überführung der Container mit den Kunstwerken aus dem alten Museum ins neue gelegt worden war. Eine Karre stand in einiger Entfernung vor ihm auf den Schienen.
Bevor er sie erreichen konnte, kam der Mann um die Ecke
und zog eine Pistole. Grant blieb stehen und hob die Hände. Der Neapolitaner näherte sich langsam.
»He, dich kenn ich doch«, begrüßte ihn Grant lächelnd. Er wusste zwar, dass der Mann ihn nicht verstand, aber darauf kam es nicht an. »Wie geht’s deiner Birne? Ich wette, die ist noch immer weich.«
»Zitto!« Der Mann schob sich näher, die Pistole fest auf Grant gerichtet.
Der Ton für »Halt die Klappe« war unmissverständlich, auch wenn Grant kein Italienisch sprach, aber er musste noch einige Sekunden herausschinden.
»Du, es tut mir echt leid, dass ich dich in London etwas hart angefasst habe, aber ich dachte, du bist ein Hare Krishna, der mich anbetteln wollte.«
»Zitto!«, schrie der Mann wieder.
Tyler, der sich von hinten an den ungesprächigen Neapolitaner herangeschlichen hatte, legte ihm das Messer seines Leatherman an die Halsschlagader.
»Wie wäre es, wenn du zur Abwechslung mal selbst die Klappe hieltest?«
Der Mann erstarrte. Seine Lippen verzerrten sich. Er fand es gar nicht witzig, hereingelegt worden zu sein, aber er hielt seine Pistole weiter auf Grant gerichtet.
»Hast du ihn?«, fragte Grant.
»Ja«, sagte Tyler, »aber wir müssen uns beeilen. Da kommt Gesellschaft.«
Stacy hatte den Mann mit dem dünnen Schnurrbart nicht gesehen, weil er sich von der anderen Seite genähert hatte. Sie war Tyler in einem Abstand von fünfzig Metern gefolgt und hatte besonders auf die Seite geachtet, auf der er nichts sah, aber die Bretterbude für den Kran neben dem Parthenon hatte ihre
Sicht blockiert. Sie hatte den Neapolitaner überhaupt nur deshalb entdeckt, weil sein Seidenhemd in der Sonne aufleuchtete. Er hingegen musste Tyler gesehen haben, denn er hatte bereits seine Pistole gezogen.
Die Bauarbeiter, die einen Marmorblock auf einen annähernd drei Meter hohen Stapel setzen wollten, hatten ihre Arbeit unterbrochen. Sie beobachteten Tyler, der noch immer sein Messer an die Halsschlagader des Neapolitaners hielt. Keiner von ihnen machte Anstalten einzugreifen. Das sollte Stacy überlassen bleiben. Rechts neben ihr stand ein Transportwagen, mit dem die Marmorblöcke in Position für den Brückenkran gebracht wurden. Er war leer bis auf zwei Katzen, die ein Sonnenbad nahmen.
Innerhalb von Sekunden würde der zweite Mann um die Ecke kommen und hätte freie Bahn. Sie musste etwas tun, damit er Tyler nicht erschoss.
Sie packte den Griff des Wagens und drehte ihn, bis er knapp vor der
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