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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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dann befreien können, wenn sie Orr in ihre Gewalt brachten.
    »Fahren wir zurück zum Hotel«, sagte Tyler. »Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.«
    Stacy brütete noch immer über dem Archimedes-Codex.
    »Funktioniert es wieder?«, fragte sie erwartungsvoll.
    Tyler lächelte. »Wie eine Schweizer Uhr.«
    »Ich krieche in die Federn«, sagte Grant. »Den Wecker stelle
ich auf sieben. Morgen brauche ich ein ordentliches Frühstück. «
    Er schloss die Tür hinter sich. Tyler war mit Stacy allein. Er legte den Rucksack mit dem Geolabium auf den Tisch und setzte sich neben sie. Plötzlich holten ihn die Anstrengungen der letzten Tage ein. Er ließ sich nach hinten fallen und schloss die Augen.
    »Du armer Mensch«, sagte sie. »Du siehst fix und fertig aus.«
    Tyler drehte sich zu ihr und machte die Lider einen Spalt weit auf. »Du machst einen hellwachen Eindruck.«
    »Ich habe mir ein Nickerchen genehmigt, als ihr unterwegs ward.«
    Er bewegte vorsichtig seinen Hals. Die Muskeln waren verspannt, weil er sich vier Stunden lang ohne Pause über das Geolabium gebeugt hatte.
    »Lass mich mal ran an deinen steinharten Nacken.«
    Bevor er sich zur Wehr setzen konnte, hatte sie schon seine Schultern gepackt. Sie war klein, dachte Tyler, hatte aber kräftige Hände. Die Massage tat verdammt gut. Er überließ sich ihren Daumen, die geschickt die schlimmsten Stellen fanden.
    Nach fünf Minuten waren seine Muskeln spürbar lockerer. Er lehnte sich ins Kissen und sah sie an. Sie erwiderte seinen Blick.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Du befindest dich in einer schlimmen Lage, stimmt’s?«
    »Und du nicht?«
    »Natürlich, aber ich glaube daran, dass alles wieder gut wird.«
    »Ich auch.«
    Sie fuhr ihm leicht durchs Haar. »Nein, das stimmt so nicht. Du willst unbedingt, dass es wieder gut wird. Deshalb ist es für dich so anstrengend. Es gibt nichts Schlimmeres für dich, als eine Situation nicht unter Kontrolle zu haben. Ich habe dich
während der Verfolgungsjagd auf der Autobahn beobachtet. Da warst du in deinem Element. Du warst dir sicher, dass alles so laufen würde, wie du es geplant hattest, und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hattest du das Selbstvertrauen, richtig zu reagieren, egal, was passieren würde.«
    Tyler sah sie wortlos an.
    »Bei deinem Reitunfall als Kind«, fuhr sie fort, »da hattest du keine Angst zu sterben. Du hattest Angst, gelähmt zu werden.«
    Tyler war erschrocken, wie nahe sie der Wahrheit kam. Aber die Vorstellung, gelähmt zu sein, jagte ihm keine Angst ein. Miles war der beste Beweis dafür, dass das Leben auch im Rollstuhl weitergehen konnte. Er hatte Angst, in ein Koma zu fallen und für den Rest seines Lebens vor sich hin zu vegetieren, von anderen abhängig zu sein und keinerlei eigenen Beitrag mehr leisten zu können.
    »Warum sagst du das?«, fragte er.
    Stacy legte ihre Hände auf seine. »Weil ich dir klarmachen will, dass du nicht alleine bist. Auf die eine oder andere Weise werden wir es schaffen. Alle gemeinsam.«
    Die Luft schien aus dem Raum entwichen zu sein. Tyler sah nur noch Stacys blaue Augen. Er atmete nicht mehr.
    Sie lehnte sich zu ihm, packte seine Hände fester. Wenn er sich ihr auch nur einen einzigen Zentimeter näherte, wäre er nicht mehr in der Lage, sich zu beherrschen.
    Der Moment ging vorüber, als hätten sie beide gespürt, dass das, was ihnen durch den Sinn ging, unrecht war, solange der General und Carol noch in Orrs Gewalt waren. Tyler wandte sich ab. Selten hatte er sich stärker überwinden müssen. Er ließ Stacys Hände los und stand auf.
    »Ja«, sagte er, »ich, ja, ich sollte vermutlich schlafen gehen.«
    Sie stand ebenfalls auf und verschränkte die Arme, rot vor Verlegenheit. »Ja, das ist wahrscheinlich eine gute Idee.«

    »Dann also … gute Nacht.«
    »Dir auch. Ich meine, bis morgen früh.« Sie winkte ihm halbherzig zu und wandte sich in Richtung ihres Zimmers. »Gute Nacht.« Sie schloss die Tür.
    Die Lage war nach wie vor schwierig, und doch schien das Gewicht auf seinen Schultern leichter geworden zu sein. Er putzte sich rasch die Zähne und taumelte ins Bett.
    Als er die Augen schloss, überkam ihn eine heitere Gelassenheit. Stacy und Grant waren bei ihm. Egal, was das Schicksal an Herausforderungen bereithielt, zu dritt würden sie damit fertig.

SONNTAG
MIDAS

44. KAPITEL
    Adamo Cavano stieg den steilen Weg hinauf zur Akropolis. Ihm folgten Dario und zwei weitere Cousins, die Gia mobilisiert hatte, nachdem sie von

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