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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sellers Alexandra
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schönes Wetter erwartet.“
    „In der Wüste ändert sich das Wetter schnell.“
    „Du meinst also, dass quasi aus dem Nichts ein Sturm entstehen und uns unter Sand begraben könnte?“
    „Das ist alles schon vorgekommen. Und nicht einmal selten. – Hier. Probier mal, Desi“, sagte Salih, während er den Teller vor sie hinstellte.
    Die Speisen verströmten ein intensives und verführerisches Aroma.
    „Hm, riecht das gut!“, rief sie und versuchte etwas davon. Genussvoll seufzte sie auf. „Schmeckt unglaublich gut. Einfach göttlich!“
    Du wirst sagen: Schmeckt einfach göttlich. Das waren Salihs Worte vor langer Zeit gewesen.
    Als er sie ansah, wusste sie sofort, dass auch er sich daran erinnerte. Sie überlegte angestrengt, was sie beide wieder in die Gegenwart zurückholen würde. Schließlich setzte sie an: „Also, dann machen wir …“
    „Wieso interessierst du dich eigentlich so sehr für die Arbeit meines Vaters?“
    Desirée verließ der Mut. Sie strich sich das Haar zurück und sah Salih an. „Das steht alles in meinem Brief. Hat dein Vater es dir nicht erzählt?“
    „Ich möchte es aber von dir hören.“
    O nein! In dem Brief, den sich zum ganz überwiegenden Teil Samiha ausgedacht hatte, waren all die erfundenen Behauptungen zu finden, die Desirée bei ihrem Besuch den Weg ebnen sollten.
    Da so viel davon abhing, hatte sie sich bereit erklärt, dieses Spiel mitzuspielen. Aber die Lügen auch noch zu wiederholen – und vor allem Salih ins Gesicht zu lügen –, das fand Desirée zu viel verlangt.
    Und das umso mehr, als sie selbst fand, dass die Geschichte ziemlich unglaubwürdig klang.
    „Hat er dir nicht erzählt, dass ich anfangen will zu studieren?“
    „Wann denn? Schon bald?“
    Mit einem unbehaglichen Gefühl nickte sie. „Ja. Dieses Jahr beginne ich. Zuerst mit Fernunterricht, soweit meine Zeit das zulässt. Geschichte des Mittleren Ostens und Archäologie.“
    „Und warum? Deine Karriere läuft doch großartig.“
    „Model sein kann man nicht ewig“, meinte sie, und wenigstens das war nicht gelogen. „Wenn die Zeit reif ist, möchte ich ohne Probleme in einen anderen Beruf wechseln.“
    „Und als Archäologin arbeiten? Woher dieses plötzliche Interesse?“
    „So unerwartet kam es auch wieder nicht. Archäologie hat mich schon immer fasziniert. Erinnerst du dich an den Sommer, als eine Universität auf der Insel Ausgrabungen gemacht hat? Jeden Tag sind wir hingegangen. Nie werde ich vergessen, wie eine indianische Pfeilspitze gefunden wurde.“
    Auch das war nicht gelogen. Desirée war elf gewesen und hatte regen Anteil genommen an allem, was entdeckt wurde: der Boden eines Langhauses, der Abfallhügel einer Siedlung, Pfeilspitzen aus Steinsplittern und vieles mehr.
    Eine der Studentinnen, die sich über Desirées Interesse gefreut hatte, hatte ihr dazu viel über die indianische Urbevölkerung erklärt. Und ihr anschaulich geschildert, wie man aus den einzelnen Fundstücken Schlüsse auf die Lebensweise der Menschen vor mehreren Hundert Jahren ziehen konnte.
    „Nur Hunderte von Jahren?“, hatte Salih geringschätzig angemerkt. „Bei uns zu Hause gibt es Städte, die bestimmt fünftausend Jahre alt sind!“
    Wie nicht anders zu erwarten, hatte Desirée ungehalten auf diese Äußerung reagiert. „Na und? Ich wette, es gibt Länder mit zehntausendjähriger Geschichte!“
    Salih lächelte, als er sich daran erinnerte. Doch wieder konnte Desirée den Ausdruck seiner Augen nicht erkennen.
    „Ich hatte so eine Wut auf dich! Aber ich glaube, schon damals fiel die Entscheidung, dass ich eines Tages hierherkommen würde, um herauszufinden, was du gemeint hast.“
    „Und jetzt bist du da. – Aber wirst du nach deiner Karriere als Topmodel die Archäologie nicht langweilig finden?“
    „Immer noch besser als das: Neu: unser Parfüm ‚Desirée‘. Zart und feminin, aber mit einer unterschwelligen Note von Sinnlich keit. Oder wie findest du die Restaurantkette Desi’s Diner?“
    Lachend fragte Salih: „Vielleicht ist ja eine Restaurantkette mit einem Hauch von Sinnlichkeit genau das, was die Welt braucht?“
    Scherzhaft verdrehte Desirée die Augen. „Na, ich weiß nicht recht …“
    „Und nur der sofortige Besuch bei meinem Vater kann dich vor diesem Schicksal bewahren?“ Wie sie es hasste zu lügen! Doch Samihas Stimme ging ihr nicht aus dem Sinn … Es ist meine einzige Chance!
    „Wie gesagt, kann ich es wegen meiner Termine nur zu dieser Jahreszeit ermöglichen“,

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