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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sellers Alexandra
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auch die körperliche Liebe mit ihr war, sie durfte nicht seine Vernunft trüben.
    Damals, als er sie am dringendsten gebraucht hätte, hatte sie ihn im Stich gelassen. Außerdem führte sie vermutlich irgendetwas im Schilde, was seinem Land schaden konnte. Obwohl es für diese Vermutung keinen Beweis gab, war sich Salih sicher, dass sein Instinkt ihn nicht trog: Desirée hatte ihm nicht gesagt, warum sie wirklich hier war.
    Schon öfter hatte er bei anderen Männern erlebt, dass sie sich für Sex zum Narren machten. Doch ihm würde das nicht passieren. Jetzt galt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Im Lauf dieser vier oder fünf Tage würde er die Wahrheit aus ihr herausbekommen. Um sich endgültig aus seiner träumerischen Stimmung zu reißen, machte er das Radio an.
    Auf dem Beifahrersitz streckte sich Desirée mit einem Lächeln. Ihr Muskelkater erinnerte sie angenehm an die Nacht.
    Immer wieder hatte Salih, wie besessen von seiner Begierde, ihre Nähe gesucht, als ob er zehn versäumte Jahre auf einmal nachholen wollte.
    Beim Aufstehen kurz vor Tagesanbruch hatte Desirée nicht gewusst, ob sie überhaupt geschlafen hatte. Sie war zugleich erschöpft und hellwach – ein Zustand, den sie noch nie erlebt hatte. Alles nahm sie fast überdeutlich war, während sie sich gleichzeitig wie in Watte gepackt fühlte.
    Nachdem sie noch eine Weile im Schatten der Berge gefahren waren, erreichten sie den prallen Sonnenschein der Wüste. Noch immer lächelnd, lehnte sich Desirée zurück und genoss die klare Luft, das helle Licht und die herbe Schönheit der Landschaft.
    Während Salih und sie schwiegen, stieg die Sonne höher und höher. Die Schatten der Berge wurden kürzer, und Desirée überlegte, wie herrlich es sein musste, jeden Morgen diesem Naturschauspiel zusehen zu können.
    Ohne dass sie es sich erklären konnte, hatte sie wieder das starke Gefühl, hierher zu gehören. Als ob die Wüste auf sie gewartet hätte, um sie nie wieder loszulassen.
    Sicher würde Salih bald den Brief erwähnen.
    Würde er ihr erklären, wie es dazu gekommen war? Und sich entschuldigen?
    Nervös rückte sie auf dem Beifahrersitz hin und her. Alles war so überwältigend. Die Dinge entwickelten sich zu schnell. Was würde passieren, wenn Salih von dem Brief anfing? War sie darauf überhaupt vorbereitet?
    Oder würde sie ihm bei dieser Gelegenheit von Samihas Schwierigkeiten erzählen? Im Grunde konnte sie ohne dieses Eingeständnis nicht rückhaltlos ehrlich sein. Doch wie würde Salih darauf reagieren? Außerdem hatte sie Samiha fest versprochen, nichts zu sagen.
    „Viel Verkehr“, sagte Desirée. „Offenbar stehen hier alle so früh auf.“
    Salih nickte. „Die Straße führt zu den Ölfeldern. Und im Sommer möchte niemand in der Mittagshitze unterwegs sein.“
    Am Klang seiner Stimme merkte sie, dass auch er zögerte, bestimmte Themen anzuschneiden.
    Kommt Zeit, kommt Rat, sagte sich Desirée.
    Schweigend fuhren sie weiter. Ab und zu wies Salih auf eine alte Ruine oder ein Nomadenlager.
    Desirée lachte, als vor ihnen ein Lastwagen mit einem Kamel darauf fuhr. Das junge Tier saß mit untergeschlagenen Vorderbeinen entspannt da und betrachtete zufrieden wiederkäuend die Gegend.
    „Schade, dass mein Fotoapparat im Koffer ist“, bedauerte Desirée.
    „Du hast einen Fotoapparat dabei?“, fragte Salih.
    „Klar. Ich will ja …“
    „Es ist nicht möglich, die Ausgrabungsstätte zu fotografieren.“
    „Oh! Ist es …“ Sie verstummte, um nicht ahnungslos zu erscheinen. „Warst du schon einmal dort?“, fragte sie stattdessen.
    „Ein paarmal“, antwortete er. „Am Anfang.“
    „Erzähl mir etwas davon. Ich habe nichts darüber gefunden. Von Samiha weiß ich, dass die Funde in die Zeit der Sumerer fallen. Interessant!“
    Auch wenn sich Desirée erst seit Kurzem mit dieser über fünftausend Jahre alten Hochkultur zwischen Euphrat und Tigris beschäftigte, war ihre Begeisterung nicht gespielt. Sie fühlte sich noch ebenso sehr von den Zeugnissen der Vergangenheit fasziniert wie damals, mit elf.
    Zur Vorbereitung auf diese Reise hatte sie viel über die Sumerer und Archäologie im Allgemeinen gelesen. Doch über die Arbeit von Salihs Vater gab es keinerlei Fachliteratur. Der Ausgrabungsort lag ziemlich weit entfernt von den sonstigen sumerischen Funden. Vielleicht ein bisher unentdeckter Vorposten?
    „Mein Vater lässt nichts durchsickern, bis er seine Ergebnisse veröffentlicht“, erklärte Salih. „Bisher hat er noch

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