Das Model und der Scheich
erregt, dass es kein Zurück mehr gab. Überwältigt von ihren Gefühlen, erreichte sie bald den Gipfel der Lust.
Salih stöhnte auf, und mit einer letzten machtvollen Bewegung erreichte auch er den Höhepunkt. Gleichzeitig schrien sie auf, bevor sie sich Arm in Arm erschöpft zurück auf das Bett sinken ließen.
Als Desirée erwachte, drang das Sonnenlicht gedämpft in ihr Zimmer. Glücklich und zufrieden lag sie da – ohne im ersten Moment zu wissen, warum. Eine frische Brise wehte durch die Holzlamellen der Jalousie.
Sie gähnte und streckte sich wohlig. Da erinnerte sie ein schmerzender Muskel an das, was in der Nacht passiert war. Lächelnd wandte sie den Kopf zur Seite …
Doch sie war allein. Natürlich. Es war nicht mehr früh am Morgen, und wie Salih gesagt hatte, hatte er heute viel zu tun.
So blieb ihr wenigstens Zeit zum Nachdenken.
Sie rekelte sich wie eine Katze, entspannt und behaglich. Zehn Jahre lang hatte sie sich nicht so wohl gefühlt wie an diesem Morgen.
Er will Samiha heiraten.
Bei dem Gedanken krampfte sich ihr Herz zusammen, und sofort sprang sie aus dem Bett. Was hatte sie nur getan? Wie hatte sie so dumm sein können?
Wie Samiha gesagt hatte, war Salih nicht über die Trennung von ihr, Desirée, hinweggekommen. Diese Erkenntnis berührte sie mehr, als sie sich selbst eingestehen konnte.
Und sie selbst war ebenfalls nicht darüber hinweggekommen, so viel stand fest. Wenn sie das doch vor ihrer Reise hierher gewusst hätte! Doch weder mit seinen noch mit ihren mächtigen Gefühlen hatte sie gerechnet.
Einen Schlussstrich … Wenn Salih der Ansicht war, dass er jetzt mit seiner Vergangenheit abgeschlossen hatte, war Samiha ganz und gar nicht gedient. Im Gegenteil! Nun war erst recht der Weg frei für eine Ehe der beiden.
Und was Desirée selbst betraf: Welches Leid hatte sie sich damit aufgebürdet?
Desirée saß in ihrem Zimmer am offenen Fenster, blickte auf die Fontänen des Bassins und frühstückte. Fatima hatte ihr erzählt, dass ihr heute einer der Fahrer in Salihs Auftrag die Stadt zeigen würde.
Doch Desirée war unruhig, als sie Moscheen und Gärten besichtigte und das Grab eines Poeten aus dem dreizehnten Jahrhundert besuchte. Hohe Kuppeln, Mosaike und Arabesken: Alles war wunderschön und ungeheuer eindrucksvoll, aber Desirée war nicht wirklich bei der Sache.
Ständig dachte sie an die vergangene Nacht. Würde sich das, was geschehen war, wiederholen?
Oder reichte Salih das eine Mal, um seinen Schlussstrich zu ziehen? Wie sollte sie so viele Tage und vor allem Nächte mit ihm aushalten, wenn er nichts mehr von ihr wissen wollte? Sie sehnte sich mit aller Macht nach ihm. Noch einmal würde sie einen Liebeskummer wie vor zehn Jahren nicht überstehen.
Am späten Nachmittag, als sie nach dem Besuch einer kleinen Moschee in den Wagen einstieg, ging eine Nachricht auf ihrem BlackBerry ein. Sie kam von Samiha, die gerade in Vancouver aufgewacht war.
Wie geht es dir? Was ist los? Melde dich!
Alles okay. Nichts Neues , log Desirée. Schaue mir heute mit einem Führer die Stadt an. Morgen brechen wir zur Ausgrabung auf.
Wer ist dein Führer? , wollte Samiha wissen.
Heute Faraj. Morgen Salih. WIRWERDENFÜNFTAGEIN DER WÜSTE UNTERWEGS SEIN . Warum hast du mir nichts davon gesagt?
Ach, du Schreck! Ich hatte ja keine Ahnung. Das tut mir sehr leid. Andererseits wirst du so ausreichend Gelegenheit haben, deinen Charme spielen zu lassen. Im Auto werdet ihr ja sicher eine Klimaanlage haben. Viele Grüße
Es geht nicht um die Hitze, sondern um die Begleitung …
Lustig … Viel Glück und viel Erfolg! Ich denke an dich.
In diesem Moment wurde Desirée eins zum ersten Mal klar: Falls Salih sich tatsächlich für eine Ehe mit Samiha entschieden hatte, würde er über den Versuch seiner Exfreundin, ihm Steine in den Weg zu legen, ganz sicher nicht erbaut sein.
Wenn sie es schaffen würde, von Khaled al Khouri die Erlaubnis zu bekommen, dass Samiha ihren Farid heiraten durfte – und das gegen Salihs Wunsch –, wäre der lange gemeinsame Rückweg eine einzige Katastrophe …
Doch im Augenblick war es müßig, sich darüber Gedanken zu machen.
Am Abend kehrte sie sonnengebräunt, müde und hungrig in den Palast zurück. Sie konnte es kaum erwarten, Salih wieder zu begegnen. Inständig hoffte sie, dass die gemeinsame Nacht auch für ihn etwas verändert hatte.
„Exzellenz nicht kommen. Besprechung lang und sehr schwer“, sagte Fatima. „Kommt morgen bei Faraj . Dann
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