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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sellers Alexandra
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keinem Außenstehenden etwas gezeigt. Er will auch weder Presse noch Fernsehleute dort haben. Bei dir allerdings konnte er schlecht Nein sagen. Verstehst du?“
    „Ja“, log Desirée, die sich nicht vorstellen konnte, wozu diese Geheimhaltung gut sein sollte. Es erfüllte sie mit Unbehagen, dass man unter diesen Umständen nur für sie eine Ausnahme machte. „Das wusste ich nicht. Sonst hätte ich …“
    „Ehrlich?“
    „Was ‚ehrlich‘?“
    „Ob du wirklich nichts davon wusstest“, fragte er mit plötzlicher Härte in der Stimme.
    Er klingt misstrauisch, dachte Desirée, aber warum? Nur weil ich die Ausgrabungen besuchen will?
    „Ich bin ja noch Anfängerin“, beschwichtigte sie ihn.
    „Und da entdeckst du rein zufällig dein Interesse für das bestgehütete archäologische Geheimnis der letzten dreißig Jahre?“
    Es war tatsächlich Misstrauen! Doch weshalb? Und wieso sprach er nach dieser Nacht in so einem Ton mit ihr?
    Sie blieb ruhig. „Deswegen bin ich nicht hier. Samiha hat mir von der Arbeit ihres Onkels erzählt, als ich gesagt habe, dass ich Archäologie studieren will. Ich glaube, sie weiß selbst nicht, wie geheim das alles ist. Jedenfalls hat sie nichts davon erwähnt.“
    „Samiha weiß nicht viel über die Ausgrabungen.“
    „Immerhin so viel, dass deswegen die Hochzeitsverhandlungen nicht beginnen können. Erst muss dein Vater wieder zurück sein. – Aber reden wir von etwas anderem“, schlug Desirée vor. „Zwei Nächte nacheinander haben wir uns geliebt. Willst du jetzt den Schlussstrich ziehen, was ja offenbar dein Ziel ist?“
    Sofort bereute sie ihre Worte.
    Salih wandte den Kopf und sah sie so durchdringend an, dass ihr heiß und kalt wurde. „Und du? Hast du dein Ziel erreicht?“
    „Ich weiß nicht, was du meinst. Warum gibst du mir denn keine klare Antwort?“
    „Aber du hast doch ein Ziel?“
    „Ja. Die Ausgrabungen deines Vaters.“ Desirée riss der Geduldsfaden. „Und sind wir dort? Nein. Also habe ich es bisher nicht erreicht!“
    Er sah ihr kurz in die Augen.
    „Also bist du wegen mir gekommen?“
    „Salih, wie oft soll ich dir noch sagen …“
    „Sag einfach die Wahrheit.“
    „Du gibst ja doch erst Ruhe, wenn du gehört hast, was du hören willst. Kürzen wir das Ganze ab! Lass mich wissen, welche Antwort du erwartest, dann sollst du sie haben!“
    „Desi“, sagte er mit sanfter, fast bittender Stimme. „Ich weiß, dass du nicht aus dem Grund hier bist, den du vorgegeben hast. So gut kenne ich dich. Glaube nicht, dass du mich anlügen kannst, ohne dass ich es merke.“
    „Was weißt du schon über mich?“, fragte sie bitter. „Du kennst mich nicht wirklich, hast mich nie gekannt. Wenn du über mich nur das Allergeringste wüsstest, hättest du mir nie diesen Brief geschrieben!“
    Er schüttelte den Kopf. „Sag mir, was dich hergeführt hat.“
    „Nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest.“
    „Gibst du also zu, dass es dir nicht um die Ausgrabung geht?“
    „Hör endlich auf!“
    Die friedliche Morgenstimmung war völlig verflogen. Grell schien die Sonne ins Wageninnere.
    Normalerweise machte Desirée die Hitze nichts aus, im Gegenteil. Sie blühte davon regelrecht auf. Doch jetzt bekam sie plötzlich Kopfschmerzen.
    Durch den Außenspiegel wurde Licht reflektiert, das ihr direkt ins Gesicht fiel, und sie griff nach ihrer dunklen Brille.
    „Deine Augen zu verstecken, hilft auch nichts.“
    „Doch. Und zwar gegen Kopfweh“, entgegnete sie knapp.
    Bei einer Siedlung aus einem halben Dutzend Häusern in Lehmziegelbauweise standen einige Kamele, die ab und zu von den wenigen dürren Gräsern zupften.
    Nachdem Salih und Desirée einen Touristenbus überholt hatten, führte die Straße in weitem Bogen nach Westen. Nun lag der Mount Shir hinter ihnen. Vor ihnen war nichts als glitzernder Sand zu sehen. In der schier endlosen Weite war der Weg, den sie befuhren, der einzige Anhaltspunkt.
    Die Straße nach nirgendwo, dachte Desirée.
    Nachdem sie die Mittagszeit in einem kleinen Gasthaus verbracht hatten, lenkte Salih den allradgetriebenen Wagen von der Straße weg. Nun steuerten sie direkt auf die Sanddünen zu – und waren allein in der großartigen Landschaft.
    Innerhalb weniger Minuten hatten sie alle Zivilisation hinter sich gelassen. Über den Dünen flimmerte die heiße Luft, und die Sonne stand hoch am leuchtend blauen Himmel. Bis zum Horizont erstreckte sich nichts als Sand mit einigen eingestreuten Felsen. Nur wenn Desirée sich

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