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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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entgegen. Er machte in der Kabine Licht und sagte: »Was, zum Teufel, ist denn mit Ihrem Gesicht passiert?«
    »Was soll denn mit meinem Gesicht los sein?«
    »Blut und Hunderte von kleinen Kratzern.«
    »Kiefernnadeln.« Ich erzählte ihm, was passiert war.
    »Warum kommen Sie denn mit einer so riesigen Maschine? In der könnten Sie ein ganzes Bataillon unterbringen.«
    »Vierzehn Mann, um ganz genau zu sein. Ich habe schon eine ganze Menge verrückter Sachen gemacht, Calvert. Aber bei solchem Wetter, wie wir's jetzt haben, fliege ich nicht mit diesen kleinen Fünfgroschenmaschinen. Sie würden uns direkt vom Himmel unter die Erde bringen. Warum sind wir denn nur zu zweit? Die beiden Tanks für weite Überlandflüge sind gefüllt.«
    »Können Sie damit den ganzen Tag über fliegen?«
    »Mehr oder weniger, es kommt darauf an, wie schnell wir fliegen. Was wollen Sie denn jetzt von mir?«
    »Erst einmal, daß Sie sich zivil benehmen. Oder stehen Sie nicht gern frühmorgens auf?«
    »Ich bin ausgebildeter Rettungspilot, Calvert. Dies hier ist die einzige Maschine, über die wir verfügen, mit der man bei solchem Wetter noch etwas suchen kann. Und ich sollte mich sofort auf die Suche begeben und nicht irgendein Katz- und Mausspiel nur so zum Vergnügen betreiben. Mir ist es völlig egal, wie wichtig es ist, aber vielleicht sind da unten irgendwo Menschen, die sich im Atlantik an einem Stück Holz oder einem Rettungsboot festhalten und auf mich warten. Das ist eigentlich mein Job. Aber ich habe meine Befehle erhalten. Was wollen Sie von mir?«
    »Meinen Sie die ›Moray Rose‹?«
    »Haben Sie von ihr gehört? Ja, genau die meine ich.«
    »Sie existiert überhaupt nicht. Sie hat niemals existiert.«
    »Was reden Sie denn da für Zeug? Es kam in den Nachrichten …«
    »Ich sage Ihnen genau so viel, wie Sie wissen müssen, Oberleutnant. Es ist notwendig, daß wir in der Lage sind, dieses Gebiet hier zu durchsuchen, ohne Aufsehen zu erregen. Das kann nur so erfolgen, daß ein Grund dafür genannt wird, der nicht angezweifelt werden kann. Die in Seenot geratene ›Moray Rose‹ ist dieser Grund. Deshalb haben wir die Geschichte erzählt.«
    »Eine Fälschung?«
    »Eine Fälschung.«
    »Und so was können Sie veranlassen?« sagte er langsam. »Sie können veranlassen, daß im Fernsehen und im Funk eine falsche Nachricht gebracht wird?«
    »Ja.«
    »Unter diesen Umständen würden Sie es vielleicht wirklich fertigbringen, mich arbeitslos zu machen.« Jetzt lächelte er zum erstenmal. »Es tut mir leid, Sir, Oberleutnant Williams – für Sie bin ich Scotty – ist jetzt wieder ganz der fröhliche Alte. Was machen wir?«
    »Kennen Sie die Küstenstreifen und die Inseln dieses Gebietes gut?«
    »Von der Luft aus?«
    »Ja.«
    »Ich bin jetzt seit zwanzig Monaten hier stationiert. Als Rettungspilot der Marine-Luftwaffe. Zwischendurch beschäftige ich mich damit, nach in Not geratenen Bergsteigern zu suchen und nehme an Armee- und Marinemanövern teil. Hauptsächlich arbeite ich mit Kommandoeinheiten der Marine. Ich kenne diese ganze Gegend hier, glaube ich, so gut, wie man sie überhaupt kennen kann.«
    »Ich suche nach einem Platz oder Ort, wo man ein Schiff versteckt halten kann. Ein ziemlich großes Schiff, fünfzehn, sogar zwanzig Meter. Es kann sich dabei um ein großes Bootshaus handeln. Vielleicht auch um einen großen ein Flußbett überhängenden Baum. Vielleicht sogar um einen kleinen verschwundenen Hafen, der normalerweise von der See aus nicht eingesehen werden kann. In der Gegend zwischen Islay und Skye.«
    »Tatsächlich, und das ist alles? Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, wie viele hundert Meilen Küstenlinie hier in dieser Gegend sind, wenn wir uns dabei um alle Inseln kümmern wollen? Das können einige tausend sein. Wieviel Zeit haben wir für diesen Job? Einen Monat?«
    »Bis Sonnenuntergang heute. Jetzt warten Sie einmal, wir können von vornherein alle bewohnten Gegenden ausschließen, und damit meine ich alles, wo mehr als zwei oder drei Häuser zusammenstehen. Wir können die gesamten Fischfanggebiete ausschließen, ebenso alle Gebiete, auf denen ein Linienverkehr stattfindet. Hilft das etwas?«
    »Eine ganze Menge. Und was suchen wir nun wirklich?«
    »Das habe ich Ihnen schon gesagt.«
    »Okay, okay. Es ist nicht meine Sache, mich mit Ihnen zu streiten oder Ihre Gründe zu erfahren. Haben Sie irgendeine Idee, wo Sie gern anfangen würden, irgendwelche Vorstellungen, um das Suchen gebietsmäßig

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