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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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einzuschränken?«
    »Lassen Sie uns erst einmal nach Osten zum Festland fliegen. Ungefähr zwanzig Meilen die Küste entlang und dann zwanzig Meilen nach Süden. Danach werden wir den Sund von Torbay absuchen und die Insel Torbay und dann die Inseln, die weiter westlich und nördlich liegen.«
    »Der Sund von Torbay wird von einer Dampferroute befahren.«
    »Verzeihung, ich hätte sagen sollen tägliche Linienverbindung. Torbay wird nur zweimal wöchentlich angefahren.«
    »Schnallen Sie Ihren Sitzgurt fest und nehmen Sie die Kopfhörer um. Wir werden heute ganz schön durchgeschüttelt werden. Ich kann nur hoffen, daß Sie seefest sind.«
    Die Kopfhörer waren die größten, die ich je gesehen hatte. Ungefähr zehn Zentimeter breit, mit dicken Polstern, die aussahen, als wären sie aus Gummi. Ein kleines Mikrophon war am Bügel befestigt, es hing direkt vor dem Mund.
    »Die sind für die Ohren«, sagte der Oberleutnant freundlich. »Damit Ihnen das Trommelfell nicht platzt. Und auch, damit Sie nach Ihrer Landung nicht eine Woche lang taub sind. Können Sie sich ungefähr vorstellen, wie einem zumute ist, wenn man sich in einer riesigen Stahltrommel befindet, in der Mitte einer Kesselfabrik, und an dieser Stahltrommel arbeiten ungefähr ein Dutzend pneumatischer Hämmer? Wenn Sie sich das vorstellen können, dann haben Sie ungefähr eine Idee, wie laut es sein wird, wenn wir hier losfliegen.«
    Selbst mit dem Kopfhörer hörte es sich genauso an, als ob man sich innerhalb einer Stahltrommel in einer Kesselfabrik befände und mindestens ein Dutzend pneumatischer Hämmer die Außenseite bearbeiteten. Die Kopfhörer schienen nicht den geringsten Schutz zu bieten. Der Lärm drang hämmernd und schlagend auf einen ein, durch jeden Gesichts- und Muskelnerv, aber das war gar nichts im Vergleich zu dem wirklichen Lärm. Als ich eine Sekunde lang neugierig ein Ohr freimachte, um herauszukriegen, wie der Lärm ohne Kopfhörer war und ob sie wirklich etwas Schutz boten, fiel mir ein, was Oberleutnant Williams über geplatzte Trommelfelle gesagt hatte. Es war kein Witz gewesen. Und selbst mit den Kopfhörern hatte ich nach ein paar Stunden das Gefühl, als ob mein Schädel zerspringen würde. Ab und zu sah ich auf das dunkle, schmale Gesicht des jungen Walisers neben mir, einen Mann, der diesen Lärm das ganze Jahr, tagaus, tagein ertragen mußte. Er machte auf mich einen ganz normalen Eindruck. Ich war überzeugt, daß ich mich dagegen nach einer Woche in einer Gummizelle wiederfinden würde.
    Ich mußte mich anderseits nicht eine Woche lang in einem Hubschrauber aufhalten. Alles in allem verbrachte ich acht Stunden Flugzeit darin. Aber mir kamen die acht Stunden wie ein Schaltjahr vor.
    Unser erster Flug nach Norden am Festland entlang erwies sich als erster der vielen falschen Alarme, die wir den ganzen Tag über erlebten. Zwanzig Minuten, nachdem wir Torbay verlassen hatten, fanden wir einen Fluß, einen kleinen, aber immerhin einen Fluß, der ins Meer mündete. Wir folgten ihm stromaufwärts, etwa eine Meile lang, und dann sahen wir plötzlich die Bäume. Sie wuchsen zu beiden Seiten des Ufers und ihre Äste hingen an verschiedenen Stellen über das Wasser. Sie trafen sich dort, wo der Fluß durch eine verhältnismäßig schmale, steinige Rinne zu fließen schien.
    Ich schrie in mein Mikrophon: »Ich will nachsehen, was sich da unten befindet.«
    Williams nickte: »Ungefähr eine Viertelmeile zurück haben wir einen Platz überflogen, wo ich landen kann, da werde ich Sie absetzen.«
    »Sie haben doch eine Winde, könnten Sie mich nicht daran herunterlassen?«
    »Wenn Sie davon so viel verstehen würden wie ich, welche Wirkung ein Wind mit einer Stärke von vierzig bis fünfzig Meilen in der Stunde und einem von Schluchten umgebenen Tal hat«, antwortete er, »dann würden Sie nicht von solchen Dingen reden. Nicht einmal im Spaß. Ich habe die Absicht, die Maschine wieder unbeschädigt zurückzubringen.«
    Dann wendete er und setzte mich ohne große Schwierigkeit ab. Etwa fünf Minuten später hatte ich die Stelle erreicht, wo der Fluß von beiden Seiten durch die Bäume verdeckt war. Fünf Minuten später saß ich wieder im Hubschrauber. »Glück gehabt?« fragte mich der Oberleutnant.
    »Kein Glück. Es war nur eine alte Eiche, deren Zweige weit über den Fluß hingen. Gerade dort, wo's wie ein Schlupfwinkel aussah.«
    »Könnte sich jemand dort zu schaffen machen?«
    »Die Eiche wiegt mindestens zwei bis drei Tonnen, sie

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