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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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gegen die staatlichen Geheimhaltungsvorschriften verstößt.«
    »Das habe ich lediglich getan, weil er unsere Pläne vereiteln könnte, wenn er an falscher Stelle spricht«, sagte er steif. »Lady – ich meine vielmehr, Charlotte – ist nicht in der Lage, das zu tun. Nicht daß sie etwa«, fuhr er schnell fort, »auch nur davon träumen würde. Unvorstellbar! Charlotte ist eine alte liebe Freundin. Eine vertrauenswürdige Freundin. Sie soll es erfahren.«
    Charlotte sagte ruhig: »Ich habe das Gefühl, daß unser Freund Mister Calvert mich nicht besonders mag. Oder vielleicht kann er Frauen überhaupt nicht leiden.«
    »Das ist im Moment völlig uninteressant«, sagte ich. »Ich habe den Admiral lediglich an seinen eigenen Befehl erinnert. Sage nie, nie, nie – ich habe vergessen, wie viele ›Nies‹ es waren, aber ich glaube, vier oder fünf – irgend jemandem irgend etwas, es sei denn, es wäre notwendig, wichtig und unvermeidlich. In diesem Fall trifft keiner der drei Punkte zu.«
    Onkel Arthur zündete sich erneut eine seiner widerlichen Zigarren an und ignorierte mich. Er vertrat den Standpunkt, daß sein Befehl sich selbstverständlich nicht auf vertrauliche Auskünfte zwischen Mitgliedern der Aristokratie erstreckte. Er sagte: »Es handelt sich hier um den Fall der verschwundenen Schiffe, meine liebe Charlotte. Um korrekt zu sein, handelt es sich um fünf verlorengegangene Schiffe, ganz abgesehen von einer gewissen Anzahl sehr vieler kleinerer Boote, die zum Teil ebenfalls vermißt sind oder zerstört wurden.
    Fünf Schiffe habe ich gesagt. Am fünften April dieses Jahres verschwand das Dampfschiff ›Holmwood‹ vor der Südküste von Irland. Es war ein klarer Akt von Piraterie. Die Besatzung wurde an Land gebracht und dort gefangengehalten. Nachdem die Leute dort zwei oder drei Tage lang bewacht worden waren, wurden sie, ohne Schaden genommen zu haben, wieder freigelassen. Von der ›Holmwood‹ hat man nie wieder etwas gehört. Am 24. April ist das Motorschiff ›Antara‹ im Sankt Georgskanal verschollen. Am 17. Mai passierte das gleiche mit dem Motorschiff ›Headley Pioneer‹ vor der nordischen Küste, und am 6. August wurde das Dampfschiff ›Hurricane Spray‹ vermißt, nachdem es den Clyde verlassen hatte. Zum Schluß, am vergangenen Samstag, verschwand die ›Nantesville‹, kurz nachdem sie Bristol verlassen hatte. In allen Fällen wurde die Besatzung unverletzt wieder aufgefunden.
    Abgesehen von dem Verschwinden und der unbeschadeten Rückkehr ihrer Besatzung hatten diese fünf Schiffe alle eins gemeinsam, an Bord befand sich jedesmal eine äußerst wertvolle und praktisch nicht aufzuspürende Ladung. Auf der ›Holmwood‹ waren zweieinhalb Millionen Pfund südafrikanischen Goldes. Die ›Antara‹ hatte für eineinhalb Millionen Pfund ungeschliffene brasilianische Diamanten, die für Industriezwecke verwendet werden sollten, an Bord. Auf der ›Headley Pioneer‹, waren für fast zwei Millionen Pfund geschliffene und ungeschliffene Smaragde, aus den Muzo Minen in den kolumbischen Anden. Die ›Hurricane Spray‹, die auf dem Weg von Rotterdam nach New York war und dabei eine Zwischenlandung in Glasgow machte, hatte für etwas mehr als drei Millionen Pfund Diamanten an Bord, die fast alle geschliffen waren. Und das letzte verschwundene Schiff, die ›Nantesville‹,« – hier verschluckte sich Onkel Arthur beinah – »hatte acht Millionen Pfund in Goldbarren geladen. Es waren Reserven, die das Finanzministerium der Vereinigten Staaten abgerufen hatte.
    Wir hatten keinerlei Vorstellung, von wem die Leute, die für das Verschwinden dieser Schiffe verantwortlich sind, ihre Informationen bezogen haben. Die Auswahl der Schiffe, wann, wie und welche, wird unter strengster Geheimhaltung getroffen. Die Piraten, wer immer sie sein mögen, hatten bis ins letzte Detail zutreffende Informationen. Calvert sagte, daß er die Informationsquelle ausfindig gemacht hat. Nachdem die ersten drei Schiffe verschwunden waren und mit ihnen etwa sechs Millionen Pfund wertvoller Ware, wurde es klar, daß es sich bei dieser Arbeit um eine hervorragend und sorgfältig organisierte Bande handelte.«
    »Wollen Sie damit sagen«, fragte Charlotte, »daß Kapitän Imrie damit zu tun hat?«
    »Damit zu tun hat, ist milde ausgedrückt«, sagte Onkel Arthur trocken. »Er scheint vielmehr der leitende Kopf zu sein.«
    »Und vergessen wir nicht unseren alten Freund Skouras«, fügte ich hinzu, »der steckt auch ganz

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