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Das Molekular-Café

Das Molekular-Café

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in seiner
Handlungsfreiheit beschränkte, war das Einschalten des
Senders erforderlich…«
»… und er setzte ihn außer Betrieb.«
»Richtig – sobald er den Ruf des anfliegenden Raumschiffs
empfing. Mit uns hat er es genauso gemacht. Besinnst du
dich?«
»Und ob!«
»Mit seiner Methode hatte er Erfolg. Der Ingenieur kehrte
nicht zurück.«
»Demnach hat er den Ingenieur wie ein objektives
Hindernis behandelt, das der Verwirklichung seines Projekts
im Wege stand… wie technische Schwierigkeiten, für die er
Lösungen zu finden hatte.«
»Zweifellos.«
»Und ahnte nicht, daß Soto und der Ingenieur umkommen
würden.«
»In seinem Gehirn ist nicht aufgezeichnet, daß der Flug
eines Raumschiffs ins All mit Gefahr für den Menschen
verbunden ist. Wenn er das gewußt hätte, würde er die
Funksignale von der Basis niemals unterbrochen haben…
Weil es nämlich im Widerspruch zum obersten Gesetz seiner
Pseudopsyche stünde.«
»Aber der Chemiker? Was ist aus dem Chemiker
geworden?«
»Schwer zu sagen. Er wird auf Soto und den Ingenieur
gewartet haben. Als sie nicht kamen, begann er seine
Versuche. Vorher übermittelte er dem Eingangsautomaten die
Worte, die wir gehört haben, und der kleine Android
informierte ihn über die Signale von Sotos Rakete.« »Schön, aber was ist aus ihm geworden? Das ist
wesentlich…«
Thor schwieg, dann sagte er: »Wahrscheinlich begriff er, als
der Android ihn über das Schwächerwerden der Signale
unterrichtete, daß etwas nicht in Ordnung war, stellte seine
Versuche ein und lief, ohne die Apparate auszuschalten, in
die Empfangszentrale. Dort hörte er die leiser werdenden
Hilferufe von Sotos Raumschiff.«
»Und was weiter?«
Thor zuckte die Schultern. »Das weiß ich auch nicht.« »Hast du irgendeine Vermutung?«
»Ich nehme an, daß er einen Fehler gemacht hat, durch den
alle umgekommen sind. Offenbar dachte er, Sotos Rakete
wäre mit einem Meteor zusammengestoßen, die Besatzung in
höchster Gefahr und der Navigationsautomat schicke
selbständig Notrufe hinaus. Eine Mutmaßung so gut wie jede
andere. Tatsache ist, daß er Sotos Raumschiff nicht über
Funk angerufen hat. Vielleicht ist er zum Kosmodrom
hinausgerannt und mit einer Reparaturrakete ihren Signalen
nachgeflogen.«
»Ich verstehe«, sagte Marp leise, sehr leise. »Du meinst
also, daß er sich, als der Planetoid von seinem
Bordradarschirm verschwand, in der gleichen Lage befand
wie Soto und der Ingenieur.«
»Der Planetoid sandte keine Funkzeichen, und ohne sie war
er nicht zu finden… Es sei denn durch Zufall… Dieser Zufall
aber trat nicht ein.«
Thor sah dem Automaten zu, der die Panzerplatte wieder an
ihrem Platz befestigte, und wandte sich dann zum Ausgang.
»Thor!« rief Marp hinter ihm her. »Wir müssen dem
Gedächtnis des Konstrukteurs noch die Information eingeben,
daß der Start des Menschen in den Kosmos mit tödlicher
Gefahr verbunden ist.«
»Nein, Marp, das werden wir nicht tun.« Thor blieb stehen.
»Wir werden es nicht tun, weil wir sonst ernste
Schwierigkeiten beim Verlassen der Basis bekommen. Der
Konstrukteur würde mit allen ihm zu Gebote stehenden
Mitteln versuchen, uns daran zu hindern. Er ist ein Automat,
und eine seiner Hauptaufgaben heißt, das Leben des
Menschen zu schützen.«
Günther Krupkat
Insel der Angst
    Begeistert war ich keineswegs von der Mission, die
der Weltforschungsrat mir übertragen hatte. Es ging
schließlich darum, Professor Demens im Namen des höchsten
wissenschaftlichen Gremiums zu veranlassen, seine Versuche mit den
Autogonen einzustellen.
    Natürlich hätte man ihn auch videofonisch
von dem Beschluß verständigen können, wenn… Ja,
wenn! Hier begannen schon die Schwierigkeiten. Demens war auf diesem
Wege nicht zu erreichen. Er reagierte auf keinen Anruf. Niemand
wußte, was eigentlich mit ihm los war, ob er überhaupt noch
lebte.
    Der Gedanke, es könne ihm etwas
zugestoßen sein, war gar nicht so abwegig. Seit einiger Zeit
kursierten die merkwürdigsten Gerüchte über Demens und
das Experiment, dem er sich mit der Hartnäckigkeit eines
Besessenen widmete. Es hieß, in Dementia, seinem
selbstgewählten Reservat, gehe es nicht mit rechten Dingen zu, die
Leute aus der Umgegend würden durch vagabundierende Autogonen
belästigt und dergleichen mehr.
    So hatte ich mich auf den Weg nach Dementia
gemacht, und nun überflogen wir in geringer Höhe die
westaustralische Küste.
    Ein Flug mit dem Graviplan ist wirklich eine
wunderbare Sache. Die Gravitationsmaschine treibt

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