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Das Molekular-Café

Das Molekular-Café

Titel: Das Molekular-Café Kostenlos Bücher Online Lesen
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Labor‹ – oder so ähnlich.«
»Interessant. Es sieht aus, als ob man uns erwartet hätte.
Nur die Geschichte mit dem Labor. Nein, das wäre
Unsinn…«
»Was wäre Unsinn?«
»Die Worte könnte doch der Chemiker dem Automaten eingegeben haben.«
»Wozu?«
»Um bei seinen Versuchen ungestört zu sein. Er wollte,
daß man gleich zu ihm ins Labor käme. Verstehst du? Er hatte
zunächst gewartet, als die Signale dann ausblieben, wollte er mit
seinen Versuchen anfangen…«
»Zuvor jedoch gab er dem Automaten seine Anweisung ein.«
»Genau.«
»Also überprüfen wir das Gedächtnis des Automaten
am Eingang zur Schleuse«, schlug Marp voller Eifer vor.
»Die Sache hat einen Haken, Marp. Er kann das dem Automaten vor
dem Brand eingegeben haben, mindestens vor einer Woche. Und damals
wußten wir selbst noch nicht, daß, wir hierherfliegen
würden.«
»Gut kombiniert. Daraus folgt, daß die Worte nicht für uns bestimmt waren.«
»Für wen sonst?«
»Wollen erst feststellen, ob sie tatsächlich gespeichert
sind.« Marp trat ans Mikrophon und rief den Eingangsautomaten.
»Auf Empfang«, meldete sich der sofort.
»Wiederhole deinen Auftrag.«
Der Lautsprecher quäkte: »Endlich seid ihr da. Kommt ‘rein. Ich bin im Labor.«
Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Schließlich sagte Thor
als erster: »Da hast du’s, unsere Vermutung war
richtig.«
»Bloß, was nun? Wo ist dieser Chemiker? Für wen waren
die Worte bestimmt? Wo sind Soto und der andere Ingenieur?«
Thor hob die Schultern und starrte ratlos auf den Bildschirm, der die
Umgebung der Station einfing. Vor dem Hintergrund der Sterne war der
einige hundert Meter entfernte dunkle und gezackte Horizont des
Planetoiden zu erkennen. Plötzlich leuchteten der Horizont und
alle Felsgipfel auf in dem grellen Licht des nur Sekundenbruchteile
währenden Blitzes einer Kernexplosion. Gleich danach erbebte die
ganze Station bis in ihre Fundamente.
»Eine Kernexplosion!« schrie Marp.
»Das seltsame Raumschiff, das wir draußen gesehen haben, ist auseinandergeflogen.«
»Kein Wunder. Wenn die so ein Monstrum bauen…«
»Wirklich, das war ein kurioses Ding.« Thor überlegte.
»Marp! Aber nein, das kann nicht sein…«
»Was?«
»Mir geht ein Licht auf. Eben kam mir der Gedanke, daß
jenes explodierte Raumschiff nur von einem unkontrollierten
Konstrukteur gebaut sein kann.«
»Auf jeden Fall von einem schlecht kontrollierten. Kein Ingenieur hätte das zugelassen.«
»Nein, ich sage bewußt, von einem unkontrollierten!«
»Wieso?«
»Ich vermute, daß niemand auf der Basis ist! Niemand!
Verstehst du? Und das seit mindestens einer Woche. Sag mal, wann hast
du Soto gesehen?«
»Vor mehr als drei Wochen.« Nach einer kurzen Pause
fügte Marp hinzu: »Meinst du, daß sie nicht hierher
zurückgekehrt sind?«
»Ja.«
»Daß sie im Kosmos verschollen sind?«
»Ja.«
»Und deshalb haben wir auf der Erde keine Berichte erhalten.«
Marp zögerte. »Aber weshalb sind sie verschollen?«
»Das wüßte ich selber gerne.«
»Bloß der Chemiker. Was ist mit dem passiert?«
»Ich werde versuchen, den Gedächtnisinhalt des Konstrukteurs
abzulesen. Vielleicht erfahren wir auf diese Weise etwas.«
»Du willst dort hinunter… zu den Speichersystemen, in den tiefsten Raum der Basis?«
»Weißt du eine andere Lösung, Marp?«
Der Korridor führte sie abwärts, und wieder gelangten sie in
einen künstlichen Garten. Nur war der Himmel hier wolkenverhangen,
und der Wind wehte kühler.
Auf einmal hörten sie Schritte hinter sich. Beide drehten sich um,
aber es war nur ein Automat. Ein kleiner Android, derselbe wie zuvor.
»Was willst du?« fragte Marp.
»Noch immer keine weiteren Signale«, meldete der Automat.
»Das hast du bereits gesagt«, bemerkte Thor.
»Ich habe den Auftrag, es zu wiederholen. Änderst du ihn?«
»Nein«, antwortete Thor. Aber dann setzte er mit
plötzlichem Interesse hinzu: »Was soll das eigentlich
bedeuten?«
»Er hat es doch vorhin schon erklärt.«
»Unterbrich ihn nicht, Marp.«
»Auftragsgemäß stehe ich mit den Horchautomaten in
Kontakt. Die Signale des Raumschiffs sind unter die Rauschschwelle
gesunken. Spezialautomaten haben das Abhören übernommen. Zur
Zeit bleiben die Signale aus.«
»Das hat er doch schon gesagt«, beharrte Marp ungeduldig.
»Aber Marp, begreifst du immer noch nicht? Er hat den Chemiker
über die Signale von Sotos Raumschiff informiert. Was du
hörst, ist die letzte Mitteilung. Sotos Rakete hatte sich so weit
von dem Planetoiden entfernt, daß

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