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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein, Ben, das hat nichts damit zu tun. Es hat andere Gründe, die tiefer liegen. Mein geweihtes Silberkreuz ist für gewisse Gestalten tödlich. Auch für diejenigen, die zwar aussehen wie Menschen, letztendlich aber keine sind.«
    »Was sind sie dann?«
    »Dämonen oder dämonische Wesen«, erwiderte ich.
    »Nein, nein, ich fasse es nicht! Das ist der nackte Wahnsinn. Das kriege ich nicht gebacken!« Er sagte nicht mehr. Als ich einen Blick über die Schulter warf, sah ich, dass er die Hände vors Gesicht geschlagen hatte. Meine Erklärung musste ihn geschockt haben.
    Er würde für die nächste Zeit genug mit sich selbst zu tun haben. So konnte ich mich auf die Verfolgungsfahrt konzentrieren. Mit Suko saß ein Könner am Lenkrad. Da brauchte ich keine Furcht zu haben, dass uns der Flüchtende durch die Lappen ging.
    Den zum Leuchtturm führenden Weg hatten wir verlassen und waren auf die normale Straße eingebogen. Sie führte zunächst in Richtung Osten und endete an einer T-Kreuzung. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zur Schnellstraße, die an der Küste entlangführte. Bis dahin wollte Suko den Fahrer mit seinem Leichenwagen gestellt haben und gab entsprechend Gas.
    Der Sechszylinder war schnell. Er huschte nur so über den grauen Asphalt hinweg, der leider nicht nur glatt war, sondern hin und wieder einige Beulen aufwies.
    Zudem war die Straße auch befahren, denn um diese Zeit hatte bereits der Jahrmarkt geöffnet, und so strömten nicht wenige Menschen in seine Richtung. Schon nach kurzer Zeit war Suko gezwungen, langsamer zu fahren, wollte er nicht Fußgänger und auch Radfahrer in Gefahr bringen. Zudem waren zahlreiche Kinder unterwegs.
    Aber auch Mike Derek konnte nicht unbedingt schnell fahren. Er musste ebenfalls Rücksicht nehmen. Da Suko der geschicktere Fahrer war, hatten wir bereits aufgeholt. Außerdem war der dunkle Leichenwagen nicht zu übersehen. Er bewegte sich wie ein großes Insekt über das graue Band der Straße hinweg.
    Ich rieb noch immer meinen Schenkel. Der Schmerz hatte nachgelassen. Die Stelle war sogar leicht taub geworden. Hinter uns meldete sich wieder Ben Cross.
    »Dann ist Mike so etwas wie ein Dämon für Sie?« Meine letzten Worte mussten ihn sehr beschäftigt haben.
    »So etwas Ähnliches, denke ich.«
    »Und das Mond-Monster?«
    »Auch.«
    Er jammerte. »Soll ich jetzt sagen, dass es so etwas nicht gibt, verflucht?«
    »Das können Sie gern, Ben. Nur ändert das nichts an meiner Meinung. So wie Mike sich benommen hat, verhält sich normalerweise kein Mensch, das können Sie mir glauben.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Sie werden es erleben, hoffe ich.«
    »Ich will nur meine Tochter.«
    »Die bekommen Sie auch.«
    »Aber lebend.«
    »Bestimmt.«
    Ich wusste selbst nicht, woher ich den Optimismus nahm, aber ich hatte einfach das Gefühl, dass die verschwundenen Frauen nicht tot waren. Sie lebten noch, sie mussten noch leben, denn sonst… ach verdammt, ich wollte nicht daran denken.
    Suko sagte nichts. Er konzentrierte sich ausschließlich auf seine Fahrerei. Je näher wir dem Rummel kamen, desto stärker war der Verkehr. Auch Mike Derek hatte mit seinem Leichenwagen Probleme, das Tempo zu halten. Die Menschen machten zwar Platz, wenn sie den Wagen sahen, aber eine breite Gasse für ihn schufen sie nicht.
    Hin und wieder wurde uns gedroht, weil wir doch recht schnell fuhren. Und Suko suchte nach einem Ausweg, um besser voranzukommen. Ich befürchtete schon, dass er an der linken Seite über das Feld fahren würde, was möglich war, denn es gab keinen Graben.
    Man drohte und beschimpfte uns, obwohl wir jetzt langsamer und in Schlangenlinien fuhren. Auch der Leichenwagen kam nicht mehr so voran, wie es sich sein Fahrer vorgestellt hatte, denn die Straße war tatsächlich in Höhe des Rummelplatzes verstopft. Andere Fahrzeuge standen dort nicht, sie waren von ihren Besitzern zum Parken in das Gelände hineingefahren worden, aber es hielten sich die Menschen dort auf und kümmerten sich einen Teufel um Autos.
    Auch Mike stellte fest, dass er nicht durchkam. Seine Reaktion überraschte uns nicht mal, obwohl sie schon überraschend kam. Bevor er den Pulk der auf der Straße stehenden Menschen erreichte, zog er das Lenkrad nach rechts. Er hüpfte mit seinem Wagen praktisch auf das freie Feld, das doch nicht unbedingt so flach war, wie es den Augenschein hatte. Die schwarze Karre schaukelte von einer Seite zur anderen, wurde dann abgebremst und zog dabei eine lange Staubfahne

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