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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihren eigenen Kopf abriss und ihn den Vorbeifahrenden entgegenstreckte.
    Man hatte sich hier von den Gruselfilmen inspirieren lassen, was mir nicht mal ein müdes Grinsen entlockte.
    Ich wollte einen echten Schwarzblüter. Oder zumindest einen, der gut informiert war.
    Die Bilder verschwanden und dann ging es bei der Fahrt durch das Geisterreich schlagartig bergab.
    Es war zumindest technisch so gut gemacht, dass ich den Eindruck hatte, in die Tiefe zu rasen. Zugleich wehte mir ein kräftiger Wind entgegen, der zudem angefüllt war mit schaurigen Geräuschen. Mit Heulen und Zähneknirschen, als hätte die Hölle ihre Tore geöffnet, um ihre Monster zu entlassen.
    Auch dieser künstliche Schrecken konnte mich nicht beirren. Das Kreuz lag nach wie vor auf meiner linken Handfläche. Ob ich wirklich tiefer rutschte, war nicht festzustellen. Jedenfalls wurde die Reise »nach unten« sehr plötzlich gestoppt. Mein kleines Fahrzeug erhielt zusätzlich noch einen Schub, der mich nach vorn katapultierte, sodass ich mich am Haltegriff festhielt.
    Was passierte jetzt?
    Zunächst einmal nichts. Der Wagen stand. Die Fahrgäste sollten sich zunächst von dem erlittenen »Schrecken« erholen, und das dauerte seine Zeit. Bis das kleine Gefährt einen Ruck erhielt und dabei etwas nach hinten kippte.
    Alles deutete darauf hin, dass es jetzt bergauf gehen würde. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, als in diesem Moment das Ereignis eintrat, das ich mir erhofft hatte.
    Wie Wasser rieselte die Wärme über meine linke Handfläche hinweg. Das passierte bestimmt nicht auf Grund eines künstlichen Schreckens. Mike musste in der Nähe stecken.
    Es lag zudem auf der Hand. Wenn es einen Ort gab, an dem man gefahrlos die Gondel verlassen konnte, dann war es hier, wo eine kurze Pause eingelegt wurde.
    Plötzlich hatte ich es eilig. Der Wagen setzte sich bereits in Bewegung. Diesmal ging es tatsächlich hoch. Mir fiel ein, dass die Geisterbahn noch eine erste Etage besaß, von wo sich auch das Monster nach vorn gebeugt hatte.
    Ich stemmte mich in die Höhe und drehte mich nach links. Fast hätte sich mein nachgezogener rechter Fuß noch innerhalb der kleinen Gondel verhakt. Im letzten Moment konnte ich mich befreien und stolperte nicht seitlich in das Dunkel hinein, sondern ging normal.
    Wohin mich der Weg führte, sah ich nicht. Die Finsternis war dicht wie ein Schwamm. Das wenige Licht befand sich hinter meinem Rücken. Vor mir und gut geschützt konnte durchaus Mike Derek lauern, wobei ich nicht wusste, ob er mich schon entdeckt hatte. Ich jedenfalls hatte ihn nicht gesehen.
    Ich vergaß das Geschehen in der Geisterbahn und konzentrierte mich auf das, was vor mir lag. Meine Hand hatte ich um das Kreuz geschlossen, aber eine bestimmte Erwärmung war jetzt nicht zu spüren. Es konnte auch sein, dass ich mich daran gewöhnt hatte.
    Zur Seite hin war tatsächlich Platz genug, der es mir erlaubte, einige Schritte zu gehen. Es war natürlich nicht ungefährlich für mich, wenn ich mich weiterhin durch die Dunkelheit bewegte. Ich hätte es gern still gehabt, aber die Geräusche hinter mir ließen sich einfach nicht vermeiden. Sie steigerten sich hin und wieder auch, wenn Gondeln ankamen, die mit kreischenden Teenies besetzt waren. Da konnte ich Geräusche, auf die ich aus war, vergessen.
    Da ich als normaler Mensch im Dunkeln nichts sah, holte ich meine kleine Lampe aus der Tasche und schaltete sie ein. Der scharfe Strahl bahnte sich seinen Weg. In ihm flirrten unzählige kleine Staubkörner. Erst jetzt fiel mir auf, dass auch die Luft nach Staub schmeckte. Zudem war sie noch warm und auch schwül.
    Der Lichtkegel traf auf ein Hindernis. Wenn ich mich nicht zu sehr irrte, musste es eine dunkle Wand sein, die er erwischt hatte. Etwas weiter als in Kopfhöhe liefen dunkle Leitungen entlang, die mit hellen Klammem festgehalten wurden.
    Nicht interessant. Dafür war es die schmale Tür, die vom Licht erfasst wurde. Ich sah kein Schild neben ihr, das auf einen Notausgang hingedeutet hätte. Demnach konnte hinter der Tür ein Teil der technischen Anlage der Geisterbahn liegen. Oder auch ein privates Büro.
    Was mich stutzig werden ließ, waren die Fußabdrücke vor der Tür. Da hatten sich mehrere ineinander geschoben und zwei von ihnen sahen mir eigentlich recht frisch aus.
    Mit hundertprozentiger Sicherheit wusste ich es noch nicht, aber ich ging davon aus, dass ich jenseits der Tür meinen Freund Mike Derek finden würde.
    Nachdem ich die

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