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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Hacker im GRU. »Eine Kundenliste.«
    »Otschen charascho, Leutnant. Verbinden Sie mit der Zentrale.«
    »Da.«
    Der Leutnant holte ein Handy und ein Modem aus seiner Gürteltasche, schloss das Modem an den Computer an und wählte auf dem Handy eine gespeicherte Nummer. Zwanzig Sekunden später begann der Großrechner in der GRU-Zentrale einen Schnellfeuerdialog mit dem IBM-PC. In zwei Minuten hielten sie eine Liste derjenigen Staatsbeamten in Händen, die Zugang zu geheimen Informationen hatten.
    »Fertig, Major.«
    »Wollen mal sehen.« Der Major scrollte die Liste, bis er auf einen Namen stieß, den er ohnehin in Verdacht gehabt hatte. Er nahm sein eigenes Handy heraus und wählte.
    »Kowanetz«, meldete sich eine barsche Stimme.
    »Major Kasparow, Oberst. Es war genau, wie Sie vermutet hatten, Sir.«
    »Klimow?«
    »Da. Die letzte Sendung scheint vor … zwei Tagen gewesen zu sein.«
    »Otschen charascho, Major. Verhaften Sie ihn und beginnen Sie mit dem Verhör. Ich komme zu Ihnen ins Büro.«
    »Da, towarisch Oberst.«
    In wenigen Stunden hatte Major Kasparow herausgefunden, welche geheimen Dokumente Klimow an die amerikanische CIA geschickt hatte: die komplette Akte Pjaschinew, dazu Pjaschinews Notiz, die man an der Absturzstelle des Hubschraubers gefunden hatte.
    Rossija, tretij sloi. Ne dopustit im wsjat eto.
    Russland, dritte Schicht. Sie dürfen es nicht bekommen.
     

41.

Die Reise
     
    Atlantic Star Atlantischer Ozean
    502 Meilen östlich von Atlantic City, 17.33 Uhr
     
    Die National Security Agency (NSA) verfügte über technische Möglichkeiten, die der Standardtechnologie für Normalverbraucher um mindestens zehn Jahre voraus waren. Mit seiner Hard- und Software konnte das hervorragend ausgebildete Personal fast jede elektromagnetische Kommunikation auf dem Erdball belauschen; es gab Schlüsselwörtermuster- und Stimmerkennungsprogramme, die Telefon, Funk- und Satellitenverbindungen – auch Handys – und sogar Gespräche in geschlossenen Räumen belauschen konnten, und zwar anhand der Fensterscheibenschwingungen, die durch menschliche Stimmen oder Anschläge von Computertasten ausgelöst werden. Mithilfe der NSA konnte Scott Fress jeden Menschen auf dem Erdball ausfindig machen, vorausgesetzt, der Betreffende benutzte irgendein Kommunikationssystem. Deshalb konnte niemand an Bord der Atlantic Star, die mit modernsten Systemen ausgerüstet war, einen Anruf wagen. Die Gefahr der Entdeckung war zu groß.
    Als zusätzliche Tarnung war die Jacht offiziell von MacLeans Star-Kasino an einen »Geldsack«, an einen mexikanischen Geschäftsmann verliehen worden, der sich eine Woche auf dem schönen Schiff für seine Pechsträhne trösten sollte.
    Doch ungeachtet der Funkstille und der cleveren Tarnung standen dem Stabschef unbeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung, die ihm erlauben würden, Carlton und Erika irgendwann aufzuspüren. Dem konnten sie nicht entgehen; es war nur eine Frage der Zeit.
    Wenn er die Suche nicht aufgegeben hat, dachte Carlton. Aber leider konnte man von dem Stabschef nicht behaupten, dass er unter einem Mangel an Beharrlichkeit litt. Er würde die Suche erst aufgeben, wenn er sicher war, dass Carlton und Erika nicht mehr unter den Lebenden weilten. Carlton stutzte. Er wird erst aufhören zu suchen, wenn er sicher sein kann, dass wir tot sind. Er stand auf und ging in die Kommandozentrale.
    »Wie geht es Ihnen, Sir?«, erkundigte Ramey sich höflich.
    »Gut. Aber mir wär’s viel lieber, wenn Sie mich einfach Pat nennen.«
    Ramey grinste. »Ich bin Jack.«
    »Okay. Meinen Sie, ich dürfte mal einen Blick auf Ihre Seekarten werfen?«
    »Aber natürlich. Hätte nur gedacht, dass Sie die Bibliothek interessanter finden«, bemerkte Ramey.
    »He, ich bin Reservist bei der Marine. Kenne nichts Interessanteres als Karten, klar?«
    »Tja, nun, ich war bei der Navy, und Sie sind ein ganz netter Klugscheißer. Aber Sie können gern reingucken. Sind da hinten im Zimmer. Fein säuberlich gestapelt und geordnet.«
    »Danke. Und haben Sie vielleicht ein neues Diagramm, auf dem ich sehen kann, ob demnächst ein paar andere Schiffe unsere Route kreuzen?«
    »Nein, aber das kann ich Ihnen beschaffen.« Ramey nahm den Hörer ab. »XO auf die Brücke. XO bitte auf die Brücke.«
    »Super, Jack. Vielen Dank.«
    Eine halbe Stunde später ortete Carlton ein Schiff mit der gewünschten Route und überzeugte Ramey davon, dass er zwei Funksprüche losschicken müsse, einen an das andere Schiff, den

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