Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
Vom Netzwerk:
Erstens, die CIA lässt nicht zu, dass wir Fress verhaften, weil weder dieser Spinner Molotok noch Waterboer erfahren dürfen, wie viel wir wissen. Zweitens wollen Sie, dass wir – wir – Ihnen helfen, die russischen Diamanten zu finden. Drittens wollen Sie, dass wir Ihnen helfen, die Diamanten zu stehlen – was ja auch ganz einfach ist, denn sie werden bestimmt nicht von irgendwelchen bewaffneten Psychopathen bewacht. Und zwar, bevor Molotok und diese so genannten Wölfe an die Diamanten herankommen. Viertens haben Sie absolut keine Ahnung, wo diese Diamanten sein könnten, abgesehen von ein paar Hinweisen, die aber so scheißerbärmlich sind, dass die CIA sich nicht die Mühe machen will, ein Spezialteam zu schicken. Fünftens bekommen wir keinerlei Unterstützung durch unsere Regierung, weil die Info nicht zu Molotok oder Waterboer durchsickern darf, und das könnte ja gut passieren, wenn es irgendwo im Kongress, im Weißen Haus oder in der CIA einen Maulwurf gibt. Also keine Navy SEALs, keine Rangers, keine Delta Force, nicht mal eine Gruppe Praktikanten mit Heftklammergeräten. Sechstens, Molotok und Waterboer suchen ebenfalls nach den Diamanten und werden alles daransetzen, sie zu bekommen. Ach ja, fast hätte ich’s vergessen: Siebtens, wir können die Geschichte auch nicht der russischen Regierung stecken, damit die gefälligst ihren eigenen Mist regelt, weil wir ja nicht wissen, ob die Person am anderen Ende der Leitung nicht zufällig für Waterboer arbeitet und die Diamanten sofort weiterschickt. War es das so ungefähr, oder habe ich etwas ausgelassen?«
    Pink wich Carltons wütendem Blick aus. Er konnte es dem Mann nicht verübeln. Er selber vermochte diesem Plan auch nichts abzugewinnen. Forbes’ Plan. Schon beim ersten Anhören hatte er sich verdammt gefährlich angehört, und mit jeder Wiederholung wurde es schlimmer. Zumindest aus dem Mund eines anderen klang es gar nicht gut. Pink schüttelte den Kopf. »So ähnlich sieht es aus.« Auch er hatte keine Wahl.
    »Das wird ja immer bunter! Warum haben Sie mir vorher nichts davon gesagt? Sie wussten doch, dass ich schon knietief in diesem Albtraum steckte. Warum haben Sie’s nicht vorher gesagt?«
    »Selbst wenn ich Sie hätte erreichen können, was mir trotz vieler Versuche nicht gelungen ist, hätte ich es Ihnen nicht sagen dürfen.«
    »Warum nicht, zum Teufel?«
    »Erstens wussten wir ja selber nicht Bescheid, wir mussten erst Ihre Informationen überprüfen. Zweitens, nachdem wir das erledigt hatten, wussten wir immer noch nicht, ob wir Ihnen trauen konnten. Das konnten wir einfach nicht riskieren. Drittens waren wahrscheinlich alle meine Leitungen angezap …«
    »Das verstehe ich nicht«, warf Erika ein. »Was konnten Sie nicht riskieren?«
    »Ihn einer noch größeren Gefahr auszusetzen. Wir wollten euch beschützen und konnten nicht riskieren, dass die Verbindung zwischen Waterboer und Russland publik wurde.« Entschuldigend breitete er die Hände aus. »So eine Information kann ganz ohne Absicht durchsickern. Die CIA ist so durchlässig wie das Weiße Haus und der Kongress. Ihr wart bereits auf der Flucht vor Fress. Stellt euch vor, Molotok und seine Spinner wären euch auch noch auf den Fersen gewesen. Dann wärt ihr niemals so weit gekommen.
    Fress hat seine Maulwürfe überall, aber er muss auch vorsichtig sein. Die Russen, die in diese Geschichte verwickelt sind, sind von ganz anderem Schlag als ihre Landsleute. Sie reisen nach Herzenslust in die Staaten ein und aus, schaffen Leute aus dem Land, so wie Sie und ich etwas aus dem Supermarkt mitnehmen. Sie müssen dabei nicht einmal besonders sorgfältig sein, nur schnell. Und selbst wenn Sie über diese Leute und deren Praktiken Bescheid gewusst hätten – dieses Wissen hätte Ihnen nichts genützt.«
    Carlton sank auf die Couch zurück. »Also haben wir wirklich keine andere Wahl. Irgendjemand hat gerufen Freiwillige vor!‹, und jeder außer mir und Erika ist einen Schritt zurückgetreten.«
    »Jeder außer Ihnen, Erika und mir. Ich hätte es ja auch anders geplant, aber …«
    »Hab ich also Recht?«
    Pink stieß einen Seufzer aus. »Ja. Aber nicht, weil ich oder irgendein anderer bei der CIA unter Verfolgungswahn leidet oder Sie quälen will, Pat. Es ist nur so: Solange diese Sache nicht geklärt ist, sind Sie in Lebensgefahr. Selbst wenn Fress im Kittchen steckt. Und wenn Ihnen das ein Trost ist – ich stecke auch bis zum Hals drin.«
    »Nein, das tröstet mich überhaupt nicht.

Weitere Kostenlose Bücher