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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Feuersturm brach los, die Flammen schlugen meterhoch. Binnen Sekunden waren die hölzernen Kasernen von Feuer umhüllt. Fahrzeuge explodierten und flogen in die Luft. Auf ein zweites Signal von Uljanow detonierte eine Reihe von Sprengladungen und riss das gepanzerte Eingangstor nieder.
    In wilder Flucht strömten entsetzte Wächter aus den trockenen Holzbauten. Männer, die noch Augenblicke zuvor frierend in ihren eisigen Wärterhäuschen gesessen hatten, schrien in Panik, wälzten sich auf dem gefrorenen Boden und versuchten die Flammen an ihren brennenden Uniformen zu ersticken. Die volki stürmten an ihnen vorüber auf das Gelände.
    Sechs von ihnen erreichten die Gas-Pipelines, die zwischen den Gebäuden über den Dauerfrostboden verliefen. Bald detonierten wieder Sprengladungen, und die schweren Rohre zerbarsten unter der Wucht der Explosion wie Glas. Das ausströmende Gas ließ das Feuer wieder auflodern und Flammensäulen meterhoch in die Luft schießen.
    Vier gleichzeitig geführte Angriffe galten den vier Kasernen an den vier Eckpunkten des Komplexes. Einige Söldner der volki standen am Haupttor und beschossen Soldaten, die zu entkommen versuchten, mit ihren Flammenwerfern.
    Dann traten volki die Türen der Kasernen ein und besprühten ihre Opfer mit brennbarem Gel. Die meisten Soldaten der Garnison waren aus dem Schlaf gerissen worden und vor Entsetzen wie betäubt. Im Fauchen und Wüten des Feuersturms gingen ihre Schreie unter.
    Einige Soldaten griffen noch beherzt nach ihren Kalaschnikows, die sie neben den Feldbetten liegen hatten. Doch die meisten waren schon in das brennbare Gel gehüllt, bevor sie einen Schuss auf den maskierten Feind abgeben konnten, der in der flirrenden Hitze nur verschwommen zu erkennen war. Ein paar mutige junge Soldaten der östlichen Kaserne schafften es noch, ihre Waffen zu entsichern, den Schalthebel auf Vollautomatik umzulegen und einige volki mit einem halben Dutzend Kugeln zu spicken, bevor auch sie den Flammenwerfern zum Opfer fielen. Eines der stählernen, mit Plastik überzogenen ‚5.45-mm- Geschosse fand sein Ziel im Schädel eines volki- Söldners. Seine Finger verkrampften sich und zogen den Abzug des Flammenwerfers durch. Sofort waren zwei seiner Kameraden in Flammen gehüllt, die sich in die Fasern ihrer Springeranzüge fraßen. Verzweifelt wälzten sie sich am Boden, um die Flammen zu löschen, doch bevor ihre Kameraden sie aus dem brennenden Gebäude schaffen konnten, rührten sie sich nicht mehr.
    In der westlichen Kaserne feuerte ein wachsamer junger Offizier das ganze Magazin seiner Stechkin-Pistole in die Brust eines unachtsamen volki. Sofort lud er nach und wollte seinen Angriff weiterführen, als ihm ein anderer volki von hinten die Kehle durchschnitt. Die Soldaten in den übrigen Kasernen ereilte ein ähnliches Schicksal.
    Obwohl sie verzweifelt Widerstand leisteten, waren die Soldaten den hervorragend ausgebildeten volki und dem Überraschungsmoment nicht gewachsen. Der verheerende Angriff war fast im Handumdrehen vorüber. Die volki sammelten sich und zählten durch. Sie durften keine Beweise für den Überfall zurücklassen. Anschließend bargen sie ihre Toten. Zwar hatten die Minenarbeiter das Zentrum schon vor Stunden verlassen, doch es bestand die Möglichkeit, dass Wachsoldaten sich in der Schleiferei oder den Lagern versteckt hatten. In wenigen Minuten würden die örtlichen Rettungseinheiten eintreffen; dennoch mussten die Gebäude durchsucht werden.
    Auf Uljanows Zeichen eilten zwanzig volki in die Schleiferei. Anders als die primitiven Holzkasernen war sie aus stahlverstärktem Beton errichtet und widerstandsfähig wie ein Bunker. Die lodernden Flammen hatten das Gebäude geschwärzt, konnten dem Material jedoch nichts anhaben. Die Söldner teilten sich auf und durchstreiften das Labyrinth der Gänge. Sie näherten sich dem innersten Bunker, wo die ungeschliffenen Diamanten gelagert wurden – hunderttausende Karat trübweißer Rohdiamanten.
    Plötzlich peitschten Schüsse. Zwei volki waren auf der Stelle tot, drei retteten sich um eine Biegung des Gangs. Sie bedrohten die Soldaten mit Feuerstößen aus ihren Flammenwerfern, doch wirklich benutzen durften sie diese Waffen hier nicht: Das würde zu helles Licht erzeugen und ihre Position innerhalb des Gebäudes verraten. Einer der volki hakte einen kleinen Kanister vom Gürtel, schraubte den Deckel auf, schleuderte ihn auf die Soldaten und suchte hastig Deckung. Seine Kameraden taten es ihm

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