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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ich berühmt werden, und ich werde die Polizeiarbeit in Amerika
revolutionieren … vielleicht auf der ganzen Welt. Verdammte Kacke! Verdammmm-te KACKE!
    Die Leute von Haven, die wussten, dass Eddies großartige Einfälle zur Mittagszeit nebulös und spätestens um drei völlig vergessen sein würden, lächelten und lauschten und warteten. Warteten darauf, dass diese Sache vorbei war, damit sie sich wieder ihrem eigentlichen Geschäft widmen konnten.
    Damit sie weiter »werden« konnten.
    11
    Sie fuhren den Feldweg entlang - Town Road Nr. 5 in Albion, die hier in Haven zur Fire Road Nr. 16 wurde. Zweimal zweigten Holzfällerpfade in den Wald ab, und jedes Mal, wenn er einen sah, wappnete sich Dugan für eine Fahrt, die seine Knochen noch mehr durcheinanderschütteln würde. Aber Hillman benutzte sie nicht. Er kam zur Route 9 und bog rechts ab. Er beschleunigte den Cherokee auf fünfzig Meilen pro Stunde und fuhr weiter nach Haven hinein.
    Dugan war zappelig. Er wusste nicht genau, warum. Der alte Mann war selbstverständlich verrückt; die Vorstellung, dass sich Haven in ein Schlangennest verwandelt hatte, war reine Paranoia. Dennoch spürte Monster, wie sich eine ständige, pulsierende Nervosität in ihm aufbaute. Ein unbestimmtes, unterschwelliges Buschfeuer in seinen Nerven.
    »Sie reiben sich ständig die Stirn«, sagte Hillman.
    »Ich habe Kopfschmerzen.«
    »Ich vermute, die Schmerzen wären noch wesentlich schlimmer, wenn der Wind nicht wehen würde.«

    Wieder ein völlig sinnloser Ausspruch. Was in Gottes Namen, hatte er hier verloren? Und warum war er so gottverdammt zappelig?
    »Mir ist, als hätte mir jemand ein paar Schlaftabletten untergejubelt.«
    »Klar.«
    Dugan sah ihn an. »Aber Sie spüren nichts dergleichen, was? Sie sind so kalt wie eine Hundeschnauze.«
    »Ich habe Angst, aber ich bin nicht zappelig, und ich habe auch keine Kopfschmerzen.«
    »Warum sollten Sie auch Kopfschmerzen haben?«, sagte Dugan schroff. Die Unterhaltung begann, ihn frappant an Alice im Wunderland zu erinnern. »Kopfschmerzen sind nicht ansteckend.«
    »Wenn Sie zusammen mit sechs anderen Burschen einen geschlossenen Raum streichen, werden wahrscheinlich alle Kopfschmerzen bekommen. Ist es nicht so?«
    »Ja, schätze schon. Aber dies ist nicht …«
    »Nein, ist es nicht. Und wir haben Glück mit dem Wetter. Dennoch denke ich, dass von dem Ding ein gewaltiger Gestank ausströmt, denn Sie spüren ihn. Das sehe ich Ihnen an.« Hillman machte eine Pause, dann sagte er noch einen Alice im Wunderland- Satz: »Haben Sie schon ein paar grandiose Ideen gehabt, Trooper?«
    »Was meinen Sie damit?«
    Hillman nickte zufrieden. »Gut. Wenn es dazu kommt, sagen Sie es mir. In dem Sack habe ich etwas für Sie.«
    »Das ist verrückt«, sagte Dugan. Seine Stimme klang nicht ganz fest. »Ich meine, vollkommen wahnsinnig. Wenden Sie, Hillman, ich möchte umkehren.«
    Plötzlich formulierte Ev in Gedanken, so klar und deutlich er konnte, einen Satz. Von seinen drei letzten Tagen in Haven wusste er, dass Bryant, Marie, Hilly und David
routinemäßig ihre Gedanken gelesen hatten. Er hatte es gespürt, wenngleich er sie nicht empfangen konnte. Auf die gleiche Weise hatte er herausgefunden, dass sie nicht in seinen Verstand hineinkonnten, wenn er sie nicht ließ. Er hatte angefangen, sich zu fragen, ob das etwas mit dem Stahl in seinem Kopf zu tun haben konnte, dem Andenken an eine deutsche Granate. Er hatte sie mit schrecklicher, unausweichlicher Klarheit gesehen, ein grauschwarzes Ding, das sich im Schnee drehte. Er hatte gedacht: Nun, ich bin tot. Das war’s für mich. Danach konnte er sich an nichts mehr erinnern, bis er in einem französischen Lazarett aufgewacht war. Er erinnerte sich an die Schmerzen in seinem Kopf; er erinnerte sich an die Schwester, die ihn geküsst und deren Atem nach Anis gerochen hatte und die immer dieselben Worte wiederholte, als spräche sie zu einem sehr kleinen Kind: »Je t’aime, mon amour. La guerre est finie. Je t’aime. Je t’aime et les Etats-Unis.«
    La guerre est finie, dachte er jetzt. La guerre est finie.
    »Was ist es?«, fragte er Dugan scharf.
    »Was meinen Sie …«
    Ev steuerte den Cherokee an den Straßenrand, wo er eine Staubwolke aufwirbelte. Die Stadtgrenze lag jetzt eineinhalb Meilen hinter ihnen; noch etwa drei oder vier Meilen bis zur alten Garrick-Farm.
    »Denken Sie nicht , sprechen Sie nicht , sagen Sie mir nur, was ich gedacht habe!«
    »Tout fini. Sie denken la guerre est finie,

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