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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Eierkisten. Die haben alle zehn Dutzend Vertiefungen. «
    Anderson lachte fröhlich und fügte etwas hinzu, das Gardener eine Gänsehaut verschaffte.
    »Davon habe ich noch keine gebraucht, aber wenn wir sie verwenden, können wir so viel Strom erzeugen, um die ganze Stadt Haven von CMP unabhängig zu machen. Und dann wird noch genügend für Albion und den größten Teil von Troy übrig bleiben.
    Also hatte ich die Stromversorgung hier geregelt – mein Gott, ich verzettle mich – und ich hatte mein Instrument bereits mit der Schreibmaschine verbunden – und ich habe wirklich geschlafen – jedenfalls genickt – und da waren wir stehen geblieben, nicht?«
    Gardener nickte und versuchte immer noch mit dem Gedanken zurechtzukommen, dass Bobbis beiläufige Bemerkung, sie könnte eine »Vorrichtung« basteln, die drei Kleinstädte mit Strom versorgte könnte, und nur durch die Energie von einhundertundzwanzig Babyzellen gespeist würde, nicht nur Halluzinationen, sondern auch Tatsachen zugrunde liegen könnten.
    »Das Ding an der Schreibmaschine macht eigentlich nichts anderes als …« Anderson runzelte die Stirn. Sie neigte ein wenig den Kopf, als lauschte sie einer Stimme, die Gardener nicht hören konnte. »Es ist vielleicht einfacher, wenn ich es dir zeige. Geh rüber, und spann ein Blatt Papier ein, ja?«
    »Okay.« Er ging zur Wohnzimmertür, dann drehte er sich noch einmal zu Anderson um. »Kommst du nicht mit?«
    Bobbi lächelte. »Ich bleibe hier«, sagte sie, und dann kapierte
Gardener. Er kapierte es, und er begriff sogar auf einer geistigen Ebene, wo nur reinste Logik erlaubt war, dass es so sein könnte – hatte nicht der unsterbliche Holmes selbst einmal gesagt, dass, wenn man alles Unmögliche ausgeschlossen hatte, man das glauben musste, was übrig blieb, so unwahrscheinlich es auch scheinen mochte? Und schließlich lag wirklich ein neuer Roman auf dem Tisch neben der Maschine, die Bobbi manchmal ihr Wortakkordeon nannte.
    Klar, aber Schreibmaschinen schreiben keine Bücher von selbst, Gard, alter Freund. Weißt du, was der unsterbliche Holmes wahrscheinlich sagen würde? Die Tatsache, dass ein Roman hier neben Bobbis Schreibmaschine liegt, und die weitere Tatsache, dass es sich um einen Roman handelt, den du noch nie vorher gesehen hast, bedeutet nicht, dass es ein neuer Roman ist. Holmes würde sagen, Bobbi hat dieses Buch irgendwann in der Vergangenheit geschrieben. Und während du weg warst und Bobbi durchgedreht ist, hat sie ihn hervorgeholt und neben die Schreibmaschine gelegt. Sie mag glauben, was sie dir erzählt, aber das bedeutet nicht, dass es auch so ist.
    Gardener ging in die vollgestopfte Ecke des Wohnzimmers, die Bobbi als Arbeitsplatz diente. Sie war so nahe am Bücherregal, dass sie einfach mit dem Stuhl nach hinten kippen und alles erreichen konnte, was sie brauchte. Es ist zu gut, um ein Roman aus der Schublade zu sein.
    Er wusste auch, was der unsterbliche Holmes dazu sagen würde. Er würde zustimmen; es war unwahrscheinlich, dass Buffalo Soldiers aus der Schublade stammte; aber er würde weiter ausführen, dass es unmöglich war, einen Roman in drei Tagen zu schreiben, und das nicht an der Schreibmaschine, sondern während kurzer Nickerchen zwischen wiederholten Phasen rasender Aktivität – einfach nur verschissen unmöglich!

    Aber dieser Roman stammte nicht aus irgendeiner Schublade. Das wusste Gardener, weil er Bobbi kannte. Bobbi wäre nicht imstande gewesen, einen so guten Roman in der Schublade liegen zu lassen, ebenso wie er nicht imstande war, bei einer Diskussion über Kernenergie streng sachlich zu bleiben.
    Scheiß auf dich, Sherlock, und die Droschke, in der du und Dr. W . vorgefahren seid. Herrgott, ich möchte einen Drink.
    Das Bedürfnis – die Notwendigkeit –, sich zu betrinken, war mit voller beängstigender Wucht zurückgekommen.
    »Bist du da, Gard?«, rief Anderson.
    »Ja.«
    Diesmal sah er die Rolle Computerpapier bewusst. Sie hing lose herab. Er sah hinter die Schreibmaschine und erblickte tatsächlich eine weitere von Bobbis »Vorrichtungen«. Diese war kleiner – ein halber Eierkarton, und mindestens zwei der Vertiefungen waren leer. In den anderen vier standen Babyzellen, jede fein säuberlich mit einem dieser kleinen Trichter bedeckt (als er sie genauer betrachtete, stellte Gard fest, dass es sich um Stücke einer Blechdose handelte, die mit der Blechschere sauber zurechtgeschnitten worden waren). Aus jedem Trichter kam ein Kabel über dem

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