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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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setzte er sich.
    Snake gab ihm sein Zippofeuerzeug und betrachtete den Mann misstrauisch. Auch mir zog sich der Magen zusammen. Suchte er nur nach einer Unterhaltung oder hatte er anderes im Sinn?
    »Ich hab mitbekommen, dass ihr Deutsche seid.« Er gab jedem von uns die Hand. »Ich heiße Theodor Lindau, ihr könnt mich Theo nennen.«
    Wir stellten uns ebenfalls vor. »Können wir was für dich tun?« Ich wollte nicht unhöflich sein, aber sich einfach zu Fremden zu setzen, gehörte in meinen Augen nicht zum guten Benehmen.
    »Wisst ihr, Jungs«, er blies Rauch aus, »wenn man so alt ist wie ich und im Ausland wohnt, sehnt man sich danach, mit Menschen aus der Heimat zu sprechen.«
    Ist das unser Problem?
    »Hast du keine Frau?« Snake stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und blinzelte Theo an. Wüsste ich es nicht besser, würde ich glauben, Snake wäre wirklich homosexuell.
    Theo hustete und winkte ab. »Die ist vor zehn Jahren gestorben.«
    »Warum gehst du nicht wieder nach Deutschland?« Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme.
    »Weil mich da ebenso wenig hält wie hier. Da kann ich gleich mit meinem Arsch bleiben, wo ich bin. In meinem Alter kann ich es mir nicht erlauben, große Sprünge zu machen.« Er lächelte. »Und was macht ihr hier?«
    »Urlaub«, antworteten Snake und ich gleichzeitig. Er langte über den Tisch und ergriff meine Hand »Unser erster gemeinsamer.«
    Innerlich schüttelte es mich, aber ich nahm mich zusammen.
    »Schön, schön.« Theo drückte seine Zigarette aus. »Wollt ihr heute Abend ein bisschen Spaß haben?« Er grinste und nickte zu den umliegenden Häusern. »Für euch ist bestimmt was dabei.«
    Ich räusperte mich. »Nein, wir möchten uns bloß die Stadt ansehen.«
    Theo zwinkerte mir zu und ich sah ihm an, dass er mir nicht glaubte. »Ist ja auch egal, ist euer Ding.«
    »Ist in letzter Zeit was Aufregendes passiert?« Snake stellte die Frage wie beiläufig.
    »Ständig, eigentlich täglich. Hier geht immer was ab.« Theo hustete wieder und spuckte einen Schleimhaufen auf den Boden. Angewidert rückte ich ein Stück von ihm weg.
    »Erzähl mal, wir sind neugierig.« Ich wusste, was Snake bezweckte. Er versuchte unauffällig an Informationen zu gelangen, die uns vielleicht einen ersten Tipp gaben, wie und wo wir unsere Suche beginnen sollten. Einfach in das Bordell zu stürmen, in dem Diana zuletzt gesehen worden war, und sich nach ihr erkundigen, war der denkbar schlechteste Weg. Dazu kam, dass zwar niemand Snake erkennen würde, mich aber sehr wohl. Wenn sich Markus in Amsterdam aufhielt und mir über den Weg lief, war die Mission gescheitert. Ich hatte auf dem Weg hierher schon über eine Verkleidung nachgedacht,  ich sollte den Gedanken bald umsetzen …
    Theo setzte sich aufrecht hin und schwellte die Brust. Wie lange hatte er auf Leute gewartet, die sich wissbegierig seine Geschichten anhörten?
    »Gestern hat es am Ende der Straße gebrannt, ein Freier kam dabei ums Leben.« Er legte eine ernste Miene auf und nickte wie in Zeitlupe. »Armer Kerl, ist erstickt und hatte noch das Kondom an.« Theo kratzte sich am Kopf. Er sah aus, als ordne er seine Erinnerungen. »Letzten Freitag ist ein Kind in die Gracht gefallen und ertrunken. Die Mutter hat nicht aufgepasst.«
    Als Theo den Kanal erwähnte, zuckte Snake merklich zusammen. Ich musste nicht fragen, was mit ihm los war, ich wusste, dass er an seine Schwester dachte.
    »Ist ja schrecklich.« Ich schlug mir mit übertrieben tuntiger Geste eine Hand vor den Mund.
    »Das ist es, nicht wahr?« Eine Bedienung kam an den Tisch und wir bestellten alle einen Kaffee, ehe Theo weitererzählte.
    »Was gibt’s denn noch …?« Unser ungebetener Gast blickte in den Himmel. »Ein neues Museum wurde vor drei Wochen eröffnet, könnt ihr euch mal anschauen.«
    Uns interessiert, was vor zwei Monaten hier geschehen ist und nicht irgendein Museum.
    »Oh ja, das machen wir, oder, Schatzi?«
    Ich wollte Snake erwürgen oder ihm zumindest kräftig in die Eier treten. »Aber sicher doch, mein Süßer.«
    Plötzlich lehnte sich Theo über den Tisch und winkte uns zu, damit wir mit den Köpfen näher kamen.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Wollt ihr wissen, was das Unheimlichste an Amsterdam ist?« Snake und ich nickten nur. »Die toten Huren, die sie jeden Tag aus den Gassen fortschaffen …«
     
     

Kapitel 7
     
    Diana schlug das Handtuch eng um ihren zitternden Körper.
    »Kaltes Wasser strafft die Haut.« Lady

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