Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
Vom Netzwerk:
alle notwendigen Sachen ein. Ich setzte mir die Brille auf die Nase und Theo drehte Lukas den Arm auf den Rücken, während er ihn auf die Straße und in sein Auto schob. Selbst im Inneren seines Wagens ließ Lukas keine Sauberkeit walten. McDonalds-Tüten lagen verstreut auf dem Boden, in jeder Ritze schienen Kippenstummel zu klemmen und es stank, dass es einem die Schuhe auszog.
    Snake und Lukas nahmen im Font platz, Theo fuhr und ich kurbelte das Fenster der Beifahrertür herunter und hielt meine qualmende Kippe nach draußen. Nicht dass es etwas ausgemacht hätte, diese Dreckskarre noch mehr vollzuaschen, aber ich wollte nicht, dass Theo sich beim Fahren gestört fühlte.
    »Gib mir auch eine, Keule.« Snake tippte mir von hinten auf die Schulter. Ich gab ihm eine und Feuer. »Mann, bin ich aufgeregt, das könnt ihr mir echt glauben.«
    »Das sind wir alle«, entgegnete ich.
    »Der hier sieht ziemlich locker aus.« Snake deutete auf Lukas und tat etwas Unverständliches. Er drückte die schwelende Glut Lukas auf den Handrücken. Es zischte und sofort breitete sich der Geruch nach angesenkten Haaren und verschmorter Haut aus.
    Lukas reagierte seit Langem mal wieder. Er schrie und wedelte mit der Hand, als wäre ihm ein Lastwagen darübergefahren.
    »Spinnt ihr?«, fluchte Theo und der Wagen kam ins Schlingern. »Was ist da hinten los?«
    »Alles in Ordnung.« Snake hielt Lukas den Mund zu.
    Langsam zeigte Snake uns seine leicht sadistische Ader. Es gab keinen triftigen Grund, unsere Geisel mit der Zigarette zu verbrennen. Zum Glück gaben die Kinder auf dem Rücksitz jetzt Ruhe und Theo konnte ungestört seines Weges fahren. Ein Unfall war das Letzte, was wir im Moment gebrauchen konnten.
     
    Zehn Minuten später hielt er vor einem stattlichen Haus. Dem Aussehen nach musste es mindestens hundert Jahre auf dem Buckel haben. Ein alter Mann in einem alten Haus, wie passend.
    Theo und ich ließen die beiden Dummköpfe im Auto sitzen und liefen zur Haustür. Ich bezweifelte, dass es eine gute Idee war, Snake und Lukas allein zu lassen, aber probieren ging über studieren  …
    Von innen sah es nicht so marode aus wie von außen. Feiner Blumenduft erfüllte meine Nase, liebevoll gestaltete Bilder hingen an den Wänden und die Einrichtung sah neu und teuer aus. Vielleicht waren die Möbel aus Teakholz. Interessierte mich das? Nein. Ich war nur neugierig, warum Theo unbedingt vor der Auktion hierher wollte.
    »Warte einen Moment.« Er verschwand in einem Zimmer. Ich hörte, wie Sachen gegen Wände knallten, Stühle umgeworfen wurden und wie Theo ein Schimpfwort nach dem anderen ausstieß.
    Ich klopfte an die geschlossene Tür. »Kann ich dir helfen?«
    Sie wurde geöffnet und ein verschwitzter Theo hielt mir einen Schlüssel vors Gesicht. »Schon gefunden, was ich gesucht habe. Hat sich gut versteckt, musste das halbe Zimmer auf den Kopf stellen. Das Chaos räume ich später auf.«
    Ich folgte ihm stumm in den Keller. Eine alte Angst flammte in mir auf. Ich hasste Keller, seitdem ich meine Nichte und meine Schwester tot hinter einer schweren Eisentür entdeckt hatte, aber das war eine andere Geschichte  …
    »Was wollen wir hier unten?« Ich schaffte es zu sprechen, ohne dass sich meine Stimme überschlug.
    Es gibt im Moment schließlich genug andere Dinge, die dein Blut gefrieren lassen …
    »Das wirst du gleich sehen, Tomas.« Er ging zu einer massiven Holztruhe, die in der hintersten Ecke stand, und öffnete das Eisenschloss. Eine dicke Kette fiel zu Boden und es knarrte, als Theo den Deckel anhob.
    »Was ist das?« Ich trat näher heran und wagte einen Blick in die Kiste, die aussah wie eine Schatzkiste aus einem Piratenfilm.
    Mir verschlug es beinahe die Sprache, als ich sah, was sich darin befand. »Wo zum Teufel hast du die her?«
    »Von hier und da. Wo ich sie herhabe, soll dich nicht kümmern.«
    Ich griff in die Kiste und nahm mir eine schwarze Beretta. Ihr kalter Stahl fühlte sich gut in meiner Hand an, ihr Gewicht übte eine beruhigende Wirkung auf mich aus. Ein weiterer Blick in die Truhe offenbarte mir ein ganzes Waffenarsenal, auf das selbst die Armee neidisch gewesen wäre. Von einem Maschinengewehr bis zu einer Schrotflinte war alles vertreten. Und ich entdeckte noch etwas viel Aufregenderes.
    »Ist das da etwa ein Granatwerfer?«
    Theo nickte stolz. »Den sollten wir lieber hier lassen, ich glaub nicht, dass wir den so einfach verstecken können.« Er steckte sich zwei Revolver unter die Jacke und

Weitere Kostenlose Bücher