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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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war. Fast könnte man denken, er lebe einen Vaterkomplex aus, weil er keine eigenen Kinder hatte. Jedenfalls fühlte ich mich von ihm bemuttert, wenn man das in dem Fall so sagen konnte.
    »Was steht zur Auswahl in der nächsten Show?«, durchbrach ich die herrschende Stille. Theo und Snake sahen von ihren Tellern auf. Lukas kaute ungestört weiter und beachtete uns nicht.
    »Das Zimmer geben sie diesmal vor.« Theo köpfte gekonnt sein Ei mit dem Messer. »Mittelalterraum …«
    »Klingt herzallerliebst.« Snake warf die Arme in die Luft. »Kommen Sie näher und bewundern Sie die Schönheit der eisernen Jungfrau!« Langsam befürchtete ich, er könnte sich am Morgen irgendwelche Drogen eingeworfen haben.
    Lukas erwachte zum Leben. »Die gibt’s in dem Raum tatsächlich.« Er grinste Snake an. »Ist mein Lieblingsraum.«
    »Klappe halten! Alle beide!«, herrschte Theo sie an wie ein Familienoberhaupt, das seine Kinder zum Schweigen brachte, damit er sich mit der Mutter über Erwachsenenthemen unterhalten konnte. Snake und Lukas benahmen sich dementsprechend, indem sie die Lippen schürzten.
    »Hab ich’s denn nur mit Vollidioten zu tun?« Theo sah mich an. »Entschuldige, Tomas.«
    Ich winkte mit einer Hand ab. »Versteh schon, wie du das meinst. Zurück zum Thema, was können die Zuschauer dann auswählen?«
    »Der Mann heißt Olaf und die Alternativen sind hängen oder köpfen  …«
    Denen scheint jeden Tag etwas Neues einzufallen, um ihre Schäfchen bei Laune zu halten. Geldgier macht kreativ  …
    Ich fragte mich, ob vermehrt Frauen zusahen, wenn es einem Mann an den Kragen ging. Gab es überhaupt welche, die sich für solch abartige Unterhaltung interessierten? Wahrscheinlich spielte das Geschlecht keine Rolle. Kranke Seelen gab es überall, ob sie nun einen Schwanz zwischen den Beinen baumeln hatten oder eben nicht. Wahnsinn regiert die Welt.
    Theo warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Geht in fünf Minuten los, beeilt euch.«
    Wir vertilgten in Windeseile das restliche Frühstück und gingen gemeinsam ins Schlafzimmer. Ich spürte eine gewisse Spannung, was in der nächsten Show passieren würde. Wurde ich abhängig? Gefiel mir allmählich, was ich zu sehen bekam? Nein, beileibe nicht. Meine Aufregung rührte daher, dass ich mich um Diana sorgte. Oder? Mit Sicherheit! Nichts könnte mich dazu bringen, genauso ein sabbernder Spanner zu werden wie unser Lukas, der wie selbstverständlich seinen Platz auf dem Stuhl einnahm und sich von Snake fesseln ließ.
    »Es ist so weit.« Theo starrte regungslos auf den Bildschirm.
    Ich fühlte mich schmutzig, obwohl ich gerade geduscht hatte. Die Vorstellung, wieder untätig zusehen zu müssen, ließ meine Galle hochsteigen. Und als ich las, wer daran teilnehmen würde, erst recht.
     
     

Kapitel 23
     
    Diana schwitzte unter der Maske. Gleich nach dem Aufstehen hatte man sie zu Emma gebracht, sie erneut durchgecheckt und sie danach auf Tilos Friseurstuhl gesetzt. Den Sinn dahinter verstand sie nicht, die Maske machte umgehend alles zunichte, was Tilo mit Mühe hergerichtet hatte.
    Ihr sollte es egal sein. Sie hatte den Auftrag erhalten, einem Kunden bei einer Liveshow zu assistieren, falls es der Umstand erforderte.
    Diana bekam soeben über den Knopf im Ohr das Ergebnis der Zuschauerwahl zugeflüstert: erhängen . Das Wort klang in ihrem Ohr lange nach. Auch der Kunde hörte, was er jetzt zu tun hatte. Sie sah es an seinen hektischen Augen. Laut Markus war es sein erstes Geschäft mit ihnen und dementsprechend aufgeregt war er. Deshalb könne es nicht schaden, wenn sie, Diana, ihm bei schwierigen Situationen half.
    Und um noch einen Tausender mehr einzustreichen, weil ihr ankündigen könnt, dass ich dabei bin.
    Der Kunde ging auf den nackten, gefesselten Mann zu und strich ihm über die behaarte Brust. Das Opfer zuckte bei den Berührungen zusammen. In seinem Gesicht las Diana Angst, Unglauben und den Wunsch, sich von den Ketten loszureißen und davonzulaufen. Wie er wohl in diese Lage geraten war? Lief es ähnlich ab wie bei ihr selbst? Nur dass dieses Mal Lady den Lockvogel gespielt hatte?
    Sie wusste es nicht und es interessierte sie auch nicht. Sie hatte einen Job zu erledigen und sie würde nicht wanken. Diana würde so viele aus dem Weg räumen oder so oft assistieren, wie Markus es von ihr verlangte, irgendwann musste er sein Versprechen einlösen und sie gehen lassen.
    Und was ist, wenn er dich die ganze Zeit anlügt und dich bis an dein Lebensende

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