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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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überhaupt keine Kraft mehr für irgendetwas, außer, darauf zu warten, dass der Mann zurückkehrte. Er würde Simon hoffentlich losbinden, um irgendeines seiner kranken Spielchen mit ihm zu treiben, und dann würde Simon ihn angreifen.
    Scheiß auf das Messer. Scheiß auf seine Beine. Er würde seine letzte Kraft aufbringen und kämpfen.
    Genau das würde er tun. All seine Kraft sammeln, versuchen, sich ein wenig zu erholen und das letzte wertvolle bisschen an Energie und Willenskraft aufsparen, das ihm noch geblieben war.
    Er würde sich schwach stellen, zunächst all seine Befehle befolgen, und dann zuschlagen, wenn der Mann am verletzlichsten war.
    Aber es war nicht einfach, seine Energie aufzusparen und zu versuchen, sich auszuruhen, wenn er nicht aufhören konnte zu zittern. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper bebte vor Kälte. Simon hatte das Gefühl, dass selbst seine Zehennägel zitterten.
    Wenn es in der Hütte doch nur einen Kamin oder eine Heizung gegeben hätte. Dann wäre ihm nicht so kalt gewesen.
    Er drehte sich um und blickte erneut auf die Flammen.
    Vergiss ihr beruhigendes Flackern, konzentrier dich auf die Hitze. Stell dir vor, die winzigen Flammen wären riesige, hohe Leuchtfeuer.
    Diese letzten Worte brachten Simon auf eine Idee. Eine Idee, die ihm vielleicht das Leben retten würde. Wenn sie funktionierte, würde sie entweder mit seinem Tod enden – oder ihm das Leben retten. So einfach war das.
    Wenn es schiefging, würde sein Tod noch qualvoller sein, als von dem Mann erwürgt zu werden.
    Aber er musste es versuchen. Ja, es war so einfach.
    Damit es funktionierte, brauchte er aber entschieden mehr Kraft, als er im Moment in sich hatte.
    Er musste sich ausruhen. Versuchen, nicht mehr so stark zu zittern. Versuchen, nicht mehr an die Schmerzen zu denken. Sondern an seine Flucht. An seine Familie. An seine Rache.

KAPITEL 38
    Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Es war inzwischen drei Uhr, und die Frauen waren immer noch im Haus. Er wusste nicht, ob sie vorhatten, über Nacht zu bleiben. Falls dies, wie er allmählich befürchtete, tatsächlich der Fall war, was sollte er dann tun? Gehen und in einer anderen Nacht wiederkommen? Trotzdem hineingehen und tun, weswegen er hergekommen war?
    Er wartete nun schon die ganze Nacht. Er war müde, immer noch betrunken und ziemlich wütend.
    Er kippte den Rest des Whiskeys hinunter und warf die leere Flasche auf den Boden.
    Morgen Nacht musste er arbeiten, deshalb gab es keine Möglichkeit, noch einmal zurückzukommen. Und er war sich nicht sicher, wann ihr Trottel von einem Ehemann von seiner Reise zurückkehrte.
    Möglicherweise war dies seine einzige Chance.
    Während er darüber nachdachte, was er tun sollte, lehnte er sich zurück und lauschte dem Regen.

KAPITEL 39
    Madge nahm ein Holzscheit aus dem Metallkorb und warf es vorsichtig ins Kaminfeuer. Es landete auf dem Gipfel des kleinen Berges aus brennenden Holzscheiten und Madge schaute mit einem Lächeln zu, wie eine kleine Ecke des Holzstücks Feuer fing und die Flamme sich dann blitzschnell über den Rest des Holzes ausbreitete. Sie richtete sich wieder auf und ging gemächlich zu ihrem Sessel hinüber. Mit einem Seufzen ließ sie sich darauf nieder und griff nach der Tasse mit ihrem Kräutertee. Die Flasche Black Douglas war leer. Aber nach dem, was sie mit Morrie getan hatte, fühlte sie sich ohnehin sehr entspannt und glücklich. Sie nippte an ihrem warmen Tee und ließ ihren Blick zur Wand hinüberwandern. Es war 3.08 Uhr.
    Sie trug bereits ihren Schlafanzug unter ihrem Morgenmantel, auch wenn sie nicht die Absicht hatte, vor frühestens vier Uhr zu Bett zu gehen. Selbst wenn sie hätte schlafen wollen, war sie viel zu unruhig. Sie konnte sich nicht entspannen, solange diese Leute noch hier waren.
    Um 3.10 Uhr gab es die nächste Spätausgabe – oder war es die erste Frühausgabe? – der Nachrichten, die Madge sich ansehen wollte, und anschließend würde sie sich mit einem Taschenbuch ans Feuer setzen, bis sie zu müde wurde, um weiterzulesen.
    Während sie an ihrem Kräutertee nippte, wanderten Madges Gedanken – wie so oft in den beiden vergangenen Stunden – zu Morrie.
    Es war eine so wundervolle Erfahrung gewesen. Selbst in ihrem Alter hatte das Bedürfnis, die Nähe eines anderen Menschen zu spüren, noch nicht nachgelassen.
    Und Morrie war der perfekte Gentleman gewesen – jedenfalls die meiste Zeit über.
    Madge störte das aber nicht. Gelegentlich mochte sie ein

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