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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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nimmst du seinen Kopf und seine Schultern. Wenn das für dich in Ordnung ist.«
    Wayne lächelte. »Na klar. Ist mir eigentlich egal. Aber ich dachte, wenn wir in die Berge raufwollen, sollten wir da nicht ’ne Taschenlampe mitnehmen?«
    »Ach, wirklich?«, schnaubte Al. »Denkst du nicht, dass wir die längst eingesteckt hätten, wenn wir eine hätten?«
    Wayne nickte. »Ich schätze schon. Habt ihr im Wagen nachgesehen. Im Bluebird?«
    Sie schauten einander mit leeren Blicken an.
    »Habt ihr nicht, oder?«, vermutete Wayne mit einem Grinsen.
    »Äh, nein«, gab Eddy zu.
    Wayne ging zur rechten Hintertür, öffnete sie und lehnte sich hinein. Es dauerte nur etwa zehn Sekunden, bevor er wieder auftauchte und die Tür hinter sich zumachte.
    Eddy staunte, als er sah, dass Wayne tatsächlich etwas in der Hand hielt. Er kam sich unglaublich dumm vor.
    »Ich kann nicht fassen, dass wir vergessen haben, nachzuschauen«, murmelte Al.
    »Schaut euch das mal an«, sagte Wayne, als er sich ihnen wieder näherte.
    Er hielt etwas hoch, das aussah wie ein Stirnband, an dem ein kleines eckiges Kästchen befestigt war.
    »Was ist das?«, fragte Al.
    Wayne fummelte an der Rückseite des Kästchens herum, und plötzlich erstrahlte ein grelles Licht.
    »Mein Gott«, stieß Eddy aus. »Ist das ’ne Taschenlampe?«
    Wayne kicherte. »Scheint so. Sieht mir nach Marke Eigenbau aus.« Er legte sich das runde Stirnband um den Kopf.
    »Das ist genial«, sagte Al. »Eine Taschenlampe, bei der man die Hände frei hat.«
    »Was für ’nem seltsamen Irren hat der Wagen bloß gehört?«, erwiderte Eddy.
    Wayne zuckte die Schultern. »Ziemlich cool, oder?«
    »Absolut. Unglaublich«, stimmte Al kopfschüttelnd zu.
    »Hab im Wagen auch ein paar Batterien gefunden.«
    »Das wird ja immer besser«, stellte Eddy fest. »Endlich haben wir ’ne Taschenlampe.«
    Sie kehrten alle drei zur Leiche zurück, nur, dass ihnen dieses Mal ein strahlendes Licht den Weg erhellte.
    Der Schein der Taschenlampe ließ das Gesicht des toten Jungen in einem unheiligen Glanz aufleuchten. Wayne schien dies nicht weiter zu stören, aber Eddy wurde bei dem Anblick nicht nur ein wenig unheimlich zumute, er war auch leicht angewidert. Dem Ausdruck auf Als Gesicht nach zu urteilen, war dem mindestens genauso übel.
    Wayne stellte sich ans Kopfende der Leiche. Er ging in die Hocke und schob seine Hände unter die Achseln des Jungen.
    Eddy stand neben den Beinen und packte seine Knöchel.
    Al stapfte seitlich neben den toten Jungen, beugte sich nach unten und schob seine Hände unter dessen Rücken.
    »Ich wünschte, wir hätten Handschuhe«, sagte Al.
    Wayne grinste und zählte: »Eins … zwei … hoch.«
    Gemeinsam hoben die drei Männer die Leiche vom Boden auf. Eddy bemerkte sofort einen deutlichen Unterschied, was das Gewicht betraf.
    »Haben wir ihn alle?«, fragte Wayne.
    Die beiden anderen nickten.
    »Es wäre besser, wenn ich auf den Berg schauen könnte«, sagte Wayne. »Es macht dir doch nichts aus, rückwärtszugehen, oder, Eddy?«
    Eddy schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht.«
    »Gut«, sagte Wayne.
    Die drei Männer drehten sich langsam im Kreis, bis Wayne mit dem Rücken zur Hütte und Eddy mit dem Rücken zum Wanderweg stand.
    »Mach dir keine Sorgen, Al und ich können dich warnen, falls uns irgendwas Gefährliches begegnet.«
    Eddy nickte. Wegen des blendenden Lichts der Taschenlampe musste er die Augen zusammenkneifen. »Scheiße, was hat der Typ denn da reingemacht, ’ne Hundert-Watt-Birne?«
    »Ziemlich grell, oder?«, erwiderte Wayne.
    »Du musst ja nicht rückwärtsgehen«, seufzte Eddy.
    »Kommt schon, Jungs, können wir nicht endlich losgehen?«, brummte Al.
    »Auf dein Stichwort«, wandte sich Wayne an Eddy. »Wir wollen ja nicht, dass du ausrutschst und auf den Rücken knallst.«
    »Schon wieder«, kicherte Al.
    Eddy ignorierte Al einfach und sagte: »Okay. Lasst uns gehen.«
    Eddy setzte sich rückwärts in Bewegung. Wayne versuchte, Eddys Tempo zu folgen, und Al musste in einer Art Seitwärtsbewegung mithalten.
    »Kennt ihr den Weg zur Teufelsschlucht?«, fragte Wayne.
    »Ja, ich sag euch, wo’s langgeht«, antwortete Al. »Eigentlich müssen wir immer geradeaus.«
    Es gelang ihnen, den Halt nicht zu verlieren und gleichzeitig die Leiche einigermaßen ruhig zu halten.
    »Das ist ja gar nicht so schwer«, bemerkte Al. »Danke für deine Hilfe, Wayne.«
    Eddy wusste, dass es Al schwergefallen sein musste, das zu sagen.
    »Kein Problem«,

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