Das Multiversum 1 Zeit
»Höchstens Monate.«
Malenfant grunzte. »Dann zum Teufel damit. Wir können für zwanzig Tage hierbleiben. Wenn wir bis dahin nicht bekommen haben, was wir wollen und von hier verschwunden sind, ist der Käse ohnehin gegessen.«
Auf einer Softscreen sah Emma etwas schwimmen.
Es war klein, schlank, kompakt. Es glitt geschmeidig vor und zu-rück. Die Arme hatte es ausgestreckt, und auf dem Panzer pulsierten träge bunte Muster. Es hatte eine grausame Eleganz, die Emma Angst machte. Komplexe Muster waberten auf der Haut, die offensichtlich vor Informationen strotzten.
»Ihr sprecht mit ihnen«, sagte Emma zu Cornelius.
»Wir versuchen es.«
»Mit der Translator-Software für die Zeichensprache der Tintenfische, die wir von Dan bekommen haben, kommen wir nicht weiter«, knurrte Malenfant. »Wir brauchten Dan selbst. Aber er ist zweihundert Lichtsekunden entfernt. Aber es spricht eh niemand mit uns.«
Cornelius wirkte bedrückt. »Ein paar von ihnen glauben, wir kä-
men von der Erde. Andere wissen nicht einmal, dass die Erde überhaupt existiert. Wieder andere glauben, wir hätten ein krummes Ding mit ihnen vor.«
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»Glaubt ihr etwa, dass die Kalmare uns töten wollten?«
»Nein«, blaffte Malenfant. »Wenn sie so intelligent sind, um uns kommen zu sehen und mit Wasserbomben zu bewerfen, dann sind sie auch intelligent genug, dass sie uns hätten töten können, wenn sie darauf aus gewesen wären. Sie wollen uns nur in ihre Gewalt bringen.«
»Und sie hatten auch Erfolg damit. Aber wieso?«
»Weil sie etwas von uns wollen.« Malenfant grinste. »Was sonst?
Und das ist unsre Chance. Wenn wir etwas haben, das sie wollen, können wir handeln.«
»Ist das wirklich Ihr Ernst, mit ihnen zu verhandeln?« empörte Cornelius sich. »Ich fasse es nicht.«
Der in der Luft driftende Malenfant breitete die Hände aus.
»Wir versuchen, die Mission zu retten. Wir versuchen, unser Leben zu retten. Was sollten wir sonst tun außer zu reden?«
»Habt ihr schon eine Ahnung, was sie überhaupt wollen?« fragte Emma.
»Das«, sagte Cornelius, »ist die schlechte Nachricht.«
»Die Erde«, sagte Reid Malenfant.
■
»Sie wissen, dass die Erde, falls sie existiert, gewaltig ist. Riesige Meere, massig Platz zum Laichen. Sie wollen, dass wir ihnen den Weg dorthin weisen. Sie wollen, dass wenigstens ein paar von ihnen dort ausgesetzt werden, um sich zu vermehren.«
»Wir sollten diese Nacktschnecken vom Antlitz dieses Felsens til-gen«, sagte Cornelius gepresst. »Sie stehen uns im Weg.«
»Das sind keine Nacktschnecken«, sagte Emma gleichmütig.
»Wir haben sie hergebracht. Außerdem sind wir nicht hierher gekommen, um Krieg zu führen.«
403
»Wir können ihnen die Erde nicht überlassen. Sie vermehren sich explosionsartig. Sie haben mit nichts angefangen und sich schon durch den Asteroiden gefressen. Sie würden die Weltmeere innerhalb eines Jahrzehnts füllen. Und sie sind intelligent und werden immer intelligenter.«
Malenfant rieb sich die Augen. Er wirkte müde. »Es wird uns ohnehin nicht gelingen, sie lang aufzuhalten. Vergesst nicht, dass sie bessere Augen haben als wir; es wird ihnen nicht schwer fallen, Astronomie zu entwickeln. Und sie haben uns auch kommen sehen. Wir können ihnen erzählen, was wir wollen, sie werden bald imstande sein, unsren Weg zurück zu verfolgen und den Ausgangspunkt zu bestimmen.« Er schaute Emma an. »Was für ein Schlamassel. Allmählich glaube ich doch, wir hätten lieber Roboter verwenden sollen.« Er massierte sich die Schläfe und überlegte angestrengt.
Emma musste lächeln. Da waren sie in einem beschädigten Schiff, näherten sich einem von einer feindlichen Macht besetzten Asteroiden – und Reid Malenfant suchte trotzdem nach einem Ausweg.
Malenfant schnippte mit den Fingern. »In Ordnung. Wir geben's ihnen. Cornelius, ich unterstelle, dass diese Kerle ohne metallver-arbeitende Technik nirgends hin gelangen werden. Sie wissen aber schon, wie man Raketenbrennstoff herstellt. Mit Metall sind sie in der Lage, Elektronik zu entwickeln, vielleicht sogar Computer.
Raumfahrt.«
»Also …«
»Also bieten wir ihnen die Technik des Extrahierens von Metall an – gegen eine ungehinderte Landung und Oberflächen-Operationen.«
Cornelius schüttelte entschieden den Kopf, wobei seine Nacken-muskulatur hervortrat. »Malenfant, wenn Sie ihnen Metall geben, lassen Sie den Geist aus der Flasche.«
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»Damit beschäftigen wir uns später. Falls Sie eine bessere Alternative
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