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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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haben, lassen Sie hören.«
    Der Moment zog sich in die Länge.
    Dann drehte Cornelius sich zu seiner Softscreen um. »Ich werde mal schauen, mit welchen Worten ich das überbringen kann.«
    Emma fasste Malenfant am Arm. »Weißt du auch, was du da tust?«
    Er grinste. »Wann hätte ich das jemals gewusst? Aber wir sind noch immer im Geschäft, nicht wahr?«
    Pfeifend hangelte er sich an der Feuerwehrstange zum ›Frischfleisch‹-Deck hinab.
    Mary Alpher:
    > Danke, dass Sie meine Homepage besuchen.
    > Ich möchte diesen Raum nutzen, um meine Ablehnung des derzeitigen nationalen Säbelrasselns zu bekunden. Ich bin entsetzt über die Entsendung von Truppen zum erdnahen Asteroiden Cruithne.
    > Fast mein ganzes Berufsleben lang bin ich Verfasser und Her-ausgeber von Science Fiction gewesen, und Leser dieses Genres bin ich seit Kindertagen. Und dies hier erweist sich nicht als die Zukunft, die ich mir erträumt habe.
    > Ich würde mich indes nicht als einen Utopisten bezeichnen.
    Dennoch habe ich mir immer vorgestellt, dass die Zukunft ein besserer Ort wäre als die Gegenwart.
    > Insbesondere der Weltraum. Ich glaubte, wir würden die Waffen und den Hass und unsre zerstörerischen Neigungen unten auf der Erde lassen, wo sie hingehören. Neil Armstrong ist als Zivilist auf dem Mond gelandet. Wir kamen in Frieden für die ganze Menschheit. Wissen Sie noch?
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    > Ich glaubte es jedenfalls. Ich glaubte – und glaube noch –, dass wir, wenn als Rasse schon nicht perfekt, zumindest opti-mierbar sind. Und diese fundamentale Weltsicht liegt, wie ich glaube, der SF in weiten Teilen zugrunde.
    > Vielleicht war das alles naiv. Trotzdem hätte ich mir nie träumen lassen, dass schon unsre zweite Mission über das Erde-Mond-System hinaus von einem Kanonenboot durchgeführt wür-de.
    > Das wird natürlich nicht funktionieren. Wer glaubt, den Lauf der Zeit mit ein paar Schüssen umlenken zu können, ist noch viel naiver, als ich es jemals war.
    > Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Bezugsmöglichkeiten und einen Auszug aus meinem neusten Roman Black Hole Love finden Sie
    Emma Stoney:
    »… Das war die Triebwerkszündung, die unsre Lande-und Quer-drift-Geschwindigkeit auf null reduzierte. Nun befinden wir uns, durch die Gyroskope stabilisiert, im freien Fall. Das GRS ist aktiv und sendet Daten an den Computer, der Radarhöhenmesser ist aktiviert und mit der Steuerung gekoppelt. Grünes Licht bestätigt.
    Dieser Jargon bedeutet, dass alles in Ordnung ist, Leute. Müssten mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Boden aufkommen, besteht überhaupt kein Grund zur Besorgnis …«
    Die Quintessenz von Malenfants ebenso kompetentem wie tröstlichem Kommentar war, dass die O'Neill sich mit widerwilliger Zustimmung der Kalmar-Kolonie im Landeanflug befand.
    Cruithne-Gestein glitt an den Fenstern des Null-G-Decks vorbei.
    Sie waren schon so nah, dass Emma die Oberflächenstruktur erkannte, die von Dauerbeschuss geprägt war: Krater über Krater, 406
    aufgeplatzte und wieder zusammengewachsene Ebenen, und die ganze Szenerie war von glitzerndem schwarzem Staub überzogen wie ein versengtes Bombenabwurf-Zielgebiet. Als die Steuertriebwerke nun stoßweise feuerten, wirbelten sie Staub an der Oberflä-
    che auf, Staub, der ins All aufstieg und in lautlosen langsamen Wirbeln zurückfiel.
    Wir berühren Cruithne, sagte sie sich. Stören ihn.
    Sie spürte es nicht, als sie zur Landung ansetzten. Dafür war der gravitationale Anziehung des Asteroiden viel zu schwach. Der Asteroid war auch nicht unten, sondern stand als eine gewölbte, pockennarbige und zerfurchte Wand direkt vor ihr. Die Landung glich eher einem Anlegen, als ob sie in einem kleinen Boot auf einen staubigen Ozeanriesen zuhielte.
    Michael starrte mit großen Augen und offenem Mund auf den Asteroiden. Spontan ergriff Emma seine Hand und hielt sie fest.
    »Dort fliegen die Penetratoren«, sagte Cornelius.
    Emma sah, wie die Penetratoren die O'Neill verließen. Es handelte sich dabei um kleine Raumschiffe in der Form von Golfschlä-
    gern, knapp einen Meter lang und mit Stahltrossen im Schlepptau.
    Die Flugkörper hatten eine gepanzerte Hülle und waren mit Sensoren voll gepackt – Computer, Heizgeräte, Thermometer, Seismo-meter und Kommunikationsausrüstung, um Daten über die Trossen an die O'Neill zu übermitteln. Sie sah die Feuerstöße der winzigen Raketen an der Rückseite der Penetratoren und einen Nebel aus Abgaskristallen, die in der Sonne glitzerten und in schnurgeraden

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