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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Mein Gott, sie vertreten die Regierung. Außerdem sind Soldaten aus diesem Schiff ausgestiegen. Sie haben sich an die Oberfläche abgeseilt. Ich habe sie selbst gesehen. Glauben Sie wirklich, Sie hätten alle getötet?«
    »Nur mit der Ruhe«, sagte Malenfant. »Zuerst müssen wir einmal herausfinden, was überhaupt passiert ist. Hatten sie Zeit, unser Habitat und die O'Neill zu zerstören? Wenn nicht, ist das der einzige Ort auf dem Asteroiden, an dem wir überleben und von wo aus wir die Heimreise antreten können.«
    »Willst du damit sagen, dass wir einen Handel machen sollen?«
    fragte Emma ungläubig.
    »Emma, du kennst mich doch. Ich habe mein ganzes Leben Geschäfte gemacht…«
    Und in diesem Moment schoss jemand auf sie.
    June Tybee:
    June hustete und merkte, dass sie sich übergeben hatte. Der Orangensaft, der Fruchtriegel und anderer Siff waren über die Innenseite des Helms verteilt. Sie hing an einer einzigen Leine, als ob der Asteroid sich in ein Dach über ihrem Kopf verwandelt hätte. Ein paar andere Leinen hatten sich losgerissen und sich um sie gewi-500
    ckelt. Sie hatte nur den Weltraum unter sich, ein unendlicher Ort, an dem sie bis in alle Ewigkeit abstürzen konnte.
    Das Schiff war nicht mehr da. Es schien wie ein Luftballon geplatzt zu sein. Es war nur noch eine Wolke aus Metall-und Kunst-stofffragmenten sowie abgerissenen Isolationsmatten übrig, die sich langsam ausbreitete.
    In der Wolke drifteten natürlich auch Körper. Ein paar von ihnen hatten keine Raumanzüge an, nur T-Shirts: die kranken Soldaten, vielleicht auch die Piloten. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance gehabt.
    Aus irgendeinem Grund machte das, das gnadenlose Töten dieser hilflosen Menschen, sie zorniger als alles andere. Mehr noch als die Tatsache, dass sie hier gestrandet war, die Tatsache, dass sie Tom und Billie nie mehr wiedersehen würde.
    Sie musste den Asteroiden erreichen, ehe die letzte Leine sich auch noch löste. Vorsichtig hangelte sie sich an dem gewundenen Seil entlang.
    Als sie sich dem Regolith bis auf Armlänge genähert hatte, drosch sie ein paar Felshaken in die Oberfläche.
    Sie brach die Funkstille und versuchte eine Verbindung herzustellen. Die Sub-Satelliten flogen noch immer wie emsige Metall-bienen über ihrem Kopf hin und her, ohne dass sie begriffen hätten, dass das riesige Schiff, das sie hierher gebracht hatte, verschwunden war.
    Keine Antwort.
    Sie war im Moment der Explosion am weitesten vom Schiff entfernt gewesen; vielleicht hatte dieser Umstand ihr das Leben geret-tet. Es gab aber vielleicht noch Crew-Mitglieder, die nicht tot, sondern nur verwundet waren. Aber selbst dann hätte sie nichts für sie zu tun vermocht.
    Vorm Verlassen des Schiffs hatte man ihnen die Positionen der größten Tintenfisch-Habitate – die vom chemischen Laser zerstört 501
    worden waren – und der Menschen bekannt gegeben, die sich hier herumtrieben: Malenfant und seine Kumpane. Sie waren zur anderen Seite des Asteroiden unterwegs gewesen.
    Dorthin musste sie auch gehen.
    Der Asteroid war klein. Sie würde sicher auf den Feind treffen, ehe ihr die Luft ausging. Und wenn nicht, musste sie die anderen trotzdem daran hindern, zu ihrem Schiff zu gelangen. Wenn sie schon nicht nach Hause zurückkehrte, dann sollten ihre Feinde auch hier sterben.
    Sie zog die Leinen aus und arbeitete sich weiter um den Asteroiden herum. Ein Positionierungssystem war ins Headup-Display des Helms integriert, an das die überlebenden Sub-Sats die Koordina-ten übermittelten.
    Es war gar nicht so schwierig.
    Sie kam durch die Ruinen eines Blasenhabitats der Kalmare.
    Es gab hier aber wenig zu sehen. Die Membran des Habitats war einfach geplatzt. Nur ein paar Gewebefetzen und ein paar unbekannte Maschinen waren übrig. Kein Kalmar. Vermutlich waren sie nach dem Ende ihrer Welt ins All gedriftet, wie es auch ihren Kameraden widerfahren war.
    Gut. Sie hoffte nur, dass die Tintenfische so intelligent waren, um den Tod bewusst zu erleiden.
    Wenig später kam der blaue Kreis in Sicht. Sie presste sich gegen den Regolith. Durch die starke Krümmung des Asteroiden und die klaustrophobische Nähe des Horizonts fühlte sie sich wie auf dem Präsentierteller.
    Drei locker gesicherte Gestalten standen in der Nähe des Artefakts. Sie bewegten sich hin und her, gestikulierten und unterhielten sich.
    Wie sie es gelernt hatte, grub sie die Zehen in den Regolith und spannte die Leine, bevor sie die Waffe in Anschlag brachte. Sonst würde der

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