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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Malenfant. »Ich habe mein ganzes Leben dafür gekämpft, ins All zu fliegen. Und am selben Tag, als ich aus dem Programm geflogen bin, noch am selben Tag kommt das All zu mir. Wo auch immer zum Teufel dieses Ding herkommt, welches verdammte Mutterschiff auch immer welchen Planeten umkreist: Du kannst darauf wetten, dass bei der NASA nun der Teufel los ist. Diese Arschlöcher müssen im Drei-37
    eck hüpfen; das ist ihr schönster Tag seit der Mondlandung. Wenigstens haben wir nun ein Ziel – aber wen auch immer sie losschicken, ich werde es nicht sein. Zum Lachen, nicht wahr? Wenn der Prophet nicht zum Berg geht …«
    Sie legte die Hand um den Steuerknüppel vor sich und machte seine Bewegungen mit. Was, wenn sie den Knüppel fest packte und ihn betätigte? Ob es ihr gelingen würde, das Flugzeug zu übernehmen? Und was dann? »Malenfant, ich habe Angst.«
    »Vor dem UFO?«
    »Nein. Vor dir.«
    »Nur noch etwas näher«, sagte er. Seine Stimme drang als leises Krächzen aus dem Empfänger. »Ich werde dich schon nicht in Gefahr bringen, Emma.«
    »… Schau den Mond, Malenfant! Schau den Mond!«, schrie sie plötzlich.
    Reid Malenfant:
    Es war ein Mond, aber nicht der Mond. Ein neuer Mond. Ein Roter Mond.
    Es war ein Tag seltsamer Leuchterscheinungen am Himmel. Aber es war ein Himmel, der ihm für immer verwehrt bleiben würde.
    Das Flugzeug wurde auf den Rücken geworfen.
    Es war wie eine Fassrolle. Der Kopf wurde ihm zwischen die Schultern gedrückt, und er bekam einen Tunnelblick, der schlimmer war als bei jedem Start, den er bisher absolviert hatte – und schlimmer, viel schlimmer als das, was er Emma hätte zumuten wollen.
    Die Systeme fielen aus: Softscreens, die alten Skalen, sogar die rauschenden Funkgeräte, einfach alles. Er riss am Steuerknüppel, 38
    aber vergeblich; das Flugzeug fiel steuerlos durch einen aufgewühlten Himmel, hilflos wie ein vom Baum abgefallenes Blatt.
    Die Rollgeschwindigkeit erhöhte sich, und mit ihr die Schwere-belastung. Er wusste, dass er kurz vor dem Blackout stand; Emma war vielleicht schon ohnmächtig geworden, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das verdammte Flugzeug auseinanderbrach.
    Mühsam bereitete er den Ausstieg mit dem Schleudersitz vor.
    »Emma! Erinnere dich an den Drill!« Aber sie hörte ihn natürlich nicht.
    … Nur für eine Sekunde erwachten die Instrumente noch einmal zum Leben. Er spürte, dass die Steuerung wieder auf die Befehle des Steuerknüppels reagierte.
    Nun hätte er die Chance gehabt, das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Er nutzte sie nicht.
    Dann war der Moment vorbei, und er hatte keine Möglichkeit mehr, das Geschehen zu bestimmen.
    Ihn erfüllte ein Gefühl der Freude, fast der Euphorie, wie damals, als die Feststoff-Booster bei einem Shuttle-Start gezündet hatten, als ob er in einer Achterbahn säße, aus der er nicht auszusteigen vermochte.
    Das Flugzeug stürzte rollend und ächzend dem Himmelsrad entgegen. Das Hochgefühl verflog, und Furcht legte sich wie eine Klammer um seine Eingeweide.
    Er neigte den Kopf, fand den Schleudersitzgriff und zog ihn.
    Das Flugzeug erzitterte, als Emmas Kanzel weggesprengt wurde, und dann noch einmal, als ihr Sitz herausgeschleudert wurde.
    Und nun wurde seine Kanzel abgestoßen. Der Wind traf ihn mit voller Wucht, Erde und Himmel drehten sich rasend schnell, und plötzlich war alles schreckliche Realität.
    Er bekam einen Schlag in den Rücken. Er wurde wie eine Puppe empor gerissen und pendelte in der klaren Luft, wie einer der 39
    merkwürdigen Metallspäne-Leute. Die plötzliche Stille überwältigte ihn.
    Ein stechender Schmerz schoss ihm durch den rechten Arm. Er bemerkte, dass der Ärmel der Fliegerkombination und eine große Fläche Haut abgeschert worden waren, und sah blutiges Fleisch. Er musste beim Ausstieg über die Kante des Cockpits geschrammt sein.
    Irgendetwas baumelte vor ihm in der Luft. Es war sein Sitz. Er hatte noch immer den Ausstoßgriff in der Hand, der über ein Seil mit dem Sitz verbunden war.
    Er wusste, dass er den Griff loslassen musste, oder der Fallschirm würde sich nicht öffnen. Aber er war nicht dazu imstande. Der Sitz war eine Insel in diesem großen Himmel, ohne die er ganz allein wäre. Das ergab zwar keinen Sinn, aber so empfand er es in diesem Moment.
    Schließlich, scheinbar ohne sein Zutun, öffnete die Hand sich.
    Der Griff wurde ihm schmerzhaft aus der Hand gerissen.
    Er spürte einen wuchtigen Schlag im Rücken, und die Luft wurde ihm

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